shareribs.com - New York 17.03.2025 - Die Finanzinvestoren haben zuletzt ihre Netto-Longpositionen in US-Rohstoffen zurückgeführt. Vor allem Agrarrohstoffe bauten weiter ab. Die Rohöl-Longpositionen stiegen leicht an.

Wie die Commodity Futures Trading Commission am Freitag mitteilte, sind die Netto-Longpositionen in zwölf US-Rohstoffen in der Woche bis zum 11. März um neun Prozent auf 393.224 Kontrakte reduziert worden. Einen deutlichen Rückgang gab es unter anderem bei Mais.

Der Goldpreis ist in der vergangenen Woche über die Marke von USD 3.000 geklettert und notiert auch heute nur knapp darunter. Die allgemeine Unsicherheit an den Märkten bleibt bestehen, da die Trump-Administration ihre Politik der Importzölle fortsetzt, was langfristig zu einer Veränderung der globalen Warenströme beitragen dürfte. Die Investoren sind zunehmend risikoavers und rechnen mit einer weiteren Verschärfung der Handelskonflikte, so dass die Nachfrage nach sicheren Häfen hoch bleiben dürfte. Auch geopolitisch sind Veränderungen zu erwarten. Am Dienstag soll es ein Gespräch zwischen Trump und Putin zur Ukraine geben. Im Jemen greifen die USA Stellungen der Huthis an und haben auch mit Angriffen auf iranische Einrichtungen gedroht.

Die Inflation in den USA hat sich zuletzt abgeschwächt. Diese Woche tagt der Offenmarktausschuss der US-Notenbank. Der Leitzins soll unverändert bei 4,25 bis 4,5 Prozent bleiben. Mit einer ersten Zinssenkung wird erst im Juni gerechnet, und zwar mit einer Wahrscheinlichkeit von über 50 Prozent noch in diesem Jahr.

Die Netto-Longs in Gold gingen um 0,2 Prozent auf 182.151 Kontrakte zurück, während die Netto-Longs in Silber um 23,5 Prozent auf 42.245 Kontrakte stiegen. Die Netto-Longs in Platin stiegen um 28,4 Prozent auf 3.201 Kontrakte und die Netto-Shorts in Palladium legten leicht um 3,2 Prozent auf 11.721 Kontrakte zu.

Die Ölpreise konnten sich zuletzt leicht erholen, bleiben aber in der Nähe ihrer Mehrmonatstiefs. Auf Wochensicht verzeichneten die Ölpreise leichte Gewinne. Die Commerzbank sieht vor allem die politischen Entwicklungen als entscheidend für die Richtung der Ölpreise in den kommenden Wochen. Die Angriffe der USA auf die Huthis im Jemen, die Gespräche zwischen Russland und den USA über die Ukraine sowie mögliche Gespräche über das iranische Atomprogramm gelten als wichtige Faktoren. Die Internationale Energieagentur hat ihre Prognose für die weltweite Ölnachfrage in diesem Jahr erneut nach unten korrigiert.

Die spekulativen Finanzinvestoren haben derweil ihre Netto-Longs in US-Rohöl um 11,4 Prozent auf 115.762 Kontrakte ausgeweitet.

Auch bei Kupfer war ein deutliches Plus der Netto-Longs zu verzeichnen. Diese wurden um 56,7 Prozent auf 13.663 Kontrakte ausgeweitet. Bei der Citigroup geht man davon aus, dass der Preis für das rote Metall kurzfristig auf die Marke von 10.000 USD klettern dürfte. Grund für diese Annahme sind Orders aus den USA, die im Vorgriff auf erwartete Importzölle auf Kupfer getätigt werden.

Die Zollpolitik hat auch Auswirkungen auf Agrarrohstoffe aus US-Produktion. Diese sehen sich zunehmend Vergeltungszöllen anderer Länder ausgesetzt. Zudem wird die Nachfrage von USAID einbrechen. Die Netto-Longs in Mais gingen um 33 Prozent auf 146.541 Kontrakte zurück. Die Netto-Shorts in Weizen sanken um sechs Prozent auf 77.412 Kontrakte und die Netto-Shorts in Sojabohnen gingen um 56 Prozent auf 15.544 Kontrakte zurück.


Quelle: shareribs.com / CFTC