Die Welt der ETFs erlebt eine Veränderung: Neue Optionen wie Anleihen-ETFs, Themen-ETFs und Geldmarkt-ETFs werden immer relevanter. Hier ist, was Sie über diese wissen sollten.

Exchange Traded Funds (ETFs) sind momentan sehr gefragt. In diesem Jahr haben die von ihnen verwalteten Vermögenswerte einen Rekordwert von 10,6 Billionen Dollar erreicht. Diese an der Börse gehandelten Indexfonds sind eine kostengünstige und sichere Möglichkeit, Geld anzulegen. Zudem können sie wie Aktien täglich gehandelt werden. Der anhaltende Boom wird auch von jungen Anlegern befeuert, die die günstigen und digitalen Sparpläne von Neobrokern wie Trade Republic oder Scalable Capital nutzen.

Anbieter bringen daher ständig neue Produkte auf den Markt. In den letzten Jahren sind beispielsweise ETFs immer beliebter geworden, die auf Nachhaltigkeitskriterien setzen. Zudem gibt es vermehrt Themen-ETFs sowie Anleihen-ETFs und Geldmarkt-ETFs, die insbesondere in Zeiten von Inflation und Zinswende attraktiv erscheinen. Viele aktiv verwaltete Fondsgesellschaften steigen ebenfalls in den Markt ein.

Was unterscheidet Anleihen-ETFs von "iBonds"?

Mit der Zinswende der Notenbanken sind Anleihen wieder interessant geworden. Sie ermöglichen Anlegern, Staaten oder Unternehmen Geld zu leihen und dafür Zinsen zu erhalten sowie am Ende der Laufzeit das Kapital zurückzuerhalten. Für Kleinanleger gestaltet sich der Zugang zu Anleihen jedoch schwierig, da die Mindestanlage und das Risiko, auf ein einzelnes Unternehmen oder einen Staat zu setzen, hoch sind.

Anleihen-ETFs hingegen bilden einen Korb aus Staats- oder Unternehmensanleihen ab und können bereits mit kleinen Beträgen erworben werden. Sie können das Portfolio stabilisieren, da Anleihen als sicherer gelten und sie bei Marktschwankungen nützlich sein können.

Bisher hatten Anleihen-ETFs den Nachteil, dass sie kein festes Enddatum hatten, was es Anlegern schwer machte, die mögliche Rendite zu berechnen. Der Anbieter Blackrock hat jedoch sogenannte "iBonds" Anleihen-ETFs mit festem Enddatum eingeführt. Mit ihnen können Anleger die erwartete Rendite genau kalkulieren, während iBonds-ETFs gleichzeitig stark diversifiziert sind. Die iBonds sind besonders für Investoren von Interesse, die sicher sind, dass sie ihr Geld am Ende der festen Laufzeit anders investieren möchten oder eine größere Anschaffung planen.

Insgesamt bietet Blackrock bereits neun Fonds mit Laufzeiten von 2025 bis 2028 an, die wie Aktien und Anleihen an der Börse gehandelt werden können. Die Basis für Blackrocks iBonds sind Unternehmensanleihenindizes, und Anleger können zwischen einer Variante mit Euro- und einer mit Dollar-Anleihen wählen.

Sind Geldmarkt-ETFs besser als Tagesgeldkonten?

Aufgrund der wiederholten Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) in den letzten Monaten ist auch die Rendite von Geldmarkt-ETFs auf Rekordniveau gestiegen.

Der Geldmarkt ist ein Teil des Anleihenmarktes, auf dem kurzfristige Finanzinstrumente mit Laufzeiten von bis zu einem Jahr gehandelt werden. Hier treffen Zentralbanken, Geschäftsbanken und Unternehmen aufeinander, um kurzfristig Liquidität zu beschaffen.

 

Geldmarkt-ETFs investieren in (Staats-)Anleihen, jedoch nur in solche mit sehr kurzen Laufzeiten von bis zu einem Jahr. Durch diese zeitliche Begrenzung ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Zinsniveau während dieser Zeit stark ändert, gering. Geldmarkt-ETFs gelten daher als stabil, weisen jedoch grundsätzlich ein Zinsänderungsrisiko auf. Das bedeutet, dass der Kurs der Anleihen bei steigenden Zinsen sinken kann.

Ein Vorteil von Geldmarkt-ETFs besteht darin, dass sie direkt von der aktuellen Zinssituation profitieren, während bei Tagesgeldkonten die jeweilige Bank entscheidet, ob und in welchem Umfang sie Zinsanpassungen der Zentralbank an ihre Kunden weitergibt. Geldmarkt-ETFs können daher eine gute Alternative zum Tagesgeldkonto darstellen. Allerdings sollten die potenziellen Renditen gegen die oft höheren Gebühren der Geldmarkt-ETFs abgewogen werden. Wenn Sie vor allem eine bestimmte Geldsumme sicher anlegen möchten, könnte die Nutzung von Geldmarkt-ETFs eine Überlegung wert sein.

Vor- und Nachteile von Themen-ETFs

Viele Anleger interessieren sich für ETFs, die Aktien zu einem bestimmten Thema auswählen. Dies klingt auf den ersten Blick vielversprechend, da sie in der Regel auf Megatrends und aufstrebende, zukunftsweisende Unternehmen setzen.

Technologiebegeisterte Anleger könnten sich beispielsweise für die Idee begeistern, dass künstliche Intelligenz (KI), Blockchain, das Metaverse oder Big Data in Zukunft spektakuläre Fortschritte machen werden. Andere setzen auf saubere Energiequellen oder Krypto-Assets.

Das Problem bei Themen-ETFs besteht jedoch darin, dass das Thema oft bereits so gehyped ist, dass Anleger oft zu spät einsteigen. Studien zeigen, dass insbesondere unerfahrene Anleger von Themen-ETFs angezogen werden. Sie neigen dazu, einen typischen psychologischen Fehler beim Investieren zu machen und anzunehmen, dass die Kursgewinne der Vergangenheit in der Zukunft fortgesetzt werden.

Themen-ETFs sind oft riskanter, da sie nicht so breit in verschiedene Aktien investieren, sondern überdurchschnittlich hohe Anteile in einzelnen Positionen halten. Zudem sind die Servicekosten in der Regel höher als bei Standard-ETFs.

Was sind aktiv gemanagte ETFs?

Aktiv gemanagte ETFs versuchen, die Vorteile eines aktiv verwalteten Fonds in einem kostengünstigen ETF-Gewand zu bieten. Aktiv verwaltete Fonds werden normalerweise nicht an der Börse gehandelt, sondern als Produkte über Banken vertrieben. In solche Fonds zu investieren ist jedoch teuer, während ETFs kostengünstiger sind und auch für Kleinanleger zugänglicher.

Aktiv gemanagte ETFs sind "aktiv", weil ein Fondsmanager versucht, Aktien so auszuwählen, dass sie sich besser entwickeln als ein Vergleichsindex. Aktiv gemanagte ETFs versprechen daher eine höhere Rendite. Ob dies gelingt, hängt jedoch von der Geschicklichkeit des Fondsmanagers ab.

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