Der Chemiekonzern BASF setzt sein Sparprogramm fort, nachdem im zweiten Quartal ein deutlicher Rückgang des Umsatzes und der Gewinne verzeichnet wurde. Das Unternehmen plant, bis Ende 2023 jährlich mehr als 300 Millionen Euro einzusparen. Finanzchef Dirk Elvermann erklärte am Freitag, "Zusammen mit den bereits laufenden Initiativen in unseren weltweiten Serviceeinheiten werden wir die Fixkosten bis Ende 2026 senken, sodass sie ab dann Jahr für Jahr rund eine Milliarde Euro weniger betragen werden."

BASF-Vorstandsvorsitzender Martin Brudermüller fügte hinzu: "Wir verzeichneten eine geringe Nachfrage aus unseren wichtigsten Abnehmerbranchen, mit Ausnahme der Automobilindustrie." Die gesamte Branche, einschließlich BASF, spürt die schwache Nachfrage, insbesondere in China. Eine Erholung im zweiten Halbjahr scheint unwahrscheinlich, weshalb der Konzern seine Ziele für das Gesamtjahr kürzlich erheblich reduzierte.

Im zweiten Quartal sank der Umsatz im Jahresvergleich um ein Viertel auf 17,3 Milliarden Euro, hauptsächlich aufgrund deutlich niedrigerer Preise und Mengen. Auch negative Währungseffekte beeinträchtigten die Ergebnisse. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) und Sondereinflüssen ging um mehr als die Hälfte auf eine Milliarde Euro zurück. Der Gewinn fiel von gut zwei Milliarden Euro im Vorjahr auf 499 Millionen Euro.

Für das laufende Jahr erwartet BASF einen Umsatzrückgang auf 73 Milliarden bis 76 Milliarden Euro, im Vergleich zu 87,3 Milliarden Euro im Vorjahr. Die zuvor angegebene Prognose mit einem Umsatz von 84 Milliarden bis 87 Milliarden Euro wurde deutlich nach unten korrigiert. Beim operativen Ergebnis (bereinigtes Ebit) geht das Management nun von 4,0 Milliarden bis 4,4 Milliarden Euro aus, im Gegensatz zu einem Rückgang von knapp 6,9 Milliarden im Vorjahr auf 4,8 Milliarden bis 5,4 Milliarden Euro.

Bereits Ende Februar hatte BASF aufgrund gestiegener Rohstoff- und Energiepreise ein Sparprogramm angekündigt. Dies umfasst die Streichung mehrerer tausend Stellen weltweit und die Schließung mehrerer Anlagen, einschließlich Standorten am Hauptstandort in Ludwigshafen.

Und wie steht es um die BASF-Aktie?

Nachdem die Aktie vielversprechend ins Jahr 2023 gestartet ist, quält sie uns seit nunmehr Februar mit einer korrektiv abwärts gerichteten Bewegung. Der letzte Ausbruchsversuch der Aktie scheiterte am Widerstand bei 49,42€ und seitdem ist die Aktie wieder stramm nach Süden unterwegs.

Das Papier hat die Chance, im Bereich zwischen 40,88€ und 39,47€ einen Boden auszubauen und nach oben abzudrehen. Wir denken allerdings, dass das nicht gelingt. Vielmehr sollten wir uns darauf einstellen, dass der Kurs noch tiefer abrutscht. Höchstwahrscheinlich wird der Boden erst frühestens bei 34€ ausgebaut und damit die Korrektur, die immerhin seit 2015 läuft (!), endlich beendet.

Unsere Video-Chartanalyse zu BASF findest du hier:

https://www.youtube.com/watch?v=aTZuG3gMb1M

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