Der 31. März 2025 sollte der Tag des großen Silberausbruchs werden – doch vorerst blieb der erhoffte Preisschub aus. Während Silber unter Druck geriet, bleiben Analysten wie Jesse Colombo optimistisch: Der wahre Squeeze könnte erst bevorstehen. Was steckt hinter der Bewegung?

Der 31. März 2025 sollte der Tag des großen Silberausbruchs werden – doch vorerst blieb der erhoffte Preisschub aus. Während Silber unter Druck geriet, bleiben Analysten wie Jesse Colombo optimistisch: Der wahre Squeeze könnte erst bevorstehen. Was steckt hinter der Bewegung?

Was mit Spannung erwartet wurde, endete am Montag zunächst enttäuschend: Der sogenannte SilverSqueeze2.0 konnte während des nordamerikanischen Handels nicht die erhoffte Dynamik entfalten. Trotz der enormen medialen Aufmerksamkeit und eines massiven Mobilisierungsversuchs über soziale Netzwerke blieb der große Preissprung aus. Silber sah sich im Tagesverlauf sogar einem vertrauten Muster gegenüber – der sogenannten „Morning Smackdown“ –, einem plötzlichen Abverkauf in den frühen Handelsstunden.

Noch keine Squeeze, aber auch kein Ende?

Einige Community-Mitglieder bleiben dennoch optimistisch: Sie sehen den gestrigen Tag nicht als Scheitern, sondern als Anfang einer längerfristigen Bewegung. Der prominente Analyst Jesse Colombo, einer der lautesten Befürworter von #SilverSqueeze2.0, betonte gegenüber Kitco News:

„Es geht nicht nur um den 31. März. Es geht darum, Aufmerksamkeit zu schaffen und langfristig eine kritische Masse aus Privatanlegern und Institutionen zu mobilisieren.“

Colombo verweist darauf, dass auch Hedgefonds und ETFs wie die von Sprott künftig eine Rolle im Spiel um physisches Silber spielen könnten – etwa durch physische Auslieferung via Futures-Kontrakte. Entscheidend sei am Ende nicht das Datum, sondern ein nachhaltiger charttechnischer Ausbruch.

Kritik an Short-Positionen der Banken

Auslöser der Diskussion war ein viel beachteter Kommentar des US-Analysten Jesse Colombo, der Großbanken wie JPMorgan und UBS vorwarf, den Silberpreis durch umfangreiche Short-Positionen künstlich niedrig zu halten. Laut Colombo entsprachen diese Positionen rund 223 Millionen Unzen Silber – mehr als ein Viertel der weltweiten Jahresproduktion. Seine Ausführungen verbreiteten sich in den Tagen vor dem 31. März viral auf Plattformen wie Kitco, SilverSeek und in einschlägigen Online-Foren. AXINO Capital hatte bereits in der Vergangenheit über mögliche Preismanipulationen am Silbermarkt berichtet.

Silberpreis kontra Banken: Swap Dealer mit Rekord-Short-Positionen unter Druck

Was ist ein Silver Squeeze?

Der Begriff Silver Squeeze beschreibt eine Marktsituation, in der der Silberpreis durch eine Kombination aus physischem Angebotsmangel, plötzlicher Nachfrage und der Reaktion großer Leerverkäufer (Short-Seller) rapide ansteigt. Laut Marktbeobachtern könnte genau dieses Szenario nun näher rücken – angetrieben durch zunehmende Markttransparenz, ein anhaltendes Angebotsdefizit und das wachsende Interesse privater und institutioneller Anleger.

Wie entsteht ein Silver Squeeze?

Nach Einschätzung zahlreicher Analysten halten insbesondere große Handelsabteilungen internationaler Banken massive Short-Positionen im Silbermarkt. Dabei geht es um den Verkauf von sogenannten Papier-Silber-Kontrakten – also Finanzinstrumenten, die Silber repräsentieren, aber nicht durch physische Bestände gedeckt sind. Das Ziel: den Preis durch ein künstlich aufgeblähtes Angebotsbild niedrig zu halten.

Ein Silver Squeeze setzt dann ein, wenn dieses Konstrukt unter Druck gerät – etwa durch eine starke physische Nachfrage oder die Erkenntnis, dass kaum reales Silber verfügbar ist. Sobald Händler beginnen, physisches Metall zu kaufen und aus dem Markt zu ziehen, steigt der Preis. Die Short-Seller müssen reagieren: Um Verluste zu begrenzen, versuchen sie, ihre Positionen durch Rückkäufe zu schließen. Genau dieser Rückkaufzwang beschleunigt den Preisanstieg – eine klassische Kettenreaktion.

Digitale Bewegung mit Signalwirkung

Ein Beitrag der Social-Media-Initiative #SilverSqueeze sorgte im Vorfeld des 31. März 2025 für viel Aufmerksamkeit: Ein Nutzer mit dem Pseudonym „SilverDegen“ kündigte an, für jeden Retweet seines Beitrags eine Unze Silber zu kaufen – aus Protest gegen die seiner Ansicht nach systematische Preisunterdrückung durch große Finanzakteure.

Begleitet wurde der Aufruf von einer Grafik, die auf einen historischen Vergleich verwies: Im Jahr 1980 seien rund 950 Unzen Silber nötig gewesen, um ein durchschnittliches Einfamilienhaus in den USA zu kaufen. Heute, so die Botschaft, wären dafür mehr als 9.000 Unzen erforderlich – eine Verzehnfachung, die auf einen drastischen Kaufkraftverlust des Edelmetalls hinweise.

Ein Nutzer der #SilverSqueeze-Community kündigt an, für jeden Retweet eine Unze Silber zu kaufen

Silberpreis: Noch kein Ausbruch – aber auch kein Rückfall

Am Montag konnte sich der Silberpreis kurzzeitig wieder über die Marke von 34 USD/Unze schieben, blieb aber bis Handelsschluss (Stand: 15:51 Uhr EDT) im Minus auf Tagesbasis. Für viele gilt jedoch nach wie vor die Marke von 33 USD/Unze als entscheidender Widerstand. Sollte Silber diese Zone nachhaltig überwinden, könnte – so Colombo – eine algorithmische Kaufwelle ausgelöst werden, bei der ETFs, Futures und physische Investoren gemeinsam in den Markt drängen.

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Silberminen im Fokus: Profiteure eines möglichen Silver Squeeze?

Sollte der sogenannte Silver Squeeze eintreten und die Nachfrage nach physischem Silber massiv steigen, dürften Silberminen in wichtigen Förderregionen – allen voran in Mexiko – verstärkt in den Mittelpunkt rücken. Insbesondere Unternehmen, die qualitativ hochwertige Silbervorkommen erschließen, könnten in einer solchen Situation erhebliche Vorteile genießen.

Ein Beispiel hierfür ist GoGold Resources. Das kanadische Unternehmen positioniert sich mit seinem Silberprojekt „Los Ricos South“ strategisch günstig. Nach vollständiger Produktionsaufnahme könnte dieses Projekt laut dem Management jährlich bis zu 8 Millionen Unzen Silberäquivalent liefern. Bereits heute produziert GoGold mit dem Projekt „Parral“ jährlich etwa 1,4 Millionen Unzen Silberäquivalent, was allein im Jahr 2024 zu einem Umsatz von über 36 Millionen US-Dollar geführt hat. Dank solider finanzieller Reserven, einer schuldenfreien Bilanz und guten Chancen auf behördliche Genehmigungen für „Los Ricos“ erscheint GoGold für eine mögliche Silberpreis-Rallye gut aufgestellt.

Doch nicht nur etablierte Produzenten könnten von einem Silver Squeeze profitieren. Kleinere Explorationsunternehmen haben in der Vergangenheit häufig besonders sensibel auf steigende Silberpreise reagiert. Solche Aktien zeigten historisch betrachtet oft eine starke Hebelwirkung auf Preissteigerungen des Edelmetalls. Ein passendes Beispiel hierfür wäre Defiance Silver Corp., das sich laut Unternehmensangaben auf aussichtsreiche Silberlagerstätten im mexikanischen Zacatecas-Distrikt konzentriert – eine der bedeutendsten Silberregionen weltweit. Historische Kursverläufe legen nahe, dass Defiance Silver in früheren Silber-Rallyes deutlich stärker gestiegen ist als der Silberpreis selbst.

Historische Silberpreis-Rallyes im Vergleich zur Aktienperformance von Defiance Silver Corp. (Unternehmensangaben)

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