Zwar hat Jerome Powell auch gestern auf der letzten Sitzung der Fed in diesem Jahr das Zauberwort „Zinssenkung“ nicht in den Mund genommen. Dennoch wurde eine Zinswende in Aussicht gestellt. Erlösende Worte für die Aktienmärkte.

Mit 16.945 Punkten marschiert der DAX heute in Richtung der psychologischen Marke bei 17.000 Zählern.

Fed schürt Zinsoptimismus

Zugegeben, Jerome Powell hat das Worte „Zinssenkung“ in der gestrigen Pressekonferenz gemieden wie der Teufel das Weihwasser. Dennoch hat der oberste Währungshüter den derzeitigen Zinsoptimismus geschürt. Zum einen wurden die Inflationserwartungen für das kommende Jahr gesenkt. Zum anderen hat die US-Notenbank den Zinsausblick für 2024 deutlich nach unten revidiert. Bislang ging die Federal Reserve von einem Leitzins von 5,1% aus. Nun könnte dieser bis Ende Dezember 2024 bei durchschnittlich 4,6% liegen. Bis zu drei Zinssenkungen wären somit möglich. Eine wahrlich erlösende Nachricht für die Märkte.

Anleger werden gierig

Die Hoffnung auf eine baldige Zinswende treibt seit Wochen die Aktienmärkte gen Norden. Die Stimmung, die noch im Oktober äußerst schlecht war, hat sich schlagartig verbessert. Ein Gradmesser dafür ist der Fear & Greed Index. Dieser besteht aus sieben Markttechnikindikatoren und signalisiert, ob die Anleger ängstlich oder gierig sind. Anfang Oktober überwog bei den Marktteilnehmern in den USA die Angst. Dieser Pessimismus war der Grundstein für die derzeitige Aufwärtsbewegung an den Börsen. Allerdings werden die Anleger zunehmend gieriger. Der Fear & Greed Index befindet sich im Sektor Gier, kurz vor dem Eintritt in den Marktzustand Extreme Gier. Damit mehren sich die Warnsignale für eine Überhitzung an der Wall Street. Bei einem Wert von über 75 sollten die Börsianer mit einer bevorstehenden Korrektur rechnen. Bis dieser Zustand erreicht wird, könnte die Reise gen Norden aber noch weiter gehen.

DAX 40 – Wann fällt die 17.000-Punkte-Marke?

Nach den erlösenden Worten von Fed-Chef Powell gibt der DAX Gas und nähert sich nun der psychologischen Marke bei 17.000 Punkten. Darüber könnte es anschließend bis 17.732 Zählern gehen. Bei der Berechnung des Kursziels nach der klassischen Fibonacci-Methode wurde die Korrekturphase von Ende Juli bis Ende Oktober dieses Jahres berücksichtigt. Als Unterstützungen dienen das vorherige Allzeithoch bei 16.532 Punkten und die Oberseite der übergeordneten Handelsspanne bei 16.290 Zählern.


Christian Henke ist Senior Market Analyst beim Onlinebroker IG Europe GmbH für Deutschland und Österreich und seit mehr als 20 Jahren im Finanzsektor tätig. Er ist seit 2001 Mitglied in der Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands (VTAD) und hat den Abschluss zum Certified Financial Technician (CFTe). Seine Schwerpunkte sind die Konstruktion von Handelssystem und die Point & Figure-Charts.




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