Gibt es an den Börsen weitere vorweihnachtliche Kursgeschenke oder droht nach der starken Performance der vergangenen Wochen ein Dämpfer? Darüber entscheiden am Mittwoch und Donnerstag Jerome Powell von der Fed und Christine Lagarde von der EZB.

Der DAX notiert vorbörslich mit 16.822 Punkten kaum verändert, hat aber die psychologische Marke bei 17.000 Zählern weiterhin im Visier.

Erst einmal kommen die Inflationsdaten

Heute stehen erst einmal die US-Inflationsdaten auf der Agenda. Diese könnte Hinweise darauf liefern, ob der jüngste Zinsoptimismus gerechtfertigt war, oder die Anleger eine baldige Zinswende verfrüht gefeiert haben. So richtig spannend dürfte es dann am Mittwoch werden. Dann wird Jerome Powell an die Mikrofone treten. Eine weitere Zinserhöhung ist so gut wie vom Tisch. Vielmehr warten die Marktteilnehmer auf erlösende Hinweise auf eine bevorstehende und baldige Zinswende. Ob Jerome Powell diesem Wunsch gerecht wird, bleibt abzuwarten. Der oberste Währungshüter der USA hat in der Vergangenheit bereits schon das ein oder andere Mal den Börsen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Sollten hingegen die heutigen Inflationsdaten besser ausfallen als erwartet, sprich weiter auf dem Rückzug sein, könnten die Aussagen von Jerome Powell gnädiger ausfallen und die Märkte weiter beflügeln. Vor allem die Wall Street hat seit einigen Tagen Probleme, der starken Dynamik an den europäischen Börsen zu folgen. Aber auch Christine Lagarde von der EZB könnte die vorweihnachtliche Zeit für die Anleger versüßen. Angesichts der recht schwachen Konjunkturaussichten für die Eurozone könnte die Europäische Zentralbank früher als die USA mit einer Zinssenkung beginnen.

DAX 40 – Noch keine Verkaufsbereitschaft

Die Hoffnung auf eine Zinswende im kommenden Jahr beflügelt weiterhin das heimische Börsenbarometer. Verkaufsbereitschaft kommt nicht auf. Vielmehr werden Rücksetzer zum Einstieg genutzt. Auch wenn heute die Anleger infolge der US-Inflationsdaten abwartend reagieren, klettert der DAX weiter gen Norden. Die psychologische Marke bei 17.000 Punkten rückt Schritt für Schritt näher. Sollten dann noch Jerome Powell und Christine Lagarde Hinweise auf eine Zinswende liefern, könnte Kaufpanik aufkommen. Im Fall von Gewinnmitnahmen sichert die obere Begrenzung der übergeordneten Handelsspanne bei 16.290 Zählern nach unten ab.


Christian Henke ist Senior Market Analyst beim Onlinebroker IG Europe GmbH für Deutschland und Österreich und seit mehr als 20 Jahren im Finanzsektor tätig. Er ist seit 2001 Mitglied in der Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands (VTAD) und hat den Abschluss zum Certified Financial Technician (CFTe). Seine Schwerpunkte sind die Konstruktion von Handelssystem und die Point & Figure-Charts.




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