Wer eher defensiv investieren möchte oder nach soliden Dividendenaktien Ausschau hält, wird früher oder später sicherlich auf den Konsumsektor aufmerksam werden. Denn gerade in diesem Bereich lassen sich viele geeignete Titel ausfindig machen. Auch wenn es sich bei ihnen mitunter nicht um die ganz großen Kursraketen handelt.

Ein Wert, der hier in der letzten Zeit positiv hervorsticht, ist meiner Ansicht nach die Unilever-Aktie (WKN: A0JNE2). Nachdem sie 2023 nämlich mit einem negativen Ergebnis abgeschlossen hat, ist sie im aktuellen Jahr wieder durchgestartet. Und es sieht fast danach aus, als ob sie hierbei ihr altes Allzeithoch ins Visier genommen hat.

Sparmaßnahmen als Zugpferd

Die Stimmung rund um Aktien aus dem Konsumbereich ist aktuell wohl eher als durchwachsen zu bezeichnen. Daher könnte der Blick auf die Kursentwicklung der Unilever-Papiere in diesem Jahr den ein oder anderen Investor durchaus überraschen. Genauer gesagt bedeutet dies, dass sie seit Anfang Januar einen Wertzuwachs von stolzen 19 % zu verzeichnen haben.

Ein Grund dafür könnte das vom Unilever-CEO Hein Schumacher bereits im März angekündigte Umstrukturierungs- und Sparprogramm darstellen. Schließlich will er damit den Konsumgüterhersteller verschlanken und zukunftssicher aufstellen. Dabei kam bei den Marktteilnehmern vor allem die sich abzeichnende Abspaltung der Eissparte gut an.

Weil hier die Gewinnmarge zuletzt signifikant zurückging, soll das Geschäft bis 2025 als eigenständiges Unternehmen ausgegliedert werden. Zudem wurde bekannt, dass sich Unilever in Europa von 3.000 Büroangestellten trennen möchte. Wobei alle Maßnahmen zusammen genommen insgesamt Kosten von rund 800 Mio. Euro pro Jahr einsparen sollen.

Weiterhin konnte man bereits im letzten Quartal 2023 eine Erhöhung des Verkaufsvolumens beobachten. Und auch im ersten Jahresviertel 2024 gingen erneut mehr Unilever-Produkte wie beispielsweise Domestos-Reiniger, Lux-Seife oder Rexona-Deos über die Ladentheke. Unterm Strich konnte so der Umsatz im Auftaktquartal um 4,4 % zulegen.

Aktie könnte weiter profitieren

Doch nicht nur die Sparpläne des Konzerns könnten die Unilever-Aktie weiter antreiben. Auch die Wachstumsaussichten scheinen durchaus intakt zu sein. Unilever selbst rechnet für das laufende Jahr mit einem Umsatzwachstum zwischen 3 und 5 %. Was für einen Konzern dieser Größe in meinen Augen sicherlich als gut einzustufen ist.

Die Experten von MarketScreener sehen dies ähnlich und rechnen für 2024 zusätzlich auch mit einem Anstieg beim EBIT (Gewinn vor Steuern und Zinsen) um gut 5 %. Geht es nach ihnen, dann soll sich das Wachstum hier aber auch die nächsten zwei Jahre noch weiter moderat fortsetzen.

Auf ihrem derzeitigen Niveau von 52,72 Euro (15.07.2024) liegt die Bewertung der Unilever-Aktie im Moment bei einem 2024er KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) von 20,8. Interessant könnte aber eventuell auch noch eine andere Kennzahl für viele Investoren sein. Die Rede ist hier von der Dividendenrendite, für die wir aktuell einen Wert von 3,3 % ermitteln können.

Hierzu sollte man übrigens wissen, dass Unilever die Ausschüttung zwar nicht kontinuierlich erhöht hat, die derzeitige Quartalsdividende aber trotz allem um 63 % höher ausfällt als noch vor zehn Jahren. Und sollten sich die Geschäfte weiter wie geplant entwickeln, sehe ich keinen Grund, warum die Gewinnbeteiligung nicht auch in den nächsten Jahren weiter ansteigen sollte.

Zusammenfassend kann man also sagen, dass Unilever Maßnahmen zur Kostensenkung eingeleitet hat und sich mittelfristig in Sachen Umsatz und EBIT ein weiteres, wenn auch nur moderates Wachstum abzeichnet. Trotzdem bin ich der Meinung, dass sich diese Kombination auch weiterhin positiv auf den Aktienkursverlauf auswirken dürfte und die Unilever-Papiere vielleicht noch in diesem Jahr ihr ehemaliges Allzeithoch von 60,10 Euro (04.09.2019) wieder erreichen oder sogar übertreffen könnten.

Der Artikel Wieder stramm Richtung Allzeithoch: Angesagte Konsum-Aktie mit solider Dividende und Kursfantasie! ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.

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Andre Kulpa besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.

Aktienwelt360 2024