Mark Zuckerberg wird in der Technologieszene einiges zugetraut. Verdient hat er sich diesen Respekt allemal. Schließlich hat er als ehemaliger Student der Eliteuniversität-Harvard aus einem WG-Zimmer heraus den Grundstein für sein heutiges Firmenimperium gelegt.

Dass die Idee des sozialen Netzwerks nicht von ihm selbst kam, sondern nur von zwei Kommilitonen – den Winkelvoss-Brüdern – geklaut wurde, ist ein anderes Kapitel.

Fakt ist, dass Mark Zuckerberg einiges von Technologie versteht. Das konnte er nicht nur mit seinen Programmierkenntnissen untermauern, sondern auch mit den Zukunftsvisionen seiner Firma.

Risikobereiter Innovator

Den Mut, ins Risiko zu gehen, besitzt er ebenfalls. Nicht umsonst wagte er den Schritt als Student ohne Abschluss ins Silicon Valley, um seine verlustreiche Firma zum Welterfolg zu führen.

Drohende Pleiten vermied er geschickt, genauso wie von Wagniskapitalgeber untergebuttert zu werden. Am Ende blieb er der Herrscher von Facebook und kontrollierte wie kein anderer dessen Strategie.

Eine Strategie, die aufging

Bisher fuhren Anleger mit dieser Entwicklung auch ganz gut. Facebook – oder Meta Platforms, wie der Konzern heute heißt – profitierte wie kein anderes Unternehmen vom Boom der Online-Werbung sowie von der rasanten Ausbreitung sozialer Netzwerke.

Vorläufiger Höhepunkt dieser Entwicklung war der im Jahr 2021 ausgewiesene Rekordumsatz von fast 118 Mrd. US-Dollar bei einer operativen Marge von 40 %. Der Umsatz legte dabei um 37 % zu. Das Nettoergebnis konnte um 35 % auf etwas über 39 Mrd. US-Dollar gesteigert werden.

Meta Platforms: Ein untergehender Stern?

Die Erfolgsgeschichte ist jedoch ins Stocken geraten. Die Zahl der aktiven Nutzer scheint mit einem Anstieg von 4 % im dritten Quartal 2022 fast zu stagnieren. Der Umsatz war mit 4 % deutlich rückläufig, das Nettoergebnis halbierte sich.

Schuld daran könnte vor allem die schwächere Konjunktur sein, die ein zyklisches Werbegeschäft als Allererstes trifft. Darüber könnte man als Anleger natürlich hinwegsehen. 

Viel problematischer erscheint derzeit die Entwicklung der Zukunftswette von Mark Zuckerberg, dem Metaversum. Hier wurde im dritten Quartal 2022 nahezu der ganze Free Cashflow investiert. Im laufenden Jahr könnten sich die Verluste der Sparte Realty Labs auf zehn Milliarden US-Dollar belaufen. Das Investitionstempo könnte dabei nochmals an Dynamik gewinnen.

Grundsätzlich ist es nicht verkehrt, wenn ein Unternehmen in zukunftsorientierte Technologien investiert. Das Problem dabei ist jedoch, dass niemand wirklich eine Idee davon hat, was das Metaversum von Meta Platforms zu bieten hat. Entsprechend fehlt die Nutzer-Dynamik. 

Ob das Projekt ein Erfolg wird, ist aus heutiger Sicht alles andere als sicher. Investoren sind diesbezüglich verschreckt, rechnen sie doch mit knallharten Zahlen. Den Investitionen sollen hohe Renditen folgen. Dahinter steht ein großes Fragezeichen.

Denkt Mark Zuckerberg weiter?

Der „Zock auf das Metaversum“ von Mark Zuckerberg alias Zuck könnte jedoch tiefer durchdacht und ein Frontalangriff auf die zahlreichen Bedrohungen von Meta Platforms sein.

Diese lassen sich beispielsweise mit den steigenden rechtlichen Regularien beschreiben. Das Thema Datenschutz gewinnt zunehmend an Bedeutung. Nicht zuletzt versucht auch Apple, immer mehr Marktmacht mit seinem App-Store für sich durchzusetzen.

Das Metaversum: Ein Versuch, neu durchzustarten?

Das Metaversum könnte ein neues Kapitel der Internetnutzung einleiten und Meta Platforms neu durchstarten lassen. Diesmal möchte Mark Zuckerberg mit einer eigenen Hardware mehr Kontrolle und weniger Abhängigkeiten von den Plattformen anderer Hardware-Hersteller durchsetzen. Gerade diese können das bisherige Geschäftsmodell gefährden.

Ob seine Strategie aufgeht? Das kann aus heutiger Sicht niemand einschätzen. Die Strategie bleibt für Investoren vorerst kostspielig und sollte vor allem schmerzhaft sein.

Der Artikel Warum Mark Zuckerbergs „Zock“ auf das Metaverse die beste Strategie ist! ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Frank Seehawer besitzt Aktien von Meta Platforms. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Meta Platforms.

Motley Fool Deutschland 2022

Autor: Frank Seehawer, Motley Fool beitragender Investmentanalyst (TMFSeehawer)


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