Dividendenfehler sind natürlich auch möglich. Foolishe Investoren sollten wissen, dass auch die defensivste Aktie eine Fehlinvestition sein kann. Entweder, weil der Preis zu teuer ist. Oder aber, weil man sich zum Beispiel auf eine Historie verlässt, ohne auf die operative Stärke zu achten.

Na klar: Diese zwei Dividendenfehler sind absolute Basics, deswegen sollen sie uns heute nicht weiter beschäftigen. Nein, sondern wir schauen uns zwei andere, mögliche Fehlerquellen an. Vor allem mit einem Bezug zur aktuellen Marktphase.

Dividendenfehler: Günstige, vermeintliche Qualität

Der erste Dividendenfehler ist für mich das Kaufen von günstiger, aber lediglich vermeintlicher Qualität. Es gibt wirklich viele Aktien, die in Zeiten niedriger bis Nullzinsen funktioniert haben. Allerdings stehen Dividendenaktien jetzt vor einer Neubewertung: Die Zinsen steigen, die Inflation ist hoch, die Verbraucherstimmung trübt sich ein wenig ein.

Das heißt, dass wir Dividendenaktien heute anders bewerten müssen. Ein einfach bloß defensives Geschäftsmodell, wie zum Beispiel bei Immobilien-Aktien, reicht nicht mehr unbedingt. Wir müssen auch auf die bilanzielle Qualität achten und schauen, ob die Verschuldung im Lot ist.

Der Dividendenfehler besteht entsprechend darin, dass man als Investor nicht die sich verändernde Zeit würdigt. Wir können weiterhin starke, defensive Aktien mit einem Discount kaufen. Jedoch müssen wir schauen, wo der Discount auch wirklich günstig ist bei gleicher Qualität. Oder aber, wo wir womöglich eine Value- und Dividendenfalle ausmachen können. Eine hohe Verschuldung und eine teurere Refinanzierung kann es erschweren, dass wir eine gute Rendite erzielen. Oder auch das operative Fundament bedeutend zum Beben bringen.

Außerdem: Jetzt All-In gehen!

Der zweite Dividendenfehler ist für mich, zum jetzigen Zeitpunkt bereits All-In zu gehen. Es kann eine gute Renditemöglichkeit sein, jetzt mehr zu investieren. Wie gesagt: Viele ausschüttende Aktien weisen niedrigere Bewertungen auf. Es gibt endlich wieder höhere Dividendenrenditen mit Qualität. Der springende Punkt ist jedoch: Es könnte noch günstiger werden.

Schließlich ist der Auslöser für die Neubewertung bei Dividendenaktien noch intakt. Die EZB hat gerade erst die Leitzinsen wieder erhöht. Und auch der US-amerikanischen FED werden Ambitionen nachgesagt, das Zinsniveau nicht auf dem jetzigen Stand zu belassen.

Steigen die Zinsen weiter, so besteht die Chance, dass Dividendenaktien noch höhere Dividendenrenditen besitzen. Der zweite Dividendenfehler wäre daher, zu früh voll investiert zu sein und womöglich nicht mehr zum günstigsten Kurs kaufen zu können. Ich jedenfalls gehe im Moment bei meinen ausschüttenden Aktien so vor, dass ich jeden Monat einen fixen Betrag investiere. Davon erhoffe ich mir, dass ich gegebenenfalls zu günstigeren Konditionen noch einmal nachkaufen kann.

Der Artikel Ungewöhnliche Dividendenfehler, die dich jetzt teuer zu stehen kommen ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Autor: Vincent Uhr, Motley Fool beitragender Investmentanalyst (CMFMrClock)


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