Der Göttinger Laborzulieferer Sartorius (WKN: 716560) verkündete in der vergangenen Woche Zahlen für das Ende September abgelaufene Quartal. Obwohl diese ordentlich ausfielen, fiel der Aktienkurs noch einmal deutlich. Dieser notiert nun seit Jahresbeginn 42 % im Minus (Stand: 23.10.22, gilt für alle Angaben). Ausgehend vom Allzeithoch im September letzten Jahres beträgt der Kursabschlag sogar 64 %. Ist dieser Absturz gerechtfertigt? Oder bietet sich hier eine schöne Einstiegsgelegenheit für langfristige Anleger?

Die Quartalszahlen im Detail

Im dritten Quartal 2022 stieg der Umsatz um 17 %, währungsbereinigt verblieb ein Plus von 9 %. Im kleineren Segment der Lab Products & Services mit Produkten wie Laborwaagen, Pipetten und Laborfiltern stieg der Umsatz um 24 %. Das größere Segment der Bioprocess Solutions (Umsatzanteil 79 %) wuchs um 16 %. Zum Produktspektrum gehören Chromatographie-Systeme, Bioreaktoren und Filtrationssysteme, die von der Biopharmaindustrie, aber auch in Chemie- oder Lebensmittelunternehmen genutzt werden.

Der Gewinn pro Aktie konnte um 14 % gesteigert werden. Für das Gesamtjahr wurde aufgrund hoher Unsicherheiten das untere Ende der Prognose bestätigt. Der Umsatz soll um mindestens 15 % steigen, die EBITDA-Marge 34 % betragen.

Ein möglicher Grund, warum die Aktie am Tag der Verkündung dennoch um ca. 15 % fiel, könnten der um 5 % gesunkene Auftragseingang sowie der um 28 % gestiegenen Vorratsbestand sein.

Die langfristige Entwicklung

Insgesamt wird Sartorius auch in diesem Jahr seine langjährige Erfolgsgeschichte fortsetzen. Vor dem Jahr 2020 stiegen Umsatz und Ergebnis kontinuierlich mit zweistelligen Wachstumsraten. Dieses Wachstum resultierte zum Teil aus regelmäßigen Übernahmen von kleineren Wettbewerbern.

Getrieben durch eine zusätzliche Nachfrage aus den Bereichen Coronavirus-Impfstoffen und Coronatests beschleunigte sich das Umsatzwachstum ab dem Jahr 2020 deutlich. Im Geschäftsjahr 2020 wuchs der Umsatz um 28 %, das Ergebnis pro Aktie um 43 %. In 2021 stieg der Umsatz sogar um 47 %, das Ergebnis pro Aktie um 85 %.

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung finde ich das erreichte Umsatzwachstum in diesem von Schwierigkeiten geprägten Geschäftsjahr beachtlich. Mittelfristig erwartet das Management um den seit 19 Jahren amtierenden CEO ein Umsatzwachstum von 10 %.

Bewertung und mein Fazit zur Sartorius-Aktie

Ich traue dem Unternehmen dieses Wachstum zu. Denn Sartorius scheint mir technologisch führend zu sein und sollte von dem langfristigen Wachstum der biopharmazeutischen Industrie profitieren. Gemessen an diesen Wachstumsaussichten war die Aktie meiner Einschätzung nach in der Vergangenheit überteuert. Im September 2021 betrug das KGV 156! Durch den starken Kursrückgang in Kombination mit dem anhaltenden Unternehmenswachstum fiel das KGV nun auf 35. Bezogen auf das erwartete Ergebnis in 2022 beträgt das KGV 29.

Dies ist in meinen Augen immer noch kein echtes Schnäppchen. Aber in Anbetracht des kontinuierlich hohen Wachstums auch nicht mehr überteuert. Wer die Aktie von Sartorius schon länger beobachtet, hat jetzt eine schöne Gelegenheit, um eine erste Position aufzubauen.

Der Artikel Sartorius-Aktie: Jetzt endlich günstig genug für einen Einstieg?! ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Hendrik Vanheiden besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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Autor: Hendrik Vanheiden, Motley Fool beitragender Investmentanalyst (TMFhendrik)


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