Die Puma-Aktie (WKN: 696960) veröffentlichte Anfang August die Zahlen für das zweite Quartal bzw. das erste Halbjahr 2024. Wie man am Aktienkurs sehen konnte, wurden diese wenig erfreulich aufgenommen.

Werfen wir heute einen Blick hinter die Kulissen des zweitgrößten deutschen und weltweit drittgrößten Sportartikelherstellers, um herauszufinden, ob dieser Ausverkauf gerechtfertigt sein mag.

Die Zahlen im Einzelnen

Nüchtern betrachtet war das zweite Quartal 2024 mit einem währungsbereinigten Umsatzplus von 2,1 % auf 2,1 Mrd. Euro gar nicht so dramatisch. Das EBIT-Wachstum von 1,6 % sowie die Verbesserung der Rohertragsmarge um 2 Prozentpunkte auf 46,8 % erklären dabei auf den ersten Blick nicht den zweistelligen Kursrutsch am Tag der Veröffentlichung.

Auch die Lagersituation und das Working Capital wurden verbessert. Der Free Cashflow stieg im Vergleich zum Vorjahr um 40 %, war aber mit 204 Mio. Euro noch negativ.

Ausblick von Puma enttäuschend

Dramatischer war die Tatsache, dass der Ausblick für das Gesamtjahr kassiert wurde. Weniger auf der Umsatzseite als vielmehr auf der Ergebnisseite. 

Vom Umsatz her rechnet der Sportartikelhersteller mit der Raubkatze weiterhin mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich. Das wäre immerhin eine Verbesserung gegenüber den Halbjahreszahlen, die mit einem Umsatzrückgang von 2,1 % keine Akzente setzen konnten.

Eine Prognoseanpassung gab es unterdessen beim operativen Ergebnis, das mit 620 bis 670 Mio. Euro um 30 Mio. Euro am oberen Ende kassiert wurde. Das Konzernergebnis soll sich ähnlich entwickeln. Im Vergleich zum Jahr 2023 könnte damit auch auf der Ergebnisseite ein Plus erreicht werden.

Übertriebene Marktreaktionen und Erwartungen?

Zugegeben, die Marktreaktion auf die Veröffentlichung der Puma-Zahlen halte ich persönlich für etwas überzogen. Aber die Marktteilnehmer haben offensichtlich etwas mehr erwartet. 

Gut, die Bewertung war mit einem KGV in Richtung 20 für ein Unternehmen mit einem prognostizierten Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich ambitioniert, was den Ausverkauf ein wenig erklären könnte.

Zudem war mit der Fußball-Europameisterschaft bereits das erste sportliche Großereignis abgelaufen. Es konnte die Finanzkennzahlen nicht beflügeln. Gleiches gilt für die Olympischen Spiele, die sich aber erst in den nächsten Quartalsberichten niederschlagen werden.

Puma-CEO Arne Freund begründete die zurückhaltende Prognose derweil mit einem schwierigen Umfeld. Angespannte Lieferketten, negative Währungseffekte sowie eine gedämpfte Konsumentenstimmung sorgten für eine zurückhaltende Nachfrage nach Puma-Produkten. Aber auch verpasste Modetrends sollten eine Rolle gespielt haben.

Der Sportartikelmarkt ist bekanntlich teils sehr zyklisch und wird durch dynamische Modeelemente geprägt. Auch Nike (WKN: 866993) leidet derzeit stark. Wettbewerber wie Deckers Outdoor (WKN: 894298) oder On Holding (WKN: A3C20K) verzeichnen hingegen aufgrund ihrer stärkeren Positionierung im Markt mit dämpfenden Schuhen eine hohe Nachfrage.

Fazit zur Puma-Aktie

Langfristig sehe ich die Herzogenauracher weiter von Megatrends profitieren. Gesundheit und Fitness werden in Zukunft ebenso an Bedeutung gewinnen wie der Bekleidungstrend in Richtung Casual.

Auch wenn die Zahlen für ein Jahr mit mehreren sportlichen Großereignissen nicht gerade überzeugen, geht es im Kern auch um langfristige Markenbildung. Und hier hat sich Puma in der Vergangenheit geschickt zwischen den beiden großen Playern positionieren können.

Das erwartete KGV von nun unter 14 erscheint derzeit bezahlbar und im Vergleich zu den Werten der letzten Jahre, in denen teilweise Faktoren von 30 bis 40 auf die erwarteten Gewinne gezahlt wurden, sogar äußerst günstig. Letztlich sollte dies jedoch eine Frage des zukünftigen Wachstums sein.

Der Artikel Puma-Aktie nach Ausverkauf: So günstig gab es den Sportartikelhersteller lange nicht mehr! ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.

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Frank Seehawer besitzt Aktien von Nike und Puma. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Nike und ON Holding.

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