Pinterest (WKN: A2PGMG) ist bei seinen Nutzern als Inspirationsquelle für neue Rezeptideen, DIY-Projekte, Modetrends oder Reiseziele beliebt. Ihre Anziehungskraft hat die Plattform aus den USA vor allem ihrer Vielseitigkeit zu verdanken. Schon jetzt werden jeden Monat über 6 Milliarden Suchanfragen gestellt. In dem Unternehmen dürfte noch viel Potenzial schlummern, an dem langfristige Investoren partizipieren können.

Erfolgreiches Geschäftsmodell und breite Produktpalette

Doch womit generiert die Plattform eigentlich ihre Einnahmen? Ganz einfach: Das Geschäftsmodell besteht darin, den Nutzern ausgehend von ihren Interessen und ihrem bisherigen Nutzungsverhalten personalisierte Inhalte anzuzeigen. Die eigentlichen Einnahmen generiert Pinterest hauptsächlich mit Werbeanzeigen und Verlinkungen zu Online-Shops. Zu den Produkten gehören aber auch Tools für die Anzeigenerstellung, die Überwachung und Optimierung von Kampagnen oder auch die Analyse von Daten zur Verbesserung der Werberendite.

Dank eigener KI spricht Pinterest die Nutzer mit relevanten und personalisierten Inhalten an, sodass Interessenten noch schneller zu Käufern werden. Gleichzeitig hat die Plattform jedoch nicht den Ruf, ihre Nutzer mit zu aufdringlicher oder unangebrachter Werbung zu belästigen. Diese Wahrnehmung ist entscheidend für den zukünftigen Erfolg der Plattform – immerhin hängt dieser unmittelbar vom Verhalten der Nutzer ab.

Generation Z als Triebkraft für weiteres Wachstum

Während der Coronapandemie hatte sich der Aktienkurs von Pinterest mehr als verdoppelt, weil die Nutzerzahlen im Zuge des Lockdowns kräftig stiegen. Doch nach der Pandemie gaben viele Nutzer der Plattform den Laufpass und sinkende Werbebudgets ließen das Wachstum – und den Aktienkurs – einbrechen.

Doch inzwischen hat sich Pinterest wieder aufgerappelt und beim erstmals veranstalteten Investorentag im September viel Optimismus versprüht. CEO Bill Ready hob die Chancen hervor, die sich aus den prognostizierten weltweiten digitalen Werbeausgaben von 550 Mrd. USD ergeben. Dahingehend hat Pinterest mit seinem Jahresumsatz von 2,8 Mrd. USD noch viel Potenzial, das es auszuschöpfen gilt.

Die Zahl der monatlich aktiven Nutzer beträgt inzwischen 465 Millionen. Nach Angaben des Unternehmens sind inzwischen mehr als die Hälfte der US-Mütter und fast ein Viertel der US-Väter Pinterest-Nutzer. Die Generation Z gilt als „emerging powerhouse“, denn sie ist mit 42 % der aktiven Nutzer die engagierteste und am schnellsten wachsende Zielgruppe.

Pinterest will schon seit geraumer Zeit sein Shopping-Erlebnis verbessern und dadurch sein Monetarisierungspotenzial besser nutzen – jeder Pin soll künftig „shoppable“, also käuflich erwerbbar sein. Tatsächlich ist es dank neuer Kaufoptionen gelungen, die Anzahl der gespeicherten käuflichen Artikel im Jahresvergleich um 50 %zu steigern.

Außerdem legt man bei Pinterest Wert darauf, mit anderen Händlern zusammenzuarbeiten, anstatt mit ihnen zu konkurrieren – eine sehr kluge Einstellung. So ist die Plattform beispielsweise in diesem Jahr eine Partnerschaft mit dem E-Commerce-Riesen Amazon bzw. Amazon Ads eingegangen, durch die erstmals Drittanbieter-Anzeigen auf Pinterest präsentiert werden. Auch die E-Commerce-Integrationen über Salesforce Commerce Cloud und Adobe Commerce wird erweitert, sodass Händler ihre Produktkataloge reibungslos auf Pinterest hochladen können. Die KI-Lösungen sollen ebenfalls schrittweise erweitert und verbessert werden.

Eine vielversprechende Wachstumsstory

Im vergangenen Jahr ist Pinterest um ca. 9 % gewachsen. Für die nächsten drei bis fünf Jahre geht man von einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum im mittleren bis hohen Zehnprozentbereich aus. Aus meiner Sicht ist Pinterest eine der am meisten unterschätzten Social-Media-Plattformen, denn die Nutzer besuchen die App nicht zum Doomscrollen oder aus Angst, etwas zu verpassen. Vielmehr wollen sie etwas Neues ausprobieren und neue Ideen speichern. Daher wirken Markeninhalte nicht störend, sondern inspirierend.

Zugegeben, bei der Nutzerschaft gibt es noch Luft nach oben, denn zurzeit ist sie hauptsächlich weiblich und zwischen 18 und 40 Jahre alt. Dadurch lohnt es sich für Unternehmen mit einer anderen Zielgruppe nicht besonders, auf der Plattform für ihre Produkte oder Dienstleistungen zu werben. Zugleich ist Pinterest als Werbeplattform natürlich für all jene Unternehmen attraktiv, die ebendiese Zielgruppe ansprechen wollen.

Kurzum: Pinterest hat sich zu einem bekannten und renommierten Player im Bereich des digitalen Marketings gemausert und ist vor allem für Einzelhandels- und Modeunternehmen ein wichtiger Partner. Je mehr Werbekunden Pinterest künftig als Plattform nutzen, desto besser kann sich das Unternehmen in Zukunft monetisieren. Die Plattform ist eine der größten visuellen Suchmaschinen der Welt, dank der Unternehmen ihre Zielgruppen gezielt ansprechen und ihre Markenbekanntheit steigern können. Zwar tendiert die Aktie seit geraumer Zeit seitwärts, aber langfristig orientierte Investoren dürften auf Dauer auf ihre Kosten kommen.

Der Artikel Pinterest auf Erfolgskurs: Vielversprechende Partnerschaften und ambitionierte Wachstumsziele ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.

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Franziska besitzt keine Aktien von Pinterest. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Amazon, Adobe, Pinterest und Salesforce.com.

Aktienwelt360 2023