Es ist möglich, nur in Dividendenkönige zu investieren. Für so manchen Investor sind gute Dividendenaktien mit einem Lauf von 50 Jahren stetig wachsender Ausschüttungen sogar der ideale Weg. Keine Frage: Defensive Klasse, beständige Geschäftsmodelle und eine gewisse Krisenfestigkeit haben solche Namen bewiesen.

Trotzdem gibt es auch Probleme, wenn man einzig und alleine in Dividendenkönige investieren möchte. Neben der unbestreitbaren defensiven Chance wollen wir das heute ein wenig näher thematisieren.

Nur in Dividendenkönige investieren: Geringe Auswahl

Ein erstes Problem, das ich sehe, ist die vergleichsweise geringe Auswahl. Laut dem deutschen Portal finanzwissen.net gibt es derzeit 36 Aktien, die diesen besonderen adeligen Status erreicht haben. Ich habe das zwar zugegebenermaßen nicht überprüft. Aber da scheint etwas dran zu sein.

Rein qualitativ gesehen sind viele Segmente überproportional vorhanden. Im Endeffekt gibt es viele Dividendenkönige aus dem Lebensmittel-Segment und dem weiten Feld der Konsumgüter. Wir müssten uns als Investoren daher darauf einlassen, eine starke Konzentration in diesen Bereichen aufzubauen. Wobei das natürlich auch der defensiven Neigung entsprechen kann.

Trotzdem: 36 Dividendenkönige sind insgesamt eine sehr kleine Spielwiese für Einkommensinvestoren. Zwar ist hier Qualität gegeben und häufig auch ein moderates Wachstum. Wir könnten uns daraus wohl auch ein Depot erstellen, bei dem wir uns auf die 10, 15 oder womöglich 20 spannendsten Aktien konzentrieren. Wir grenzen uns damit jedoch sehr ein.

Im Querschnitt: Häufig wenig Dividendenrendite

Ein weiteres Problem, das viele bekannte Dividendenkönige eint, ist die geringe Dividendenrendite. Im Endeffekt gilt, dass bekannte Qualität hier ihren Preis hat. Viele der bekanntesten Aktien wie Coca-Cola kommen auf nicht einmal 3 % Dividendenrendite. Das zieht sich bei jeder Menge Namen durch.

Es gibt auch Ausnahmen und High-Yield-Wetten. Altria zum Beispiel oder auch 3M, die durchaus ansehnliche Dividendenrenditen besitzen. Hier steht der Chance jedoch ein größeres Risiko gegenüber, was zumindest etwas an der defensiven Klasse rüttelt.

Wer in Summe nur in Dividendenkönige investieren möchte, der sollte daher damit kalkulieren, für die bekannte defensive Klasse und besonders intakte Investmentthesen tiefer in die Taschen greifen zu müssen. Das kann es wert sein. Jedoch ist das ein Preis, im wahrsten Sinne des Wortes.

Dividendenkönige und ausgeklammerte Alternativen

Nur auf Dividendenkönige zu setzen führt außerdem dazu, dass man attraktive Alternativen ausklammert. Schließlich gibt es auch starke Dividendenaristokraten oder Top-Aktien, die seit Jahrzehnten zumindest immer eine konstante Ausschüttung an die Investoren leisten. Das bliebe beides unberücksichtigt.

Theoretisch hätte man PepsiCo bis vor Kurzem noch ausblenden müssen, eben weil formal keine 50 Jahre mit einer wachsenden Dividende gegeben waren. Realty Income ist ein Name, der in 52 Jahren 117-mal die eigene Dividende je Aktie erhöht hat, aber erst in den 1990er-Jahren an die Börse gegangen ist. Ein Dividendenkönig ist das entsprechend auch nicht.

Solche Chancen kann man mit einem zu starren Fokus links liegen lassen. Ob das der weitere Preis ist, den man bezahlen möchte, weil man nur auf Dividendenkönige setzen will?

Der Artikel Nur in Dividendenkönige investieren: 3 Probleme! ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Vincent besitzt Aktien von Coca-Cola und Realty Income. The Motley Fool empfiehlt 3m und die folgenden Optionen: Long January 2024 $47.50 Calls auf Coca-Cola.

Motley Fool Deutschland 2022

Autor: Vincent Uhr, Motley Fool beitragender Investmentanalyst (CMFMrClock)


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