Lange Zeit galt der weltweit führende Sportschuhhersteller Nike (WKN: 866993) als sichere Bank. Steigende Umsätze und Gewinne sowie ein intakter Megatrend sorgten für zufriedene Anleger – zumindest bis zum Ende der Corona-Pandemie, von der auch der Sportartikelhersteller profitierte.

Vom Allzeithoch bei über 177 US-Dollar Ende November 2021 hat sich der Aktienkurs bis heute allerdings mehr als halbiert. Im Gegensatz dazu haben sich die Aktienkurse von Deckers Outdoor (WKN: 894298) oder On Holding (WKN: A3C20K) sehr gut entwickelt. Werfen wir heute einen genaueren Blick auf die Desaster-Aktie Nike und ob es hier langfristig Aussicht auf Besserung geben könnte.

Quartalszahlen: Schockmoment bei Nike 

Der letzte große Paukenschlag kam mit der Veröffentlichung der Jahreszahlen 2023/2024 zum Quartalsende am 31. Mai 2024. Hier konnte der Weltmarktführer für Sportbekleidung den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr währungsbereinigt gerade einmal um 1 % auf 51,4 Mrd. US-Dollar steigern.

Im vierten Quartal 2024 war sogar ein deutlicher Umsatzrückgang von 2 % auf 12,6 Mrd. US-Dollar zu verzeichnen. Und das, obwohl im laufenden Jahr zahlreiche sportliche Großereignisse wie die Leichtathletik-EM und die Fußball-EM stattfinden. Mit Spannung werden auch die Olympischen Spiele in Paris Ende Juli 2024 erwartet.

Von dieser Euphorie ist den bisherigen Zahlen nichts zu entnehmen. Vor allem der Ausblick auf das Gesamtjahr 2024/2025 enttäuscht: Ein Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich spricht eine deutliche Sprache. 

Wo der Schuh drückt

Schwache Online-Umsätze sowie zunehmende makroökonomische Unsicherheiten in wichtigen Regionen wie China und uneinheitliche Konsumtrends belasten Nike. Vor allem aber scheint die zunehmende Konkurrenz im Sneaker-Geschäft durch wechselnde Modetrends ein wichtiger Grund für die schwachen Zahlen zu sein.

Hier scheint es Nike nicht gelungen zu sein, mit Dämpfungsschuhen zu punkten, wie sie beispielsweise von On Holdings oder HOKA – einer Tochterfirma von Deckers Outdoor – in großer Zahl angeboten werden. Diese Performance-Lifestyle-Schuhe kosten oft deutlich über 100 Euro und finden reißenden Absatz.

Ist das Sportsponsoring am Ende?

Das Sponsoring von Vereinen und erfolgreichen Sportlern gehört seit langem zur festen Marketingstrategie der großen Sportartikelhersteller, und niemand schien dieses System besser zu praktizieren als Nike. Dabei profitierte Nike in der Vergangenheit davon, dass es am meisten Geld für Sportsponsoring ausgeben konnte – was durchaus als ein Burggraben angesehen werden kann.

Die aktuelle Entwicklung zeigt jedoch wieder einmal, dass Unternehmen auch außerhalb des Sportsponsorings erfolgreich groß werden können. Diese Aussage muss allerdings etwas relativiert werden, da sie stark von neuen Modetrends profitieren. Zudem verfügt On Holding mit Roger Federer auch über ein erstklassiges Testimonial.

Wie auch immer: Konkurrenz hat es für Nike schon immer gegeben. Legendär ist das Duell zwischen dem Unternehmen aus Beaverton (Oregon, USA) und Adidas (WKN: A1EWWW). Auch galt Under Armour (WKN: A0HL4V) lange Zeit als Bedrohung für Nike. Passiert ist jedoch wenig, wie der Aktienkurs verrät.

Fazit zur Nike-Aktie

Auch wenn die letzten Geschäftszahlen auf eine Konsolidierung hindeuten, sehe ich die Zukunftsaussichten von Nike weiterhin optimistisch. Denn: Der Dresscode Casual steht auch bei der Gen Z hoch im Kurs und Modetrends sind dynamische Entwicklungen, die auch von Nike schnell aufgegriffen werden können.

Zudem hat das Unternehmen stark von der Corona-Pandemie profitiert. Das Zusatzgeschäft schleicht sich nun langsam wieder aus den Geschäftszahlen. Langfristig sollte man die Entwicklung dennoch genau beobachten. Schließlich sind schon viele Großkonzerne über ihre eigene Erfolgsgeschichte gestolpert.

Der Artikel Nike-Aktie ins Abseits geraten: Kann der führende Sportschuhhersteller wieder Anschluss zur Konkurrenz finden? ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.

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Frank Seehawer besitzt Aktien von Adidas und Nike. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von On Holdings und Nike.

Aktienwelt360 2024