Die Automatisierung hat die Geschäftswelt in den letzten Jahren revolutioniert und ist ganz klar zu einem Megatrend mutiert, der Unternehmen in den unterschiedlichsten Branchen erhebliche Vorteile verschafft. Zwei Akteure, die von diesem Trend profitieren, sind die Kion Group (WKN: KGX888) und HubSpot (WKN: A12CWQ).  

In diesem Artikel möchte ich einmal einen genaueren Blick auf die Geschäftsmodelle der beiden Profiteure werfen und analysieren, wie sie von der Automatisierung profitieren. Natürlich sollen auch die damit verbundenen Risiken nicht zu kurz kommen.

Kion Group: Die Zukunft des Materialflusses

Die Kion Group ist ein weltweit führender Anbieter von Intralogistiklösungen, der sich auf Gabelstapler, Lagertechnik und damit verbundene Dienstleistungen spezialisiert hat. Das Unternehmen erkannte früh, dass Automatisierung eine Schlüsselrolle in der Materialflussindustrie spielt und  hat sein Produktspektrum entsprechend ausgerichtet. 

Heute bietet Kion innovative Automatisierungslösungen wie autonome Gabelstapler und intelligente Lagerverwaltungssysteme. Diese Technologien steigern die Effizienz und Genauigkeit in Lagern und Produktionsstätten erheblich. Angesichts des boomenden Onlinehandels dürfte das Unternehmen vom Megatrend im Hintergrund profitieren.

Die Automatisierung ermöglicht es Kion dabei, maßgeschneiderte Lösungen für die Bedürfnisse seiner Kunden anzubieten. Durch die Integration von IoT-Sensoren und künstlicher Intelligenz kann Kion zudem vorausschauende Wartungsdienste anbieten, um Ausfallzeiten zu minimieren und Betriebskosten zu senken.

Trotz der glänzenden Aussichten mussten die Frankfurter im vergangenen Jahr einen herben Rückschlag hinnehmen, weil die Vertragsgestaltung bei Kundenprojekten eine Preisanpassung in Zeiten hoher Inflation unmöglich machte. Auch belasteten Lieferkettenprobleme. Das Problem schien aber von Anfang an nur vorübergehender Natur zu sein, so dass sich der Aktienkurs nach einem Ausverkauf unter 20 Euro wieder bei 35 Euro stabilisierte. Die alten Höchstkurse von über 100 Euro im Jahr 2021 sind aber noch in weiter Ferne.

HubSpot: Die Zukunft des Marketings und der Kundenakquise

Eine weitere Aktie, die von der digitalen Automatisierung profitiert, ist HubSpot. HubSpot ist ein Anbieter von Marketing- und Vertriebssoftware, die Unternehmen dabei hilft, Kunden anzuziehen, zu gewinnen und zu binden. Sie gelten als die Erfinder des kommerziellen Inbound-Marketings. Ähnlich wie Kion liefert HubSpot dabei Werkzeuge für eine boomende, vorgelagerte Industrie. 

Das Unternehmen mit Sitz in Cambridge (Massachusetts, USA) hat früh erkannt, dass die Automatisierung von Marketing und Vertrieb entscheidend ist, um personalisierte Kundenbeziehungen aufzubauen und den Umsatz zu steigern. Angesichts der wachsenden Bedeutung des Internets ist dies definitiv ein Zukunftsmarkt. Heute wird mehr als je zuvor über das Internet verkauft. Dennoch verfügt der Online-Handel weiterhin über ein enormes Potenzial, da der Großteil der Waren und Dienstleistungen immer noch offline verkauft wird.

Durch die Automatisierung von Marketingkampagnen, E-Mail-Marketing, Lead-Generierung und Vertriebsprozessen ermöglicht HubSpot Unternehmen, effizienter und effektiver zu arbeiten. Dabei erfahren sie oft mehr über ihre Kunden als mit klassischer analoger Werbung. Die SaaS-Lösung bietet Einblicke in das Kundenverhalten und ermöglicht datengetriebene Entscheidungen.

Wie viele andere Technologieaktien konnte sich auch Hotspot dem Technologie-Ausverkauf Ende 2021 nicht entziehen. Seit Anfang 2023 scheint sich die Aktie jedoch wieder zu erholen. Ein Kursplus von 75 Prozent steht bis heute an der Kurstafel.

Risiken der Automatisierung

Trotz der Vorteile der Automatisierung müssen auch die Risiken berücksichtigt werden. Zu den Herausforderungen zählen beispielsweise Datenschutzbedenken, die mögliche Ersetzung von Arbeitskräften durch Maschinen und die Abhängigkeit von Technologie. Ein weiteres Risiko besteht darin, dass die Automatisierung zu einer unerwünschten Standardisierung führt, die es Kunden erschwert, sich von ihren Wettbewerbern zu differenzieren.

Fazit

Insgesamt sind die Kion Group und HubSpot zwei Beispiele für Unternehmen, die den Megatrend Automatisierung erfolgreich für sich nutzen. Ihre innovativen Geschäftsmodelle und Technologien haben sie zu Marktführern in ihren jeweiligen Branchen gemacht. 

Dennoch sollten Investoren die damit verbundenen Risiken nicht vernachlässigen. So sind die Margen beider Unternehmen noch nicht überzeugend. Hubspot beispielsweise schreibt immer noch Verluste, während Kion dank seines soliden Industriegeschäfts glänzt. Allerdings sind auch hier die Margen nicht astronomisch hoch und mit denen der Automobilhersteller vergleichbar. Das vielversprechende Segment Supply Chain Solutions musste im ersten Halbjahr zudem einen herben Rückschlag hinnehmen: Der Gesamtumsatz ging um 28,6 Prozent zurück, das EBIT war mit 34,7 Millionen Euro negativ.

Der Artikel Megatrend Automatisierung: 2 Profiteure, die jeder kennen sollte! ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.

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Frank Seehawer besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von HubSpot.

Aktienwelt360 2023

Autor: Frank Seehawer, Investmentanalyst


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