Der US-Spielzeugkonzern Mattel (WKN: 851704) hat seinen Aktionären auf lange Sicht wenig Freude bereitet. Auf Sicht von zehn Jahren fiel die Aktie um 48 % (Stand aller Angaben: 11.08.2023). Obwohl der zweitgrößte Spielzeughersteller der Welt über ikonische Marken wie Barbie, Uno, Matchbox, fisher-price und Polly Pocket verfügt, stagnierte das operative Geschäft mehr oder weniger. Nun könnte das Geschäft und damit auch die Aktie jedoch Fahrt aufnehmen.

Erfolg des Barbie-Films

Denn Mattel hat sich unter seinem seit 2018 amtierenden CEO eine neue Strategie verpasst, die mit der Veröffentlichung des Barbie-Films erste Früchte trägt. Der vor rund drei Wochen veröffentlichte Kinofilm spielte weltweit bereits über 1 Mrd. US-Dollar ein und ist auf einem guten Weg der erfolgreichste Film des Jahres zu werden.

Diese Einnahmen kann Mattel jedoch nicht für sich allein beanspruchen. Denn der Film ist eine Koproduktion mit Warner Bros. Discovery. Mattel stellt das geistige Eigentum (IP) – wie die Marke Barbie – und die Produktionsfirma kümmert sich um die Filmproduktion.

Auf den Spuren von Walt Disney

Genau dieses Modell möchte Mattel in großem Stil vorantreiben. Der CEO erkläre bereits, dass weitere Filme mit Bezug auf das „Barbie-Universum“ angedacht seien. Darüber hinaus sind bereits 14 Filme zu Figuren bzw. Marken wie Barney, Polly Pocket und Hot Wheels aktiv geplant. Das Magazin New Yorker berichtet sogar von einer Pipeline von bis zu 45 Filmen.

Die Vermarktung der Markenrechte in den Filmen könnte Mattel schöne Zusatzeinnahmen bescheren. Noch wichtiger könnte aber eine damit einhergehende steigende Nachfrage nach den Spielzeug-Produkten sein. Denn meiner Meinung nach hat es das Unternehmen zumindest bei dem Barbie-Film geschafft der Marke Barbie einen modernen Anstrich zu verpassen. Mit einem Augenzwinkern wird zudem geschickt auf Barbie-Produkte hingewiesen. Außerdem hat Mattel bereits neue, zum Film passende Produkte wie die „Weird Barbie“ herausgebracht. Mit einem Preis von 50 US-Dollar ist diese teurer als herkömmliche Barbie-Puppen.

Damit wandert Mattel auf den erfolgreichen Spuren von Walt Disney. Der Entertainment-Gigant hat mit Figuren aus dem Marvel-Universum, Star Wars oder Eiskönigin vorgemacht wie man erfolgreiche Film-Franchises aufbaut und kommerziellen Nutzen aus diesen zieht. Auch wenn es Disney an manchen Stellen dabei übertrieben haben mag, verdeutlicht dies meiner Ansicht nach welches Potenzial Mattel noch haben könnte. So könnte der US-Konzern seine Traditionsmarken schließlich nicht nur für Filme und Spielzeug nutzen, sondern auch für Videospiele, Freizeitparks und virtuelle Welten.

Bewertung und mein Fazit

Gemessen an diesen (optimistischen) Aussichten erscheint die Mattel-Aktie günstig. Bezogen auf den angepassten Gewinn je Aktie des letzten Jahres liegt das KGV bei 17. Das Multiple auf den Free Cashflow beträgt 30. Auch die Marktkapitalisierung von 7,6 Mrd. US-Dollar lässt noch Luft nach oben – besonders wenn man die Marktkapitalisierung von Walt Disney (168 Mrd. US-Dollar) zum Vergleich heranzieht.

Allerdings macht eine Schwalbe noch keinen Sommer. Der aktuelle Kassenschlager von Barbie ist beachtenswert, doch für einen echten Turnaround sind weitere Erfolge notwendig. Dabei stelle ich es mir schwieriger vor aus Marken wie Polly Pocket oder Hot Wheels erfolgreiche zeitgemäße Franchises zu machen. Deshalb ist die Mattel-Aktie derzeit (noch) kein Kauf für mich. Ich beobachte diese weiter.

Der Artikel Mattel erfindet sich mit dem Barbie-Film neu! Ist die Aktie jetzt attraktiv?! ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.

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Hendrik Vanheiden besitzt Aktien von Walt Disney. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Walt Disney.

Aktienwelt360 2023

Autor: Hendrik Vanheiden, Investmentanalyst


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