Ich kaufe natürlich noch jede Menge Aktien. Vor allem in der jetzigen Marktlage gibt es gute Qualität häufig zu einem attraktiveren Preis. Generell bin ich der Meinung, dass es viele Investoren womöglich in fünf oder zehn Jahren bereuen, wenn sie jetzt nicht stärker zugreifen. Aber das mag jedem selbst überlassen sein.

Heute soll es auch nicht darum gehen, was ich kaufe. Nein, sondern wir schauen eher darauf, welche Aktien ich inzwischen meide. Generell kann ich sagen, dass es gewisse Merkmale gibt, die für mich einfach nicht mehr attraktiv sind.

Ich kaufe keine Aktien mehr, die ich nicht verstehe

Es mag Aktien geben, die man gut versteht, und einige, bei denen man im operativen Prozess vielleicht kleinere Lücken hat. Trotzdem sage ich inzwischen sehr klar: Ich kaufe keine mehr, bei denen ich das operative Geschäft nicht verstehe. Ob es Wasserstoff ist oder irgendwelche sehr technischen Cloud-Aktien, bei denen ich das Angebot oder auch den Mehrwert (und vor allem den Wettbewerbsvorteil!) nicht verstehe. Das lasse ich lieber sein.

Im Endeffekt habe ich den Anspruch, keine von der Wall Street für gut befundene Aktie zu kaufen, nein, sondern ich möchte eine Investitionsthese, egal ob von mir oder adaptiert, überprüfen und nachvollziehen können. In jedem Quartalsupdate sollte es mir möglich sein zu beurteilen: Ist es das, was ich sehen wollte? Oder deuten sich womöglich in den Zahlen Schwierigkeiten an?

Deshalb lege ich einen Schwerpunkt darauf, Aktien zu kaufen, bei denen ich mich insgesamt wohlfühle und die Investitionsthese verstanden habe. Ist das nicht der Fall, so kann die Chance noch so gut erscheinen, das ist dann einfach nicht mein Game.

Hohen Dividendenrenditen eher abgeneigt

Inzwischen kann ich auch sagen: Ich kaufe in der Regel keine Aktien mehr, die eine überaus hohe und überproportionale Dividendenrendite aufweisen. Wobei hier die Grenzen fließend sind. Durch steigende Zinsen sinkt des Öfteren die Bewertung vieler Dividendenaktien. Diesen Kontext sollten Einkommensinvestoren stets im Auge behalten.

Derzeit mehrt sich jedoch die Anzahl von Dividendenaktien, die 8 oder sogar 10 % Dividendenrendite zahlen. Zwar mag es sein, dass sich dahinter einige Value- oder Dividendenchancen verstecken. Womöglich auch mal mit einem soliden Contrarian-Potenzial. Aber trotzdem bin ich geneigt zu sagen: Sie haben des Öfteren Probleme und die Chance ist mir das Risiko nicht wert.

Viel lieber kaufe ich daher Aktien, die eine solide Dividende besitzen. Inzwischen setze ich eher auf Qualität zu einem fairen bis idealerweise moderaten Preis mit Wachstumspotenzial, anstatt auf High-Yield-Versprechen. Je nach Ansatz kann man das jedoch zugegebenermaßen unterschiedlich handhaben.

Ich kaufe keine Aktien mit Hype-Potenzial

Zu guter Letzt kaufe ich außerdem keine Aktien, die ein gewisses Hype-Potenzial besitzen. Okay, um fair zu sein: Deren Anzahl ist im Moment begrenzt. Trotzdem gibt es noch Growth-Aktien, die den Ruf haben, besonders innovativ oder beliebt zu sein. Auch die Börsenmedien sind ein Indikator dafür, welche Namen die Wall Street sehr genau auf ihrem Radar hat.

Abseits zu suchen ist des Öfteren hilfreich. Es geht in der Regel eben nicht um die Namen, die einfach liefern. Jedes Jahr moderat wachsen, klassisch konservativ und langweilig sind. Aber genau das sind die Aktien, die für mich reizvoll erscheinen. Eben, weil sie nicht so heiß diskutiert werden.

Der Artikel Ich kaufe keine Aktien mehr, die … ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Autor: Vincent Uhr, Motley Fool beitragender Investmentanalyst (CMFMrClock)


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