Warren Buffett hat einmal die Aussage getätigt, dass man Aktien keine zehn Minuten besitzen sollte, wenn man nicht gewillt ist, sie für mindestens zehn Jahre zu besitzen. Es mag durchaus eine willkürliche Analogie sein, bei der die zehn Minuten einfach zu den zehn Jahren passen. Aber der Starinvestor hat dieses Zitat eben doch geäußert.

Schauen wir heute daher einmal, in welchem Kontext wir diese Aussage sehen müssen. Generell heißt das selbstredend nicht, dass Aktien nach Ablauf dieses Zeitraumes schlecht werden. Das Portfolio des Starinvestors selbst ist gespickt von Beteiligungen, die zeigen: Es geht auch länger.

Warren Buffett: Darum 10 Jahre!

Die Aussage ist metaphorisch zu sehen und entsprechend nicht auf zehn Jahre festzuschreiben. Warren Buffett verdeutlicht damit lediglich, dass die unternehmensorientierte Haltedauer eben nicht kurzfristig ist, sondern Jahre oder Jahrzehnte umfassen sollte. Wobei länger tendenziell besser ist.

Eine historische Auswertung des S&P 500 hat ergeben, dass ab einer Haltedauer von zehn Jahren im S&P 500 die Wahrscheinlichkeit einer positiven Rendite bei 88 % gelegen hat. Ich bezweifle, dass Warren Buffett diese Werte direkt parat hatte, als er das Zitat tätigte. Aber es zeigt einfach, dass die Wahrscheinlichkeit einer positiven Rendite mit zunehmender Haltedauer zunimmt.

Wir könnten es dabei belassen. Aber auch die Suche nach der Ursache für diesen Umstand ist relevant. Warren Buffett dürfte wissen, dass über derartige Zeiträume die Bedeutung der Aktienkursverläufe und kurzfristiger Volatilität abnimmt. Was sich hingegen über derart lange Zeiträume zeigt, ist die unternehmensorientierte Performance. Auch Gewinnrenditen, Dividendenrenditen und eben ein operatives Wachstum äußern sich. Kurzfristige Volatilität wird hingegen zunehmend ausgeklammert oder bereinigt sich selbst über derartige Zeiträume.

Trotzdem sagt Warren Buffett nicht, dass zehn Jahre die magische Grenze ist. Nein, sondern der Starinvestor selbst äußert über sein Depot, dass seine favorisierte Haltedauer für immer sei. Das unterstreicht, dass es ihm insgesamt einfach um einen Buy-and-Hold-Ansatz geht.

Eine gute Orientierungshilfe

Warren Buffett definiert in dieser Aussage nicht zehn Jahre als eine ideale Haltedauer. Das ist ein sehr relevanter Faktor. Es handelt sich bei dieser Aussage einfach bloß um eine Über- und Untertreibung, was unternehmensorientierte Investoren tun und nicht tun sollten.

Im Kern geht es darum, dass Investoren die Wahrscheinlichkeit einer positiven Rendite erhöhen, wenn sie ihre Aktien länger halten. Im Zweifel kann das auch mal bedeuten, dass man mit ihnen durch dick und dünn gehen muss, weil man langfristig an den unternehmensorientierten Kern glaubt.

Der Artikel Frag Warren Buffett: Warum müssen wir Aktien 10 Jahre halten? ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Autor: Vincent Uhr, Motley Fool beitragender Investmentanalyst (CMFMrClock)


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