Vielen wird es jeden Tag etwas mehr bewusst, dass sie aktiv etwas für die Altersvorsorge tun müssen. Und die meisten Bürger kümmern sich wahrscheinlich auch schon auf die eine oder andere Weise um ihre Alterssicherung.

Immer größerer Beliebtheit erfreuen sich dabei die sogenannten Exchange Traded Funds oder kurz ETFs. Denn die börsengehandelten Indexfonds genießen in der Bevölkerung durchaus einen guten Ruf.

Das ist auch kein Wunder. Von allen Seiten werden die ETFs ja schließlich als wahre Wunderwaffen angepriesen, mit denen man nicht nur smart investieren, sondern auch ganz hervorragend für das Alter vorsorgen kann.

Doch ich bin mir nicht ganz so sicher, ob es wirklich sinnvoll ist, seine private Altersabsicherung mit ETFs zu realisieren. Meines Erachtens weisen nämlich Indexfonds gegenüber anderen Anlageformen ein paar Nachteile auf. Vor allem auch im Vergleich zu der Investition in Einzelaktien.

Das bekommt man für sein Geld

Kommen wir gleich zu einem ersten wichtigen Unterschied, den man kennen sollte. Vor allem, wenn man gerade dabei ist, sich zu überlegen, ob man lieber mit ETFs oder einzelnen Aktien seine Altersvorsorge bewerkstelligt.

Kauft man Aktien, dann werden diese nach der Kaufabwicklung natürlich ins Depot eingebucht. Aber noch etwas anderes ist dann passiert. Man ist nun auch Miteigentümer des entsprechenden Unternehmens geworden.

Es ist zwar nur ein ganz winziger Anteil, doch man ist so direkt an den Immobilien, Produktionsstätten oder den Maschinen einer Firma beteiligt. Des Weiteren darf man nun auch die Hauptversammlung besuchen, um dort sein Stimmrecht auszuüben.

Bei einem ETF sieht die Sache allerdings ein wenig anders aus. Hier erwirbt man nämlich nur Anteile des entsprechenden Indexfonds, die von der jeweiligen Investmentgesellschaft herausgegeben werden. Was bedeutet, dass man leider nur indirekt an den im ETF enthaltenen Unternehmen beteiligt ist.

Dies mag auf den ersten Blick vielleicht unwichtig erscheinen. Aber was passiert, wenn es eventuell einmal zu größeren Verwerfungen im Finanzsystem kommen sollte oder einer anderen großen Krise? Dann würde ich mich auf jeden Fall mit realen Firmenwerten wesentlich wohler fühlen als mit jeder Menge ETF-Anteilen im Depot.

Nicht die Dividende vergessen

Es ist ja kein Geheimnis, dass von vielen Aktiengesellschaften eine Gewinnbeteiligung in Form einer Dividende bezahlt wird. Und als Besitzer von Einzelaktien bekommt man diese in der Regel direkt auf sein Konto überwiesen.

Wenn man dagegen ETF-Anteile hält, dann bemerkt man von den Ausschüttungen der Konzerne zunächst einmal gar nichts. Denn schließlich fließen die Dividenden als Erstes dem jeweiligen Indexfonds zu.

Sollte es sich um einen ausschüttenden ETF handeln, dann werden die Dividenden natürlich größtenteils an die Investoren weitergegeben. Es ist allerdings nicht ganz auszuschließen, dass ein Teil der Ausschüttungen in Transaktionskosten oder anderen Gebühren aufgeht.

Aber ganz egal, von welcher Seite man es betrachtet. Bei den ETFs erhält man immer nur die durchschnittliche Dividendenrendite aller Unternehmen, die im jeweiligen Index enthalten sind. Doch als erfolgreicher Investor sollte man sich meiner Ansicht nach nicht mit dem Durchschnitt zufriedengeben.

Bei vielen Firmen kann man als Aktionär außerdem noch von einem hohen Dividendenwachstum profitieren. Und zwar zu 100 %. Was dann natürlich dazu beiträgt, dass sich durch die Dividendensteigerungen auch die persönliche Dividendenrendite auf das eingesetzte Kapital immer weiter erhöht.

Dies könnte vielleicht gerade für die Altersvorsorge der entscheidende Unterschied sein. Denn es wäre sicherlich möglich, dass zwei Personen dieselbe Summe investiert haben, aber der Einzelaktionär eventuell letztendlich wesentlich mehr passives Einkommen aus Dividenden generiert als der ETF-Anleger. Und gerade wenn man seine Rentenbezüge mit den Dividenden aufstocken möchte, kommt es schließlich auf jeden Euro an.

Der Artikel ETFs für die Altersvorsorge? Zwei Unterschiede, die in dieser Angelegenheit eher für Einzelaktien sprechen könnten! ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Autor: Andre Kulpa, Motley Fool beitragender Investmentanalyst (TMFakulpa)


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