Bestimmt kennst du so manche Rendite-Rückschau: Es geht um gewisse Strategien, die quasi immer funktioniert haben. Oder um einige selektive Indikatoren, die sehr häufig ins Schwarze trafen. Sie vermitteln häufig das Gefühl, dass damit fast nichts danebengehen kann. Wenn es doch nur so einfach wäre …!

Schauen wir heute einmal, was das große Problem mit solchen Perspektiven ist. Ich möchte gewiss nicht sagen, dass diese Indikatoren unbrauchbar oder allesamt schlecht sind. Verlassen würde ich mich darauf jedoch als Foolisher, unternehmensorientierter Investor nicht.

Das große Problem mit der Rendite-Rückschau

Eine solche Rendite-Rückschau betrifft immer nur die Retrospektive. Genau hier fängt das große Problem eigentlich an: Wir können die Entwicklung eben nicht mit Sicherheit in die Zukunft weiter fortschreiben. Es handelt sich lediglich um eine Bestandsaufnahme, was die vergangene Performance angeht. Ob solche Indikatoren, Investments oder Vehikel weiterhin so liefern, wie die Vergangenheit zunächst nahelegt, das können wir des Öfteren bezweifeln.

Das heißt: Die Zukunft kann vollkommen anders aussehen. Alleine, dass eine gewisse Performance oder ein Vehikel oder auch ein Indikator bekannt wird, verändert häufig deren zukünftiges Potenzial. Wenn alle wissen, dass etwas quasi garantiert ist, dann neigt der Mechanismus des Aktienmarktes dazu, das zu verändern.

Bei einer solchen Rendite-Rückschau würde ich daher tendenziell immer auf zwei Dinge achten. Erstens, wie gut fundamental begründet wird, dass die Performance weiterlaufen kann. Geht es um die Aktie eines wirklich guten Unternehmens, das moderat weiterwächst, gefestigte Wettbewerbsvorteile und Room to Run hat, so wäre ich geneigt zu sagen: Yep, das kann gut gehen. Wenn es jedoch eher technisches Zeug ist, bin ich tendenziell vorsichtig.

Oder es betrifft Dinge, die allgemeingültig sind. Wenn man zum Beispiel bei einem Indexfonds auf den S&P 500 sagt, dass die Wahrscheinlichkeit einer Rendite im hohen einstelligen Prozentbereich langfristig sehr hoch ist, würde ich das auch nicht anzweifeln. Eine Geschichte von über 150 Jahren zeigt: Diese Annahme ist häufig nicht verkehrt gewesen.

Ein gesundes Maß an Vorsicht

So manche Rendite-Rückschau mag noch so interessant sein. Foolishe Investoren sollten jedoch überlegen, wie plausibel das Fortschreiben einer vergangenen Entwicklung in die Zukunft ist. Ich bin hier tendenziell eher skeptisch und möchte mindestens eine fundamentale Begründung haben. Wobei ich sowieso kein Fan davon bin, zu sagen: Aktie X liefert weiterhin Y % Rendite pro Jahr.

Die Vergangenheit ist das eine, die Zukunft etwas vollkommen anderes. Insofern sollte man vorsichtig sein, was derartige Versprechen angeht, die eigentlich keine sind.

Der Artikel Das große Problem mit der Rendite-Rückschau ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Autor: Vincent Uhr, Motley Fool beitragender Investmentanalyst (CMFMrClock)


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