Die BASF (WKN: BASF11)-Aktie fällt und fällt. Seit Jahren geht es für den DAX-Konzern an der Börse immer weiter bergab. Zugegeben, es gab zwischendurch den einen oder anderen Erholungsversuch. Aber jeder dieser Versuche wurde nach wenigen Wochen oder Monaten wieder im Keim erstickt. Letztendlich hat die Aktie ihre Talfahrt aber immer weiter fortgesetzt.

Inzwischen droht der Kurs sogar unter die Marke von 40 Euro zu rutschen (Stand 20.10.2023). Das letzte Mal, dass der Aktienkurs für mehr als ein paar Tage so niedrig stand, war im Jahr 2009, direkt nach der Finanzkrise. Die Aktie hat also inzwischen alle Kursgewinne seit der Finanzkrise wieder abgegeben!

Aber der fallende Aktienkurs hat auch seine guten Seiten. Denn nach aktuellem Stand bekommt man hier eine beeindruckende Dividendenrendite von mehr als 8 %!

Die große Frage ist nun, ob die Aktie ein Schnäppchen ist und der jahrelange Kursverfall endlich ein Ende finden wird, oder aber die Dividende bald gekürzt werden muss.

Ist die BASF-Aktie jetzt ein Schnäppchen?

BASF befindet sich tatsächlich in einer schwierigen Lage. In den letzten Jahren waren die Geschäftszahlen im besten Fall durchwachsen. Im letzten Jahr ist das Unternehmen sogar in die roten Zahlen gerutscht, was allerdings mit einer größeren Abschreibung zu tun hatte. Aber auch in diesem Jahr laufen die Geschäfte nicht wie geplant.

Im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres sind Umsatz und Gewinn deutlich eingeknickt. Der Umsatz ist gegenüber dem Vorjahresquartal um 24,7 % auf 17,3 Mrd. Euro gefallen. Der Nettogewinn ist dadurch um 74,5 % auf 555 Mio. Euro eingebrochen. In der ersten Jahreshälfte sieht es insgesamt nur leicht besser aus. Hier beträgt der Umsatzrückgang 19 % und das Nettoergebnis ist um 38 % eingebrochen.

Die schwachen Ergebnisse haben auch dazu geführt, dass BASF die Prognose für das Gesamtjahr kräftig nach unten anpassen musste. Statt bis zu 87 Mrd. Euro erwartet BASF nur noch einen Umsatz von bis zu 76 Mrd. Euro. Und auch die Prognose für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Sondereinflüssen wurde um 800 Mio. Euro auf eine Spanne von 4,0 bis 4,4 Mrd. Euro gesenkt. Zum Vergleich: Im Geschäftsjahr 2022 lag das Ergebnis auf dieser Basis noch bei mehr als 6,8 Mrd. Euro.

Langfristig hat BASF sicherlich das Potenzial weiter zu wachsen. Unsicher ist aber, wie sich der Gewinn langfristig entwickeln wird. Denn das hängt zu einem guten Teil vom Konkurrenzdruck und den Rohstoff- und Energiekosten ab.

Der Schuldenberg wächst immer weiter

Die schleppend laufenden Geschäfte bringen aber für BASF noch weitere Probleme mit sich. Denn einerseits hat der Konzern schon jetzt mit einem relativ großen Schuldenberg zu kämpfen. Ende Juni lag die Nettoverschuldung immerhin schon bei mehr als 20 Mrd. Euro.

Gleichzeitig zahlt man den Aktionären aber eine Dividende in Höhe von mehr als 3 Mrd. Euro im Jahr. Schon im letzten Jahr hat das operative Geschäft nach Abzug der nötigen Investitionen kaum mehr als diese 3 Mrd. Euro abgeworfen. Für die Schuldentilgung bleibt da nicht mehr viel Spielraum. Die fallenden Gewinne dürften nun sogar dafür sorgen, dass die Dividende über neue Schulden finanziert wird, wenn man sich dafür entscheiden sollte ein weiteres Mal 3,40 Euro je Aktie auszuzahlen. Tatsächlich hat das Unternehmen eine Dividendenstrategie formuliert, die eine jährliche Anhebung vorsieht. Damit die Dividende auch längerfristig finanzierbar bleibt, müssen die Geschäfte wieder an Dynamik gewinnen und die Gewinne deutlich steigen.

Insgesamt sieht es deshalb aktuell nicht danach aus, als würde die BASF-Aktie den Anlegern in naher Zukunft wieder mehr Freude bereiten können. Seit Jahren ist die Aktie auf Talfahrt und die schwächer werdenden Ergebnisse und die steigende Verschuldung werden weiteren Druck ausüben. Langfristig hat BASF zwar Wachstumspotenzial. Erstmal werden sich die Geschäfte aber abschwächen und der Druck auf die Bilanz und die Dividende steigen.

Der Artikel BASF-Aktie: Dank 8 % Dividende ein Kauf? ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.

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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.

Aktienwelt360 2023