So wankelmütig und unsicher, wie sich der Aktienmarkt in den letzten Monaten zeigt, haben wir alle uns schon mehrmals gefragt: Wann endet der Abwärtstrend? Haben wir den Tiefpunkt vielleicht bereits gesehen? Und wann könnten sich Aktien nachhaltig erholen und somit einen gelungenen Turnaround feiern?

Jeder, der dir eine definitive Antwort auf diese Fragen verspricht, ist entweder ein Lügner oder weiß es einfach nicht besser. Denn solche kurzfristigen Aktienmarktprognosen haben einfach keine hohe Trefferquote. Erst recht bei uns Fools wirst du keine kurzfristigen Prognosen für Aktien finden. Denn wir investieren langfristig und über viele Zyklen des Aktienmarkts hinweg. So kann uns das tagtägliche Hin und Her der Aktienkurse relativ egal sein.

Aber falls du bei roten Zahlen im Depot schnell nervös wirst und darüber nachdenkst, in Sachen Aktien das Handtuch zu werfen, dann kann eine positive Aussicht auf einen möglichen Turnaround am Aktienmarkt trotzdem hilfreich sein. Ausgerechnet die schlechte Stimmung unter Profi-Investoren könnte jetzt zeigen, dass die Aktienkurse möglicherweise bald wieder nach oben drehen werden …

Schlechte Stimmung unter Profi-Investoren

Im ersten Moment hört sich eine schlechte Stimmung unter Profi-Investoren, die sich den lieben langen Tag ausschließlich mit dem Kapitalmarkt beschäftigen, ganz und gar nicht nach einem positiven Indiz an. Aber: Wenn die Profis die Aktien-Aussichten pessimistisch sehen, dann bedeutet das umgekehrt, dass sie bereits verkauft haben. Und somit keinen weiteren Verkaufsdruck mehr erzeugen können.

Im Gegenzug liegen große Cash-Berge auf den Bankkonten der Fonds. Die wollen bei den klitzekleinsten positiven Aussichten sofort investiert werden.

Genau diese Gemengelage erleben wir derzeit, wie eine Umfrage der Bank of America unter 212 institutionellen Investoren zeigt. Die deutliche Mehrheit der Profis hält weniger Aktien als üblich und verfügt im Gegenzug über deutlich mehr Bankguthaben. Für europäische Aktien ist der Pessimismus besonders stark ausgeprägt.

Auch der Fear & Greed Index, der anhand verschiedener Kennzahlen die Börsenstimmung einzufangen versucht, bewegt sich derzeit im Bereich der leichten Angst. Wobei hier durchaus noch Luft nach unten ist: Im Mai zeigte der von 0 bis 100 reichende Index eine extreme Angst am Aktienmarkt an und lag kurzzeitig sogar bei einem Wert von nur 3 – und nicht bei 42 wie derzeit (Stand: 14. September 2022).

Aktien: Der Turnaround kommt dann, wenn ihn niemand erwartet

Wenn wir auf die Gründe für den hohen Pessimismus der Anleger blicken, sind das natürlich die hohe Inflation und die damit verbundenen rasanten Zinsanhebungen, die Energiekrise und, als Ergebnis von alledem, die schwachen wirtschaftlichen Aussichten. Nach Erwartung der Fondsmanager dürfte diese Gemengelage zu sinkenden Unternehmensgewinnen führen, was naturgemäß schlecht für Aktien wäre – vielleicht sogar langfristig.

Ironischerweise könnten es ebendiese negativen Erwartungen sein, die den Boden am Aktienmarkt zementieren. Denn der wird in der Regel dann erreicht, wenn die Nachrichten plötzlich positive Überraschungen gegenüber den negativen Prognosen bieten.

Pessimismus hat also gleich in doppelter Hinsicht etwas Gutes am Aktienmarkt: Der Turnaround für Aktien kommt tatsächlich dann, wenn ihn niemand erwartet. Es lohnt sich, gegen den Strom zu denken – auch und gerade dann, wenn die Profi-Anleger und Wirtschaftsexperten anderer Meinung sind.

Der Artikel Anlagestrategie: Das Turnaround-Signal für Aktien, mit dem niemand rechnet ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Autor: Christoph Gössel, Motley Fool beitragender Investmentanalyst (TMFchrisgsl)


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