Amazon (WKN: 906866)-Aktien profitierten lange Zeit von einer niedrigen Inflation und in den letzten beiden Jahren von der Corona-Pandemie. Viele Menschen, die zuvor lieber im Geschäft einkauften, bestellten nun über das Internet.

Doch diese beiden Faktoren haben gedreht. Einkaufen ist wieder ohne Einschränkungen möglich, und die Inflation ist weltweit auf dem Vormarsch. Dies führt dazu, dass sich viele Menschen deutlich weniger leisten können. Speziell in Europa schlagen die hohen Strom- und Nebenkosten ins Kontor. Im Oktober 2022 betrug die Inflation in Deutschland schon 10,4 %. Der Konsum bricht deshalb ein, was jetzt auch Amazon zu spüren bekommt.

Amazon-Handel leidet

Im International-Segment, das für den Handel außerhalb der USA steht, sank der Umsatz im dritten Quartal 2022 um 4,9 % auf 27.720 Mio. US-Dollar. Operativ vergrößerte sich der Verlust sogar von -911 auf -2.466 Mio. US-Dollar.

In Amerika hielt sich der Konsum in den letzten Quartalen. Doch jetzt zeigt er auch hier Schwäche. Im dritten Quartal 2022 stieg der Umsatz im North-America-Segment nur noch um 20,3 % auf 78.843 Mio. US-Dollar. Operativ fiel hier nun ebenfalls ein Verlust von -412 Mio. US-Dollar an. Ein klarer Hinweis darauf, dass die Inflation auch in den USA starke Auswirkungen zeigt.

„Es ist offensichtlich, dass sich im makroökonomischen Umfeld eine Menge tut, und wir werden unsere Investitionen abwägen, um schlanker zu werden, ohne unsere langfristigen strategischen Schwerpunkte zu vernachlässigen. Was sich jedoch nicht ändern wird, ist unser wahnsinniger Fokus auf das Kundenerlebnis. Wir sind zuversichtlich, dass wir unseren Kunden in der Weihnachtssaison ein großartiges Einkaufsvergnügen bieten können“, so der Amazon-CEO Andy Jassy.

Sonstige Faktoren und Wachstumsabschwächung

Das Amazon-Ergebnis wird derzeit aber auch durch die Abwertung der Rivian (WKN: A3C47B)-Beteiligung belastet, weshalb innerhalb der ersten drei Quartale 2022 sogar ein Verlust von -3.000 Mio. US-Dollar anfiel. Der Konzernumsatz stieg in diesem Zeitraum nur noch um 9,7 % auf 364.779 Mio. US-Dollar.

Allein im dritten Quartal 2022 fiel der Konzern-Gewinn um neun % auf 2.872 Mio. US-Dollar, während der Umsatz um 14,7 % auf 127.101 Mio. US-Dollar stieg.

Amazon profitiert derzeit vor allem von seiner AWS-Cloudsparte, deren operativer Gewinn im dritten Quartal 2022 um 10,6 % auf 5.403 Mio. US-Dollar wuchs. Der Umsatz kletterte hier um sehr starke 27,5 % auf 20.538 Mio. US-Dollar.

Amazon senkt den Ausblick

Die nun insgesamt geringeren Wachstumsraten sind ein Grund für den Kurseinbruch.

Eine weitere Ursache sind die Aussichten für das vierte Quartal 2022. Amazon rechnet aktuell mit einem Umsatzzuwachs zwischen zwei und acht % auf 140 bis 148 Mrd. US-Dollar. Diese Spanne liegt unter den bisherigen Erwartungen von 155,2 Mrd. US-Dollar und stellt zudem das langsamste Wachstum in der Unternehmensgeschichte dar.

Zudem geht Amazon im vierten Quartal 2022 nur noch von einem operativen Gewinn zwischen 0 und 4,0 Mrd. US-Dollar aus, während es im Vorjahresquartal 3,5 Mrd. US-Dollar waren.

Langfristig ist der aktuelle Kursrückgang aber dennoch eher eine Chance, da Amazon nach der Krise wieder stärker wachsen sollte.

Der Artikel Amazon-Aktie: Warum sie 13,9 % einbricht! ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon.

Motley Fool Deutschland 2022

Autor: Christof Welzel, Motley Fool beitragender Investmentanalyst (TMFcwelzel)


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