Amazon (WKN: 906866) bleibt wohl das am schwierigsten zu bewertende Unternehmen unter den amerikanischen Big-Tech-Aktien. Im Gegensatz zu den anderen Unternehmen verhält sich Amazon noch heute wie ein riesiges Start-up, weshalb die Profitabilität auch noch überschaubar ist. Das liegt auch in den Ursprüngen als Online-Händler begründet, ein Geschäftsmodell, das per se nicht so profitabel ist wie Software oder Werbung der anderen Riesen aus der Technologie-Branche.

Inzwischen hat Amazon aber selbst auch immer neue Bereiche in Angriff genommen. Der Konzern ist mit AWS der führende Hyperscaler Cloud-Anbieter, erstellt Medieninhalte für das eigene Streaming-Angebot, ist eine Werbeplattform für andere Händler, verfügt über Offline-Supermärkte, betreibt ein eigenes Logistik-Netzwerk und arbeitet am Einstieg in die Gesundheitsbranche.

Aktuelle Herausforderungen und Investitionen

Das Kerngeschäft und viele der neueren Bereiche von Amazon sind besonders von den gestörten Lieferketten und den gestiegenen Energiekosten betroffen. Gleichzeitig investiert Amazon hohe Summen, um das Prime-Angebot für die Kunden noch attraktiver zu gestalten. Dafür hat Amazon das MGM-Studio übernommen, mit Filmreihen wie James Bond oder Rocky.

Mit 25 Millionen Zuschauern am ersten Tag hatte die neue „Herr der Ringe“-Serie einen großartigen Start in den USA. Die geplanten fünf Staffeln sollen über 1 Mrd. US-Dollar kosten. Auch bei Sportrechten hat sich der Versandriese in der letzten Zeit nicht lumpen lassen. Mit den Fernsehrechten für die Übertragung von NFL-Spielen in den USA und von CL-Spielen in Deutschland liefert das Unternehmen Sportfans gute Gründe für ein Prime-Abo. Prime-Kunden sind dem Unternehmen dafür aber auch treuer und kaufen auch mehr bei Amazon ein.

Im letzten Jahr lagen die gesamten Investitionen bei 60 Mrd. US-Dollar. Dieses Jahr rechnet das Management mit einem noch größeren Betrag. Im Verhältnis zum erwarteten Umsatz für das Gesamtjahr ergibt sich wohl wieder ein Anteil der Investitionen im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. In Relationen zu den anderen Big-Tech Unternehmen ist das ein hoher Wert. Allerdings investiert Amazon nicht nur in Hardware, sondern auch an einer zweiten Front in die Logistik.

Wie Amazon noch profitabler wird

Geht der Ansatz auf, verfügt Amazon wohl über nie da gewesene Netzwerkeffekte. Das Unternehmen nennt schon heute eine einzigartige Marktstellung im Online-Handel sein Eigen. Dabei ist das Unternehmen ständig auf der Jagd nach Marktanteilen. Leisten kann sich das Management diesen Ansatz, weil das Cloud-Segment AWS stark wächst und eine operative Marge von fast 30 % erzielt.

Durch die Netzwerkeffekte wird Amazon immer stärker zur Plattform für andere Händler. Dieses Geschäft ist wesentlich rentabler für das Unternehmen. Amazon stellt hier nur noch seine Infrastruktur zur Verfügung und verlangt dafür eine Gebühr. Ein Viertel der Umsätze erzielt die Firma von Jeff Bezos bereits durch Drittpartner. Außerdem setzt Amazon mit Werbung 21 % mehr um als im Vorjahresquartal. Hier steckt ganz viel Potenzial bei dem Unternehmen, dass viele Marktteilnehmer noch nicht erkennen.

Der Artikel Aktienkurs außer Acht! Wie steht es wirklich um Amazon? ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Florian besitzt Aktien von Amazon. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon.

Motley Fool Deutschland 2022

Autor: Florian Hainzl, Motley Fool beitragender Investmentanalyst (TMFfhainzl)


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