Eine Aktie zu verkaufen, kann entweder eine Frust-Angelegenheit sein, wenn man hohe Verluste gemacht hat – oder ein Moment der Freude, wenn man einen dicken Gewinn einfährt. Doch unabhängig vom finanziellen Ertrag gibt es gute und schlechte Gründe, Aktien zu verkaufen. Drei von jeder Sorte lernst du in diesem Artikel kennen.

Gute Gründe, eine Aktie zu verkaufen

Wann ist der Verkauf von Aktien eine gute und vielleicht sogar die richtige Idee?

Ein erster guter Moment könnte dann gekommen sein, wenn die ursprüngliche Investitionsthese, die du beim Kauf formuliert hast, voll aufgegangen ist: Das Unternehmen hat entweder aufgrund einer neuen Produktlinie seinen Umsatz deutlich verbessert, hat durch Sparmaßnahmen und Digitalisierung seine Kosten gekürzt und dadurch seine Gewinnmarge verbessert, oder, oder, oder. Im Idealfall hat der Aktienmarkt diese Errungenschaften deines Unternehmens mit Kurssteigerungen honoriert, sodass du mit einem fetten Plus aussteigen kannst. Besser kann es gar nicht laufen!

Doch auch das Gegenteil ist wahr: Das Nicht-Aufgehen einer Investitionsthese kann ebenfalls ein guter Verkaufsgrund sein. Wenn sich herausstellt, dass du beim Kauf der Aktien völlig danebengelegen hast, und dass sich das Unternehmen wider Erwarten nicht auf einem guten Weg befindet, dann ist die richtige Entscheidung, deinen Fehler einzugestehen und die Reißleine zu ziehen.

Der dritte gute Grund für das Verkaufen von Aktien ist ein Aussteuern deines Portfolios. Nehmen wir an, du investierst 1.000 Euro in zwei Aktien, von denen sich eine halbiert und die andere verdreifacht. Plötzlich stecken mehr als 85 % deines Geldes in einer Aktie – da kann es Sinn ergeben, deine Position etwas zurückzufahren, damit du nicht zu sehr von einem einzigen Unternehmen abhängig bist. Außer natürlich, du bist dir über den zukünftigen Erfolg dieses Unternehmens extrem sicher.

Wann solltest du Aktien auf gar keinen Fall verkaufen?

Doch genauso gibt es auch schlechte Gründe, sich von Aktien zu trennen.

Einer davon ist, dass du kurzfristig Geld benötigst. Stell dir einmal vor, du musst Aktien verkaufen, obwohl du gar nicht möchtest und weitere Kurssteigerungen erwartest! Um nicht in eine solche Situation zu geraten, solltest du nur Geld in Aktien investieren, das du garantiert nicht benötigst, und die investierte Summe anschließend am besten komplett aus deinem Gedächtnis streichen. So kommst du gar nicht erst in Versuchung, die Depotposition als Notfallreserve anzusehen.

Ein weiterer schlechter Grund für das Verkaufen einer Aktie ist das „Mitnehmen“ von Gewinnen, weil der Aktienkurs gestiegen ist. Ein Plus von mehreren Dutzend oder gar mehreren Hundert Prozent im Depot zu sehen, kann zwar verlockend sein. Aber das alleine sollte kein Verkaufsgrund sein. Deine Aktien und ihre Kurse interessiert es nicht, wann du sie gekauft hast. Entscheidend ist die zukünftige Unternehmensentwicklung, und darauf solltest du deinen Fokus richten.

Und auch hier ist das Gegenteil zutreffend: Ein gesunkener Aktienkurs ist ebenfalls kein guter Verkaufsgrund. Klar liegt es nahe, bei einem Buchverlust von 50 % enttäuscht einen Schlussstrich zu setzen. Aber wenn deine Investitionsthese weiter intakt ist, dann ist die Chance da, dass der Markt das wahre Potenzial deiner Aktien einfach noch nicht erkannt hat. In so einem Fall lohnt es sich, dabeizubleiben – oder sogar nachzukaufen.

Der Artikel 3 gute und 3 furchtbare Gründe, Aktien zu verkaufen ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Autor: Christoph Gössel, Motley Fool beitragender Investmentanalyst (TMFchrisgsl)


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