Helvetia Holding AG
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Die Zahl der Cyberangriffe hat sich weltweit innert Jahresfrist signifikant erhöht. Allein im zweiten Quartal 2024 ist die Zahl der gemeldeten Vorfälle im Vergleich zur Vorjahresperiode um rund 30 Prozent angestiegen. In der Schweiz wurde im Laufe des Jahres 2023 sogar eine Zunahme der Cyberangriffe um 61 Prozent gegenüber dem Vorjahr registriert. Dabei wurde fast die Hälfte der grossen Schweizer Unternehmen mindestens einmal von Cyberkriminellen angegriffen. Aktuelle Erhebungen lassen befürchten, dass sich diese Entwicklung im laufenden Jahr eher noch verschärfen wird. Angesichts dieser Entwicklung hat der Bundesrat im Sommer dieses Jahres einen Bericht publiziert, der einerseits die Notwendigkeit der Koordination von Prävention und Repression hervorhebt, gleichzeitig aber auch eine noch stärkere Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren und intensivere Präventionsarbeit für den Schutz der Bevölkerung und der Unternehmen fordert. Helvetia Versicherungen hat schon früh auf die Notwendigkeit einer verstärkten Kooperation zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Staat hingewiesen, vor allem um die Risiken von grossen, systemischen Cyberattacken zu minimieren, die eine hohe Deckungskapazität erfordern und bei deren Eintreffen lediglich ein Bruchteil der zu erwartenden Schäden auch wirklich versichert wäre. Marktdurchdringung bei Cyberversicherungen noch überschaubar Gastgeber und Helvetia Schweiz CEO Martin Jara machte in seinem Eröffnungsreferat klar: «Wohl wurden zuletzt Fortschritte bei der Bekämpfung der Cyberkriminalität erzielt, aber noch immer bestehen Hindernisse, die eine wirkungsvolle Verbesserung der Cyberresilienz erschweren.» Auch die Versicherungsunternehmen selbst sieht Martin Jara dabei in der Verantwortung: «Die Branche hat in den letzten Jahren ausgewogene Versicherungsangebote für Unternehmen und Private bereitgestellt und viel in die Erhöhung der Resilienz investiert, dennoch ist die Marktdurchdringung immer noch sehr überschaubar.» Eine möglichst grosse Anzahl versicherter Betriebe wäre aber ein wichtiger Beitrag zur Minimierung der ungedeckten Schäden im Falle eines Grossereignisses. Wie gross die Gefahr eines solchen systemischen Cyberangriffes für die Schweiz ist, hat der Schweizerische Versicherungsverband SVV Ende letzten Jahres in Zusammenarbeit mit dem Risikobewerter Moody's RMS errechnet. Gemäss Laurent Marescot, Senior Director und Experte für Katastrophenrisikomanagement bei Moody's, ist aktuell davon auszugehen, dass pro Jahr in der Schweiz eine einprozentige Chance für ein Cyberereignis besteht, das mit einem volkswirtschaftlichen Gesamtschaden von über 2.5 Milliarden Franken einherginge. Als speziell anspruchsvoll erwies sich bei der Kalibrierung eines entsprechenden Risikomodells, dass bei Cybervorfällen nicht auf vergleichbare historische Ereignisse zurückgegriffen werden kann und dass die Wirkung derartiger Ereignisse – anders als Schäden aufgrund von Naturkatastrophen – geografisch nicht klar eingrenzbar ist. Resilienz der Gesellschaft muss nachhaltig erhöht werden Marc Holitscher, National Technology Officer und Mitglied der Geschäftsleitung von Microsoft Schweiz, baut beim Ausbau der Resilienz gegenüber Cyberkriminellen vor allem auf die Möglichkeiten künstlicher Intelligenz: «KI erlaubt bereits heute eine koordinierte Verteidigung über alle Bedrohungsvektoren hinweg, um letztendlich eine umfassende Transparenz und Bekämpfung möglicher Bedrohungen zu gewährleisten.» Mindestens ebenso wichtig ist aber aus Sicht von Holitscher das Know-how über Strategien und Vorgehensweisen von Cyberkriminellen, welches heute dank generativer KI-Lösungen viel effizienter aufgebaut werden kann, was wiederum eine gezieltere Bekämpfung möglicher Angriffe erlaubt. Verantwortlichkeit beginnt bei den einzelnen IT-Anwendenden Weltweit gigantische Schadenpotenziale Private Public Partnerships als möglicher Lösungsansatz Dass die Dimensionen der Cyberbedrohungen durch den Staat ernstgenommen werden, bewiesen die Ausführungen von Manuel Suter, Stellvertretender Direktor des Bundesamtes für Cybersicherheit BACS, von Bernhard Maissen, Leiter des Bundesamtes für Kommunikation BAKOM, und von Vincent Lenders, Leiter des Cyber-Defence Campus beim Bundesamt für Rüstung. Alle Experten sind sich einig: Die Gefährdung durch Cyberangriffe wird weiter steigen. Gründe dafür sind unter anderem eine weltweit immer breitere Verfügbarkeit von Hard- und Software-Angeboten, stetig steigende Rechnerkapazitäten und damit einhergehend eine immer stärkere Vernetzung. Gleichzeitig sind der Verfolgung von Straftätern durch internationale Hemmnisse immer noch Grenzen gesetzt. Schweiz kann einen Beitrag zur internationalen Zusammenarbeit leisten Politik muss optimale Rahmenbedingungen schaffen Eric Zeller Telefon: +41 58 280 50 33 Über die Helvetia Gruppe Haftungsausschluss
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