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Zürich, 9. August 2023 – Eine ausgedehnte Serie schwerer Gewitter (Konvektivgewitter) allein in den USA war im ersten Halbjahr 2023 für 68% der weltweiten versicherten Naturkatastrophenschäden verantwortlich. Dies verdeutlicht, dass sekundäre Naturgefahren immer höhere Schäden verursachen. Martin Bertogg, Head of Catastrophe Perils bei Swiss Re: «Hauptursache der überdurchschnittlich hohen Versicherungsschäden im ersten Halbjahr 2023 waren schwere Gewitter. Damit wird diese sekundäre Naturgefahr zu einem der wichtigsten globalen Treiber für Versicherungsschäden. Die Schadenshöhe bestätigt zudem den Trend, dass die versicherten Schäden pro Jahr um durchschnittlich 5–7% steigen, bedingt durch die Erwärmung des Klimas, aber mehr noch durch die rasante Zunahme der wirtschaftlichen Werteakkumulation in städtischen Gebieten weltweit. Der Zyklon und die Überschwemmungen in Neuseeland im ersten Quartal 2023 zeigen, welches Risiko für grosse städtische Zentren heute besteht, und schreiben die Muster fort, die 2021 bei dem Hochwasser in Deutschland und 2022 in Australien und Südafrika zu beobachten waren.» Schwere Konvektivgewitter – Unwetter mit Donner, Blitz, Sturm, Starkregen, Hagel und plötzlichen Temperaturveränderungen – verursachten in der ersten Jahreshälfte 2023 weltweit versicherte Schäden in Höhe von 35 Mrd. USD (knapp 70%) und sind damit in nur sechs Monaten fast doppelt so hoch wie im Jahresdurchschnitt der vergangenen zehn Jahre (18,4 Mrd. USD). In den USA verursachte eine Serie schwerer Gewitter in der ersten Jahreshälfte 2023 versicherte Schäden in Höhe von 34 Mrd. USD – die höchsten versicherten Schäden, die jemals innerhalb von sechs Monaten aufgetreten sind. Bei zehn Ereignissen erreichten die Schäden je mindestens 1 Mrd. USD, verglichen mit durchschnittlich sechs Ereignissen gleicher Grössenordnung pro Jahr in den vergangenen zehn Jahren. Am stärksten betroffen war der Bundesstaat Texas. In Neuseeland kam es Anfang 2023 im Abstand von nur zwei Wochen zu zwei schweren Wetterereignissen, die das zunehmende Risiko verdeutlichen, dass wetterbedingte Gefahren grosse städtische Zentren treffen. Insbesondere die Nordinsel Neuseelands wurde im ersten Quartal zunächst von schweren Überschwemmungen in Auckland, der grössten Stadt des Landes, und kurz darauf von den Ausläufern des Zyklons Gabrielle heimgesucht. Mit versicherten Schäden von insgesamt 2,3 Mrd. USD waren dies die beiden Ereignisse mit den höchsten wetterbedingten Versicherungsschäden in Neuseeland seit 1970. Die Auswirkungen des Klimawandels zeigen sich in immer extremeren Wetterereignissen. Jérôme Jean Haegeli, Group Chief Economist von Swiss Re: «Die Auswirkungen des Klimawandels sind bei bestimmten Naturgefahren wie Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen und Extremniederschlägen bereits zu erkennen. Hinzu kommt, dass die Verplanung von stärker gefährdeten Flächen an Küsten und Flüssen und die Zersiedelung der Natur zu einer Werteakkumulation in risikoreicheren Lagen führt, die kaum umkehrbar ist. Damit Versicherungsprodukte für solche stark gefährdeten Objekte wirtschaftlich bleiben, müssen Schutzmassnahmen ergriffen werden. Es ist höchste Zeit, verstärkt in die Klimaanpassung zu investieren.» Schwere Regenfälle in der norditalienischen Region Emilia-Romagna führten Mitte Mai zu grossflächigen Überschwemmungen mit versicherten Schäden von voraussichtlich mehr als 0,6 Mrd. USD. Damit handelt es sich um das teuerste Wetterereignis in Italien seit 1970. Die wirtschaftlichen Schäden werden auf 10 Mrd. USD geschätzt. Da in Italien 94% der Schäden nicht versichert sind, kommt Versicherern eine wichtige Rolle dabei zu, diese Deckungslücke zu schliessen und Haushalten zu helfen, ihre finanzielle Widerstandsfähigkeit gegen Naturkatastrophen zu stärken. In Norditalien herrschte in den vergangenen beiden Jahren Trockenheit. Durch die starken Niederschläge wurde der Boden schnell gesättigt, was zu Überschwemmungen führte. Der Trend zeigt eine deutliche Zunahme von Dürren in Südeuropa. Veränderungen in der Saisonalität können dazu führen, dass Starkregenereignisse seltener werden, aber intensiver ausfallen. Seit Anfang Juli hatten besonders die USA, Nordwestchina und Südeuropa unter Hitzewellen zu leiden. In Südeuropa verschlimmerten trockene Witterungsbedingungen und starke Winde die (höchstwahrscheinlich von Menschen verursachten) Waldbrände auf vielen griechischen Inseln, aber auch in Italien und Algerien. Für eine Schätzung der wirtschaftlichen und der versicherten Schäden ist es allerdings noch zu früh. Erdbeben gehören nach wie vor zu den Ereignissen mit den gravierendsten humanitären und finanziellen Folgen. Die schlimmste Katastrophe gemessen an den wirtschaftlichen und den versicherten Schäden war das Erdbeben in der Türkei und in Syrien, das enorme Verwüstungen angerichtet und die Existenzgrundlage von Millionen von Menschen in der Region zerstört hat. Die versicherten Schäden werden laut Swiss Re auf 5,3 Mrd. USD geschätzt, während die wirtschaftlichen Schäden nach vorläufigen Schätzungen der Weltbank bei 34 Mrd. USD liegen. Insgesamt beliefen sich die wirtschaftlichen Schäden aus Naturkatastrophen im ersten Halbjahr 2023 auf 120 Mrd. USD, verglichen mit 123 Mrd. USD im Vorjahreszeitraum, und lagen damit um 46% über dem zehnjährigen Durchschnitt. Wirtschaftliche und versicherte Gesamtschäden im H1 2023 und H1 2022
Hinweis: Der 10-jährige H1-Durchschnitt bezeichnet die durchschnittlichen Schäden in der jeweiligen ersten Hälfte der Jahre 2013–2022. Vorläufige Zahlen. Aufgrund von Rundungsdifferenzen entsprechen einige der Gesamtbeträge möglicherweise nicht der Summe der einzelnen Beträge. Quelle: Swiss Re Institute Haftungsausschluss Obwohl alle hier genannten Informationen aus zuverlässigen Quellen stammen, übernimmt Swiss Re keine Verantwortung für die Richtigkeit oder Vollständigkeit dieser Informationen oder zukunftsgerichteter Aussagen. Die Informationen und zukunftsgerichteten Aussagen dienen ausschliesslich zu Informationszwecken und sind, insbesondere in Bezug auf laufende oder künftige Streitigkeiten, in keiner Weise als Ausdruck der Position von Swiss Re zu verstehen. Swiss Re haftet in keinem Fall für Vermögens- oder Folgeschäden, die im Zusammenhang mit der Verwendung dieser Informationen entstehen, und die Leser werden daher dringend gebeten, sich nicht zu sehr auf zukunftsgerichtete Aussagen zu verlassen. Swiss Re ist nicht verpflichtet, zukunftsgerichtete Aussagen aufgrund neuer Informationen, Ereignisse oder Ähnlichem öffentlich zu revidieren oder zu aktualisieren. Für weitere Fragen, bitte kontaktieren Sie Swiss Re Media Relations: + 41 (0)43 285 7171 oder Media_Relations@Swissre.com. Swiss Re Hinweise zu Aussagen über zukünftige Entwicklungen
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