PolyPeptide / Schlagwort(e): Jahresergebnis Medienmitteilung – Ad hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR
Baar, 14. März 2023 – PolyPeptide Group AG (SIX: PPGN), ein spezialisierter globaler CDMO für peptid- und oligonukleotidbasierte pharmazeutische Wirkstoffe, gab heute das Jahresergebnis 2022 bekannt:
Dr. Peter Wilden, Executive Chairman von PolyPeptide, kommentierte: «Beim Ausbau für beschleunigtes Wachstum, sahen wir uns im Jahr 2022 mit bedeutenden Herausforderungen konfrontiert. Wir haben umfassende Massnahmen ergriffen, um eine bessere Lieferleistung zu gewährleisten. Zudem arbeiten wir mit unseren Kunden an der weiteren Optimierung unserer Geschäftsbeziehungen. Wir machen gute Fortschritte bei der Suche nach unserem neuen CEO, der die Möglichkeit haben wird, PolyPeptide in eine Zukunft mit signifikanten strukturellen Wachstumschancen zu führen.» Kennzahlen1
Umsatz, Kosten und Profitabilität PolyPeptide erwirtschaftete im Jahr 2022 einen Umsatz von EUR 281.0 Millionen, entsprechend einem Rückgang von 0.4% gegenüber 2021. Zu konstanten Wechselkursen betrug der Umsatzrückgang 3.0%. Diese Umsatzentwicklung spiegelt den geringeren Beitrag aus pandemiebezogenen Aufträgen und insbesondere die Probleme im technischen Bereich und im Herstellungsprozess im Jahr 2022 wider, die bereits im Dezember 2022 kommuniziert worden waren. Der pandemiebezogene Umsatzbeitrag belief sich auf EUR 50.7 Millionen im Jahr 2022 (EUR 63.2 Millionen im Jahr 2021); unter Ausklammerung des entsprechenden Beitrags in beiden Perioden stieg der Umsatz um 5.2%. Der Bruttogewinn im Jahr 2022 fiel mit EUR 54.5 Millionen um 47.5% tiefer aus als 2021, und die Bruttomarge betrug 19.4%, was einem Rückgang um 17.4 Prozentpunkte entspricht. Das bereinigte EBITDA für das Berichtsjahr belief sich auf EUR 38.7 Millionen und lag damit um 56.2% tiefer als im Jahr 2021, die bereinigte EBITDA-Marge war mit 13.8% um 17.5 Prozentpunkte niedriger. Der Rückgang des bereinigten EBITDA ist auf den kumulativen Effekt mehrerer Faktoren zurückzuführen. Dazu gehören EUR 20.9 Millionen an höheren Personalkosten aufgrund des Aufbaus der durchschnittlichen Anzahl an Vollbeschäftigten um 9.5% gegenüber Ende 2021, dies hauptsächlich in den Bereichen Operations und Quality. Zusätzliche Betriebs- und Wartungskosten in Höhe von EUR 11.7 Millionen wurden durch Abweichungen von Produktions- und Lieferplänen verursacht. Ein Rückgang von EUR 10.8 Millionen war auf Inflationseffekte, einschliesslich Lohnanpassungen, zurückzuführen. Die Zunahme sonstiger Kosten, einschliesslich Reise-, Versicherungs- und Marketingkosten, belief sich auf EUR 3.2 Millionen. Schliesslich waren EUR 3.1 Millionen auf nachteilige Auswirkungen aus dem Produktmix zurückzuführen. Das Jahresergebnis belief sich auf EUR 7.8 Millionen, entsprechend einem Rückgang von 83.6%, dies nach einem Finanzergebnis von EUR -5.0 Millionen (EUR -4.3 Millionen im Jahr 2021) und einem Ertragssteueraufwand von EUR 0.2 Millionen (EUR -12.6 Millionen), der das niedrigere Ergebnis und Steuergutschriften in den USA widerspiegelt. Cashflow, Nettoumlaufvermögen und Liquidität Der Netto-Cashflow aus Geschäftstätigkeit ohne Berücksichtigung der Veränderung des Nettoumlaufvermögens betrug im Jahr 2022 EUR 30.2 Millionen. Der Netto-Cashflow aus der Veränderung des Nettoumlaufvermögens belief sich auf EUR -24.7 Millionen, dies aufgrund höherer Lagerbestände, welche die Wachstumsbestrebungen sowie höhere Sicherheitsvorräte widerspiegeln. Bei einem Cashflow aus dem Erwerb von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen von EUR -78.8 Millionen resultierte für 2022 ein freier Cashflow von EUR -73.3 Millionen. Die flüssigen Mittel verringerten sich auf EUR 37.5 Millionen (gegenüber EUR 136.3 Millionen per Ende 2021), was auch den Erwerb eigener Aktien und die Dividendenzahlung im Mai 2022 in Form einer Barausschüttung in Höhe von insgesamt EUR 23.6 Millionen reflektiert. Bei Gesamtfinanzverbindlichkeiten von EUR 31.7 Millionen belief sich der Nettobestand an flüssigen Mitteln für die Gruppe per Ende 2022 auf EUR 5.8 Millionen. Kundenprojektpipeline und Kapitaleinsatz PolyPeptide engagierte sich weiterhin stark für die Forschungs- und Entwicklungsvorhaben von bestehenden und neuen Kunden. Ende 2022 umfasste die Kundenprojektpipeline 220 aktive Projekte, verglichen mit 196 Projekten Ende 2021. Im Jahr 2022 konnten insgesamt 47 Projekte, darunter mehrere Oligonukleotid-Projekte, und 25 neue Kunden gewonnen werden. Die Anzahl der Projekte in der Phase III der klinischen Entwicklung blieb mit 30 Projekten stabil, wobei im Laufe der Berichtsperiode zwei Phase-II-Projekte in die Phase III übergingen und zwei Projekte kommerziell lanciert wurden. Nach Abschluss der Berichtsperiode wurde ein Phase-III-Projekt zur Behandlung von Krebs durch den Kunden beendet. Angesichts des erwarteten künftigen Volumenbedarfs aus der Pipeline mit aktiven Kundenprojekten investierte PolyPeptide weiter in die Infrastruktur. Die Investitionen (Capex) stiegen im Berichtsjahr um 8.3% auf EUR 83.0 Millionen bzw. 29.5% vom Umsatz, dies im Vergleich zu EUR 76.7 Millionen bzw. 27.2% im Jahr 2021. Zu den Investitionsprojekten im Jahr 2022 gehörten die Fortsetzung des Baus grosser Festphasensynthesekapazitäten in Braine-l’Alleud (Belgien), grosser Downstream-Kapazitäten in Malmö (Schweden) und von Gefriertrocknungskapazitäten an mehreren Standorten. Darüber hinaus wurden weitere Investitionen getätigt zur Umsetzung der «green chemistry»-Agenda der Gruppe, zur laufenden Stärkung der Analyse-Kapazitäten sowie in IT- und Digitalisierungsmassnahmen. Strategieumsetzung und operative Verbesserungen Die Gruppe setzte die Umsetzung der integrierten Wachstumsstrategie im Verlauf des Jahres fort. Das 2021 gestartete Programm für einen beschleunigten Kapitaleinsatz wurde 2022 fortgeführt, womit über die vergangenen zwei Jahre insgesamt EUR 159.6 Millionen an Investitionen (Capex) getätigt wurden und die Gruppe für künftiges Wachstum gut aufgestellt ist. Ein Schwerpunkt für 2023 ist in diesem Zusammenhang die Fertigstellung der neuen grossen Festphasensynthese-Infrastruktur, welche die Gruppe Anfang 2024 in Braine-l’Alleud (Belgien) in Betrieb nehmen will. Im Nachgang der Probleme im technischen Bereich und im Herstellungsprozess, die den Fortschritt der Gruppe im Jahr 2022 gebremst haben, ergreift PolyPeptide umfassende Massnahmen. Dazu gehören die Stärkung der Organisation, der technischen Fertigkeiten und Präzision beim Einsatz bewährter betrieblicher Verfahren, wobei bei Bedarf externe Experten hinzugezogen werden. Die Gruppe hat Massnahmen ergriffen, um das Risiko unvorhergesehener technischer Ausfälle zu minimieren, und ein Programm zur Stärkung der betrieblichen Abläufe und Kontrollen eingeleitet. Dazu gehören gruppenweite Prozesse für eine verbesserte Produktionsplanung und -steuerung. Durch einen optimierten Ressourceneinsatz will die Gruppe Kapazitäten freisetzen und gleichzeitig die Produktivität steigern, was auch ein verbessertes Management des Netto-Umlaufvermögens beinhaltet. Darüber hinaus und mit einer längerfristigen Perspektive plant die Gruppe die beschleunigte Standardisierung und Integration ihrer betrieblichen Prozesse, um die vorhandenen Produktionsstandorte für die Kunden noch besser zu nutzen und im Fall unvorhersehbarer Entwicklungen robuster aufgestellt zu sein. Die Gruppe bleibt zuversichtlich bezüglich der strukturellen Trends im Markt für Peptide und verzeichnet eine starke Kundennachfrage. Mit den steigenden Anforderungen an die Produktionsvolumen investiert die Gruppe weiterhin in umweltfreundliche Herstellungs-prozesse und strebt den kontinuierlichen Ausbau der Geschäftsbeziehungen an. CEO-Suche und neues Mitglied im Verwaltungsrat Nach dem Rücktritt von Raymond De Vré Ende Januar 2023 läuft derzeit der Suchprozess für die CEO-Nachfolge. Ein Nachfolgekandidat bzw. eine Nachfolgekandidatin muss über die nötigen Führungsqualitäten und die relevanten Erfahrungen verfügen, um das Wachstum und die Expansionspläne der Gruppe voranzutreiben. Die Gruppe ist zudem bestrebt sicherzustellen, dass der Verwaltungsrat mit Personen besetzt ist, welche die notwendigen Fähigkeiten, Erfahrungen und Kenntnisse mitbringen, um das Unternehmen in die Zukunft zu führen. PolyPeptide gibt daher bekannt, dass Dorothee A. Deuring (österreichische Staatsbürgerin, geboren 1968) für die Generalversammlung 2023 als neues Mitglied des Verwaltungsrats nominiert wird. Damit sollen Diversität und Unabhängigkeit innerhalb des Verwaltungsrats weiter gestärkt werden. Frau Deuring ist Expertin im Bereich Corporate Finance und verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung in den Bereichen Produktion, Biotechnologie, Pharmazeutik und Banking. Frau Deuring ist derzeit Mitglied des Verwaltungsrats der Elementis plc (börsenkotiert), wo sie Mitglied des Prüfungs- und Vergütungsausschusses ist, sowie der Axpo Holding AG, wo sie Mitglied des Prüfungsausschusses ist. Frau Deuring gehörte zuvor unter anderem den Verwaltungsräten von Lonza Group AG (börsenkotiert), Immofinanz AG (börsenkotiert), Bilfinger SE (börsenkotiert) und PIQUR Therapeutics AG an. Sie erhielt 1994 ihren Master of Science in Chemie von der Universität Louis Pasteur, Strassburg, Frankreich. Anschliessend absolvierte sie 1996 einen Master of Business Administration am INSEAD in Fontainebleau, Frankreich. Guidance für 2023 und Dividende Mit der Aufstockung der Belegschaft im Jahr 2022 hat die Gruppe ihre Fixkosten erhöht und die Verbesserung der Profitabilität im Jahr 2023 hängt weitgehend vom Ausmass der realisierbaren Umsatzsteigerung ab. Weil es Zeit braucht, bis die eingeleiteten Abhilfemassnahmen greifen, erwartet die Gruppe den Umsatz für das erste Halbjahr 2023 auf Höhe der Vorjahresperiode bei deutlich geringerer Profitabilität. Eine deutliche Steigerung von Umsatz und Profitabilität wird danach für das zweite Halbjahr erwartet. Für das Gesamtjahr 2023 erwartet PolyPeptide derzeit ein Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich gegenüber 2022 bei einer bereinigten EBITDA-Marge im mittleren Zehnprozentbereich. Die Investitionen (Capex) sind bei etwa 10% des Umsatzes geplant, niedriger als 2022 (29.5% des Umsatzes), was den geplanten Abschluss der 2021 gestarteten beschleunigten Wachstumsinvestitionen widerspiegelt. Die Gruppe plant, den aktualisierten Mittelfrist-Ausblick mit der Publikation der Ergebnisse für das erste Halbjahr 2023 am 15. August 2023 bekanntzugeben. Mit der deutlich geringeren Profitabilität im Jahr 2022 und den notwendigen laufenden Anstrengungen zur Stärkung von Umsatz und Ertrag verzichtet PolyPeptide darauf, der kommenden Generalversammlung vom 12. April 2023 die Ausschüttung einer Dividende vorzuschlagen. Unterlagen zu den Ergebnissen, Audio-Webcast und Telefonkonferenz Heute um 9.30 Uhr MEZ werden Executive Chairman Peter Wilden und CFO Jan Fuhr Miller in einem Audio-Webcast die Geschäftsentwicklungen und die Ergebnisse detaillierter erläutern. Bitte klicken Sie hier, um den Webcast zu verfolgen. Wenn Sie aktiv an der Fragerunde teilnehmen möchten, müssen Sie sich in die moderierte Telefonkonferenz einwählen. Teilnehmerinnen und Teilnehmer können sich vorab hier registrieren, um die entsprechenden Einwahlinformationen zu erhalten. Bitte wählen Sie sich 5 bis 10 Minuten vor Beginn der Präsentation ein. Eine Aufzeichnung der Präsentation wird nach der Veranstaltung im Results Center zur Verfügung stehen. Alle Unterlagen zu den Ergebnissen, einschliesslich der Medienmitteilung, der Präsentation, des Geschäftsberichts 2022 sowie der aktualisierten Zeitreihe, sind ab ca. 7:00 Uhr MEZ auf der Website von PolyPeptide im Results Center aufgeschaltet. Hinweis für Aktionärinnen und Aktionäre zur ordentlichen Generalversammlung Die ordentliche Generalversammlung von PolyPeptide Group AG, welche unter anderem den Geschäftsbericht 2022 genehmigen wird, findet am 12. April 2023 in der Chollerhalle in Zug mit physischer Beteiligung von Aktionärinnen und Aktionären statt («GV 2023»). Um an der GV 2023 stimmberechtigt zu sein, müssen Aktionärinnen und Aktionäre bis spätestens 3. April 2023, 17:00 Uhr (MEZ), im Aktienregister der Gesellschaft mit Stimmrecht eingetragen sein.
Kontakt
Über PolyPeptide @PolyPeptide – folgen Sie uns auf LinkedIn Vorsorglicher Hinweis zu zukunftsgerichteten Informationen
Alternative finanzielle Performance-Kennzahlen (APM) Im Rahmen dieser Medienmitteilung bezieht sich, soweit es der Kontext nicht anders erfordert, die Bezeichnung «das Unternehmen» auf PolyPeptide Group AG, und die Bezeichnungen «PolyPeptide», «die Gruppe», «wir», «uns» und «unser» beziehen sich auf PolyPeptide Group AG und deren konsolidierte Tochtergesellschaften. In der Kennzahlentabelle steht «-» für nicht aussagekräftig oder nicht anwendbar. 1 Diese Medienmitteilung und die Tabelle mit den Kennzahlen enthalten Verweise auf operative Indikatoren, beispielsweise Kundenprojekte, und auf alternative finanzielle Performance-Kennzahlen (APM), die nicht durch IFRS definiert oder spezifiziert sind. Diese APM sollten als ergänzende Informationen zu den konsolidierten Finanzergebnissen der Gruppe auf Grundlage von IFRS betrachtet werden und nicht als deren Ersatz. Die Definitionen der wichtigsten verwendeten operativen Indikatoren und APM, einschliesslich entsprechender Abkürzungen, sowie ausgewählte Überleitungen zu IFRS finden sich im Abschnitt «Definitions and reconciliations» des Geschäftsberichts 2022. 2 Für das Jahr 2022 wurden beim EBITDA keine Bereinigungen vorgenommen. Für 2021 im bereinigten EBITDA nicht eingeschlossen sind einmalige IPO-Kosten im Umfang von EUR 5.7 Millionen, die teilweise durch Erträge von EUR 2.4 Millionen aus US-Regierungsdarlehen, deren Rückzahlung im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie erlassen wurde, kompensiert wurden. Zusatzmaterial zur Meldung: Datei: PolyPeptide_FY 2022_Media release_D Ende der Adhoc-Mitteilung |
Sprache: | Deutsch |
Unternehmen: | PolyPeptide |
Neuhofstrasse 24 | |
6340 Baar | |
Schweiz | |
Telefon: | +41435020580 |
E-Mail: | mediateam@polypeptide.com |
Internet: | www.polypeptide.com |
ISIN: | CH1110760852 |
Valorennummer: | 111076085 |
Börsen: | SIX Swiss Exchange |
EQS News ID: | 1581343 |
Ende der Mitteilung | EQS News-Service |
|
1581343 14.03.2023 CET/CEST