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Klimawandel sorgt für Anstieg wirtschaftlicher Schäden, vor allem in den USA und den Philippinen, warnt das Swiss Re Institute

28.02.2024 / 10:00 CET/CEST


  • Vier Wettergefahren – Überschwemmungen, tropische Wirbelstürme, Winterstürme in Europa und schwere Gewitter – verursachen derzeit weltweit wirtschaftliche Schäden von geschätzt 200 Mrd. USD pro Jahr
  • Aktuell kosten diese Wetterereignisse die USA knapp 0,4% (97 Mrd. USD) des BIP, die Philippinen 3% (12 Mrd. USD) des BIP; gleichzeitig könnten diese Länder von den Gefahren des Klimawandels besonders betroffen sein
  • Das Swiss Re Institute listet 36 Länder auf und zeigt, in welchen die Gefahr höherer Sachschäden durch stärkere Wetterereignisse aufgrund des Klimawandels am grössten ist

Zürich, 28. Februar 2024 – Der Klimawandel wird sich künftig stärker auf die wirtschaftlichen Schäden auswirken, schätzt das Swiss Re Institute. Gemäss einer neuen Analyse von 36 Ländern sind die Philippinen und die USA bereits heute die Länder mit der grössten wirtschaftlichen Exponierung und gleichzeitig am stärksten betroffen, wenn sich durch den Klimawandel die Wettergefahren intensivieren.

Jérôme Jean Haegeli, Group Chief Economist von Swiss Re: «Der Klimawandel führt zu einer Zunahme gravierender Wetterereignisse und wird damit zu einer immer stärkeren volkswirtschaftlichen Belastung. Deshalb wird es immer wichtiger, Anpassungsmassnahmen zu ergreifen. Diese mindern das Risiko und fördern gleichzeitig die Versicherbarkeit. Die Versicherungswirtschaft steht bereit, als Katalysator für Anpassungsinvestitionen eine wichtige Rolle zu übernehmen, sowohl direkt als langfristiger Investor als auch indirekt, indem sie klimafreundliche Projekte versichert und ihr Risikowissen weitergibt. Je präziser sich die Risiken des Klimawandels in den Preisen widerspiegeln, desto grösser sind die Chancen, dass notwendige Investitionen auch tatsächlich erfolgen.»

Vorsicht, Deckungslücke!

Der neue Bericht des Swiss Re Institute «Changing climates: the heat is (still) on» analysiert, basierend auf Erkenntnissen des Weltklimarats IPCC, wo sich Wettergefahren verstärken könnten, und kombiniert dies mit eigenen Schätzungen zu den wirtschaftlichen Schäden, die bereits heute von den vier wichtigsten Wettergefahren verursacht werden. So erhält man eine Vorstellung davon, welche unmittelbaren wirtschaftlichen Auswirkungen es haben könnte, wenn sich wetterbedingte Naturkatastrophen aufgrund des Klimawandels intensivieren.

Mit jährlichen wirtschaftlichen Schäden in Höhe von aktuell 3% des BIP sind die Philippinen unter allen 36 Ländern derzeit am stärksten von den vier Wettergefahren betroffen; gleichzeitig droht dem Land mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Intensivierung dieser Gefahren. An zweiter Stelle folgen die USA. Mit aktuell 97 Mrd. USD (0,38% des BIP) verzeichnen sie derzeit absolut betrachtet die weltweit höchsten wirtschaftlichen Schäden. Gleichzeitig besteht eine mittelhohe Wahrscheinlichkeit, dass sich diese vier Wettergefahren intensivieren.

Grundsätzlich sind jene Volkswirtschaften finanziell am stärksten bedroht, die eine grosse Deckungslücke beim Versicherungsschutz aufweisen und in denen zudem Massnahmen zur Anpassung und Schadenminderung nicht mit dem Wirtschaftswachstum Schritt halten. Die wachstumsstarken asiatischen Volkswirtschaften, insbesondere Thailand, China, Indien und die Philippinen, sind dem Bericht zufolge besonders gefährdet.

Hochwasser immer intensiver, tropische Wirbelstürme am teuersten

Das Überschwemmungsrisiko wird den Prognosen zufolge weltweit zunehmen. Doch die Hauptursache für hohe wetterbedingte wirtschaftliche Schäden in den USA sowie in Ost- und Südostasien sind tropische Wirbelstürme. In absoluten Zahlen verzeichnen die USA aktuell die weltweit höchsten wirtschaftlichen Schäden durch Wetterereignisse, und die Hauptursache sind tropische Wirbelstürme (Hurrikane). Auch schwere Gewitter sind in den USA für einen grossen Teil der wirtschaftlichen Schäden verantwortlich.

Um die Verluste einzudämmen, ist der erste Schritt, das Schadenpotenzial durch Anpassungsmassnahmen zu reduzieren. Dazu zählen Massnahmen wie Bauvorschriften durchzusetzen, den Hochwasserschutz zu verbessern oder die Besiedlung von Gebieten, die für Naturgefahren anfällig sind, im Blick zu behalten. Wie hoch die Schäden gemessen am BIP eines Landes in Zukunft tatsächlich ausfallen werden, hängt somit auch von den jeweiligen Präventions- und Anpassungsmassnahmen ab.

 

Tabelle: Länder, die derzeit am stärksten von vier Wettergefahren betroffen sind

 

Position

Land

Wirtschaftlicher Schaden (% des BIP)

1

Philippinen

3,00%

2

USA

0,38%

3

Thailand

0,36%

4

Österreich

0,25%

5

China

0,22%

6

Taiwan

0,21%

7

Indien

0,20%

8

Australien

0,19%

9

Schweiz

0,19%

10

Japan

0,18%

Geschätzte wirtschaftliche Schäden durch die vier wichtigsten Wettergefahren derzeit in Prozent des BIP, nach Ländern, 2022. Anmerkung: Diese Schätzungen liegen eher am unteren Ende möglicher wirtschaftlicher Schäden, da die Studie nicht alle Wettergefahren einbezieht (z.B. Hitzewellen) und nur Sachschäden betrachtet. Da der Klimawandel zu einer Intensivierung der Wetterereignisse führt, dürfte auch das Verlustpotenzial steigen. Quelle: Swiss Re Institute, 2024

So erhalten Sie diese Studie:

Die englische Ausgabe des SRI-Berichts «Changing climates: the heat is (still) on» steht in elektronischer Form zur Verfügung. Sie können diese hier herunterladen.

 

Weitere Informationen

Disentangling the drivers of US hurricane losses

Schätzungen zu Naturkatastrophenschäden 2023

 

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Die Swiss Re Gruppe ist einer der weltweit führenden Anbieter von Rückversicherung, Versicherung und anderen versicherungsbasierten Formen des Risikotransfers mit dem Ziel, die Welt widerstandsfähiger zu machen. Sie antizipiert und steuert Risiken – von Naturkatastrophen bis zum Klimawandel, von alternden Bevölkerungen bis zur Cyber-Kriminalität. Ziel der Swiss Re Gruppe ist es, der Gesellschaft zu helfen, erfolgreich zu sein und Fortschritte zu machen, indem sie für ihre Kunden neue Möglichkeiten und Lösungen entwickelt. Die Swiss Re Gruppe hat ihren Hauptsitz in Zürich, wo sie 1863 gegründet wurde, und ist über ein Netzwerk von rund 80 Geschäftsstellen weltweit tätig.

 

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