Comet Holding AG / Schlagwort(e): Jahresergebnis Ad hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR Geschäftsjahr 2022
Ausblick 2023
Im Geschäftsjahr 2022 erzielte Comet trotz dem volatilen und schwierigen Umfeld das beste Ergebnis ihrer Unternehmensgeschichte. Der starken Nachfrage aus der Halbleiterindustrie in den ersten drei Quartalen und der spürbaren Erholung auf den Märkten Automobil, Luftfahrt sowie Sicherheitsinspektion, standen Herausforderungen seitens Lieferketten, steigende Material- und Logistikkosten, Restriktionen im Zusammenhang mit der chinesischen Null-Covid-Politik sowie Handelskonflikte gegenüber. Im vierten Quartal setzte eine zyklische Abschwächung des Halbleitermarktes ein, die vom beschleunigten Lagerabbau bei Speicherchips ausgelöst und von den US-Exportbeschränkungen nach China verschärft wurde. Trotz des volatilen Umfelds behielt Comet ihren strategischen Fokus bei und erzielte Fortschritte in allen drei Dimensionen des Boost-Programms: Wachstum, Effizienz und Unternehmenskultur. Die Gruppe erzielte ein Nettoumsatzwachstum von 14.1% gegenüber dem Vorjahr auf CHF 586.4 Millionen (GJ21: CHF 513.7 Millionen). Das EBITDA stieg um 15.7% von CHF 102.7 Millionen auf CHF 118.9 Millionen. Die EBITDA-Marge verbesserte sich um 30 Basispunkte von 20.0% im GJ21 auf 20.3% im GJ22. Bereinigt um einmalige Prozesskosten in Höhe von CHF 9.0 Millionen, die sich aus dem Rechtsstreit zum Schutz von Geschäftsgeheimnissen gegen XP Power im März 2022 ergaben, belief sich der EBITDA auf CHF 127.9 Millionen mit einer Marge von 21.8%. Der Reingewinn stieg um 15.8% auf CHF 78.1 Millionen (GpA: CHF 10.05), von CHF 67.4 Millionen (GpA: CHF 8.68) im Vorjahr. Der Free cash flow verringerte sich von CHF 57.8 Millionen auf CHF 42.2 Millionen, was vor allem auf die Investitionen zur Konsolidierung der Standorte in San Jose (USA) zurückzuführen ist. Mit einer Eigenkapitalquote von 59.5% und einem Verhältnis von Nettoverschuldung zu EBITDA von -0.2 ist die Finanzlage von Comet weiterhin solide. PCT: Dynamisches Wachstum führt zu Rekordergebnissen, Abschwächung zum Jahresende Die Division PCT erzielte ein Rekordwachstum, obwohl sie über das ganze Jahr hinweg mit anhaltendem Gegenwind zu kämpfen hatte und der Halbleitermarkt im vierten Quartal 2022 zu korrigieren begann. PCT steigerte die Margen und erzielte ein starkes Ergebnis trotz Engpässen in den Lieferketten, Inflationsdruck und Unsicherheiten bezüglich Covid. Ungünstig wirkten sich die US-Handelsbeschränkungen, die einen Einfluss auf Lieferungen nach China haben, aus. PCT hat ihre erweiterten Kapazitäten in Penang, Malaysia, gut ausgelastet und erzielte mit der Einführung seiner HF-Generatorplattform Synertia® ein äusserst positives Echo. Mit der Markteinführung der ersten Varianten der Synertia®-Familie von Hochfrequenzgeneratoren erreichte PCT einen Meilenstein in ihrer Strategie der Vorwärtsintegration hin zu kompletten HF-Subsystemen. Die Einführung von Synertia® eröffnet einen Markt mit einem geschätzten Jahresumsatz im Jahr 2025 von weit über CHF 1 Milliarde. Höchst erfreuliche Rückmeldungen von potenziellen Kunden sowie vielversprechende Auftragserwartungen für 2023 zeugen von den bedeutenden Marktchancen für diese neuen Produkte. In Kombination mit den innovativen neuen Matchboxes wird die Synertia®-Plattform den Kunden ein neues Niveau an Echtzeit-Einblicken in die Plasmaprozesse geben. Damit einher geht eine deutlich bessere Performance in der Halbleiterfertigung als mit den heute verwendeten Systemen. Im Jahr 2022 überprüfte PCT ihre derzeitigen Produktionskapazitäten in Flamatt, Schweiz, und in Penang, Malaysia, hinsichtlich Deckung der erwarteten kurzfristigen Nachfrage sowie der langfristigen Entwicklung der Produktionsstandorte. Da die Produktion von Matchboxes in Penang zum Jahresende bereits eine Kapazitätsauslastung von fast 100% erreicht hatte, mietete PCT weitere 30.000 Quadratmeter an, um die erwartete Nachfrage nach Matchboxes bis 2025 decken zu können. Im Hinblick auf die Planung der Geschäftskontinuität und die langfristige Entwicklung der geografischen Präsenz von Comet, insbesondere aber von PCT, wurden Studien sowohl für eine neue zusätzliche Fabrik zur Herstellung von Vakuumkondensatoren als auch für einen eigenen Standort in Penang eingeleitet. PCT steigerte den Umsatz um 24.6% auf CHF 381.4 Millionen, gegenüber CHF 306.1 Millionen im Vorjahr. Dank des Hochlaufs der Produktion am kostengünstigsten Standort in Penang und allgemeiner Kostensenkungsmassnahmen erzielte PCT auf Stufe EBITDA ein um 30.4% höheres Betriebsergebnis von CHF 104.9 Millionen (GJ21: CHF 80.5 Millionen). Die EBITDA-Marge verbesserte sich damit auf 27.5%, nach 26.3% im Vorjahr. Bereinigt um den einmaligen Aufwand für die Klage von Comet gegen XP Power zur Verteidigung der Geschäftsgeheimnisse von Comet betrug der EBITDA CHF 113.9 Millionen mit einer entsprechenden Marge von 29.9%. IXS: Fokus auf profitables Geschäft, Margenerholung im zweiten Halbjahr Die Marktsegmente der Sparte X-Ray Systems (IXS) entwickelten sich im Jahr 2022 unterschiedlich. Wie PCT erlebte auch IXS zum Jahresende eine Abschwächung in der Halbleiter- und Elektronikindustrie. Die Erholung in der Automobilindustrie wurde durch die mangelnde Verfügbarkeit von Komponenten gebremst. Der Boom bei Elektrofahrzeugen konnte diese negative Entwicklung nicht vollständig kompensieren. Die Luftfahrtindustrie hingegen setzte ihren Aufschwung fort und profitierte von einer stark gestiegenen Reisetätigkeit. Insgesamt verzeichnete IXS in diesem anspruchsvollen Umfeld erneut gute Fortschritte. Die Straffung des Portfolios auf Standardsysteme ist abgeschlossen, die Anzahl der angebotenen Softwareplattformen wurde auf zwei reduziert und die Anpassungen in der Organisation nehmen Gestalt an. IXS investierte in die Entwicklung ihres Produktangebots, um ihren Kunden ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bieten zu können: eine aktualisierte Version der bewährten Cheetah-Serie führte zu einer deutlich höheren Produktivität und Reproduzierbarkeit aufgrund einer wesentlich neu gestalteten Bilderfassungskette. VistaX, die neue Softwareplattform von IXS, wird neue Horizonte in der Bildverarbeitung eröffnen und neue Standards punkto Produktivität setzen. Schliesslich erhielt IXS einen ersten Auftrag für die Batterieinspektion von einem weltweit führenden Hersteller von Batterien für Elektrofahrzeuge. Im vielversprechenden Bereich Advanced Packaging übertraf die Zusammenarbeit mit einem führenden Unternehmen in diesem Bereich die Erwartungen und zeigte, dass die Röntgentechnologie ein grosses Potenzial hat, um den Prüfbedarf in diesem aufstrebenden Markt zu decken. Dank der erzielten Verbesserungen der Produktqualität ist IXS auf einem vielversprechenden Weg, in den kommenden Jahren ein unverzichtbarer Partner für die Halbleiterindustrie zu werden. Aufgrund der Fokussierung von IXS auf Aufträge mit höherer Profitabilität in der Halbleiter-/ Elektronikindustrie gegenüber dem weniger rentablen Volumengeschäft sowie ungünstiger Auswirkungen der Covid-19 in China im ersten Halbjahr, sank der Nettoumsatz um 6.2% auf CHF 130.4 Millionen (GJ21: CHF 138.9 Millionen). Infolge des geringeren Volumens belief sich der EBITDA auf CHF 1.6 Millionen, verglichen mit CHF 8.9 Millionen im Vorjahr, was einem Rückgang der EBITDA-Marge von 6.4% auf 1.2% entspricht. IXM: Hervorragendes Umsatzwachstum, Margen durch Engpässe in der Lieferkette geschmälert Die Division X-Ray Modules (IXM) agierte im Jahr 2022 in einem robusten Marktumfeld. Das Wachstum im Batteriegeschäft, engere Fertigungstoleranzen und neue Prüfanforderungen beschleunigen die Nachfrage nach Inline-Prüflösungen. Die bestehenden Technologielücken in der Inline-Inspektion schaffen hervorragende Marktchancen für die neu eingeführten Produkte von IXM, insbesondere in Asien. Die Volumina auf dem Sicherheitsmarkt bleiben weltweit auf einem hohen Niveau. In den traditionellen Märkten der zerstörungsfreien Prüfung, zum Beispiel bei der Inspektion von Gussteilen, stieg der Umsatz aufgrund des Nachholbedarfs und der Rückkehr zu einer robusteren Produktion. Im Gegensatz dazu entwickeln sich die Öl- und Gasmärkte verhalten. IXM hat sich in allen wichtigen Märkten der zerstörungsfreien Prüfung und der Sicherheitsinspektion gut entwickelt. Neue Röntgenröhren und -module für die Halbleiter- und Elektronikindustrie sowie wachsende Anwendungen in der Batterieprüfung, der additiven Fertigung oder der Metrologie sorgten für eine hohe Wachstumsdynamik. Dies trotz spürbarer Engpässe in den Lieferketten und der Auswirkungen der Null-Covid-Strategie in China. Stabile bzw. steigende Marktanteile in den traditionellen Märkten und in der Halbleiter-/Elektronikindustrie unterstreichen die hervorragende Marktposition und die guten Perspektiven der Division. Der Nettoumsatz stieg um 12.3% auf CHF 88.6 Millionen (GJ21: CHF 78.9 Millionen). Das EBITDA verbesserte sich um 2.5% auf CHF 15.7 Millionen (GJ21: CHF 15.3 Millionen). Die EBITDA-Marge verringerte sich von 19.4% auf 17.7%, hauptsächlich aufgrund einer komplexen Lieferkette, die zu höheren Inputkosten führte. Dividende Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 14. April 2023 eine Dividende von CHF 3.70 pro Aktie (VJ: CHF 3.50). Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von 36.8% (VJ: 40.3%) des Konzerngewinns. Ausblick Die makroökonomischen Faktoren, die die Entwicklung von Comet im Jahr 2023 bestimmen, sind weiterhin schwer abschätzbar. Neben der Korrektur im Halbleiterzyklus sind weitere Risiken vorhanden, welche die Planung und das Geschäft im laufenden Berichtsjahr erschweren. Dazu zählen eine mögliche Eskalation des Kriegs in der Ukraine, punktuelle Engpässe in den Lieferketten, steigende Logistik- und Energiekosten insbesondere in Europa und das Risiko einer Rezession in einigen der grössten Volkswirtschaften. Darüber hinaus bleibt das Thema US-Exportbeschränkungen für Halbleiterausrüstungen nach China eine Unbekannte. Derzeit erwartet der Konsens einen Rückgang der Ausgaben für Chipfertigungsanlagen um 16% bis 20% im Jahr 2023 im Vergleich zu 2022. Im Gegensatz dazu sehen die Aussichten für die traditionellen Volumenmärkte Automobil, Luftfahrt und Sicherheit vielversprechend aus, wenn auch je nach Markt in unterschiedlichem Ausmass. Für die Comet Group ist der Start in das Jahr 2023 schwächer ausgefallen, da der Abschwung in der Halbleiterindustrie in vollem Gange ist. Folglich wird es für Comet im Jahr 2023 darum gehen, die Korrektur in ihrem Kernmarkt erfolgreich zu überbrücken, Chancen in ihren traditionellen Volumenmärkten zu nutzen, und gleichzeitig makroökonomische Risiken zu managen. Comet verfügt über die finanzielle und strukturelle Stärke und Flexibilität, um in diesem volatilen Umfeld ihren Kurs zu halten. Angesichts des erwarteten Rückgangs des Halbleitermarktes im Jahr 2023 hat das Management proaktiv Massnahmen ergriffen, um die variablen Kosten zu senken. Zu diesen Massnahmen gehören temporäre Werksschliessungen, der Abbau von Zeitarbeitskräften und eine allgemeine Zurückhaltung bei den Betriebsausgaben. Gleichzeitig wird Comet weiterhin in ihre strategischen Initiativen investieren, Forschung und Entwicklung wie geplant vorantreiben, Produktinnovationen vermarkten, Kapazitäten erweitern und sich für den nächsten Aufschwung positionieren. Aufgrund der eingeschränkten Visibilität ist eine vernünftige und verlässliche Prognose für 2023 derzeit nicht möglich. Mit Blick auf den Auftragseingang in den ersten beiden Monaten erwartet Comet ein deutlich schwächeres erstes Quartal als im Vorjahr. Da Comet heute flexibler und robuster aufgestellt ist, wird erwartet, dass die Margen im Vergleich zum Abschwung im Jahr 2019 höher ausfallen werden. Comet plant, den Ausblick im Rahmen des für den 14. April 2023 geplanten Trading Update zum 1. Quartal zu aktualisieren. Medien- und Analystenkonferenz Die detaillierten Jahreszahlen werden heute, 2. März 2023, an einer Medien- und Analystenkonferenz um 13.30 Uhr MEZ in Zürich in Englisch präsentiert (Restaurant Metropol, Grosser Saal, Fraumünsterstrasse 12, CH 8001 Zürich). Einwahlnummern: +41 (0)58 310 50 00 (Europa) +44 (0) 207 107 0613 (Vereinigtes Königreich) +1 (1)631 570 5613 (USA) Andere Länder: LINK Webcast (Link): Englisch, 2. März 2023, 13.30 Uhr: Weitere Informationen finden Sie in unserem Online-Geschäftsbericht unter: Link zum Geschäftsbericht 2022 Durchführung der ordentlichen Generalversammlung vom 14. April 2023 Comet wird die ordentliche Generalversammlung am 14. April 2023 mit physischer Anwesenheit der Aktionäre in Bern, Schweiz, abhalten. Weitere Details werden mit der Einladung zur Versammlung folgen.
–Ende– Definition der alternativen Leistungskennzahlen (APM) Bruttogewinn / Bruttogewinnmarge: Bruttogewinn berechnet sich aus dem Nettoumsatz abzüglich der Gestehungskosten der verkauften Produkte. Die Bruttogewinnmarge ist der Bruttogewinn in Prozent vom Nettoumsatz. Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA): Betriebsergebnis gemäss Konzernerfolgsrechnung vor Abschreibungen, Amortisationen und Wertberichtigungen auf Sachanlagen, Nutzungsrechten aus Leasing und immateriellen Vermögenswerten. EBITDA-Marge: EBITDA in Prozent vom Nettoumsatz. Nettoverschuldung: Verzinsliche Schulden (kurzfristige und langfristige Finanzverbindlichkeiten sowie Leasingverbindlichkeiten) abzüglich flüssiger Mittel. Verschuldungsfaktor: Nettoverschuldung im Verhältnis zum EBITDA. Eigenkapitalquote: Total Eigenkapital der Aktionäre der Comet Holding AG im Verhältnis zur Bilanzsumme. Free cash flow (FCF): Nettogeldfluss aus Geschäftstätigkeit und aus Investitionstätigkeit. Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE): ROCE ist das Verhältnis von Nettobetriebsgewinn nach Steuern (NOPAT) dividiert durch das total eingesetzte Kapital. Das eingesetzte Kapital ist definiert als Nettoumlaufvermögen (aggregierter Betrag von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Lager, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verkaufsprovisionen und Vertragsverbindlichkeiten) plus langfristig eingesetztes Kapital (aggregierter Betrag aus Sachanlagen, Nutzungsrechten aus Leasing sowie immateriellen Anlagen).
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1572607 02.03.2023 CET/CEST