EQS-News: Österreichische Post AG
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ÖSTERREICHISCHE POST Q1 2024: Umsatz und Ergebnis im ersten Quartal über Vorjahr
Umsatzwachstum in allen Divisionen
Ergebnis über Vorjahr
Cashflow und Bilanz
Ausblick 2024
Das erste Quartal 2024 stand nach wie vor unter den schwierigen makroökonomischen Bedingungen in den Märkten der Österreichischen Post. Die hohe Inflation und schwache wirtschaftliche Impulse wirken sich negativ auf die Investitionsbereitschaft von Unternehmen und das Kaufverhalten der Verbraucher*innen aus. Es lässt sich einerseits ein Rückgang im traditionellen Einzelhandel beobachten, während andererseits der nationale und internationale E‑Commerce Zuwächse verzeichnet. Die Österreichische Post konnte im ersten Quartal 2024 ein Plus bei den Paketmengen in Österreich von 15 % erzielen, in der Türkei +6 % sowie in Südost- und Osteuropa +44 %.
„Vor dem Hintergrund der schwierigen Marktbedingungen sowie der inflationsbedingten Kostensteigerungen ist das erste Quartal des Jahres mit einem Umsatz- und Ergebnisplus sehr gut verlaufen“, so Generaldirektor Georg Pölzl. Die Umsatzerlöse des Konzerns sind im ersten Quartal 2024 um 14,1 % auf 758,6 Mio EUR gestiegen und zeigten Verbesserungen in allen Divisionen: Die Umsatzerlöse in der Division Brief & Werbepost betrugen 315,6 Mio EUR (+2,3 %) und waren geprägt vom strukturellen Rückgang des adressierten Briefvolumens und dem rückläufigen Werbegeschäft, aber auch positiv beeinflusst von den Tarifanpassungen bei Briefen sowie der Werbe- und Medienpost. Die Division Paket & Logistik erwirtschaftete Umsatzerlöse von 402,9 Mio EUR (+23,2 %; +16,9 % exklusive Paket Türkei) mit einer sehr positiven Entwicklung in allen Regionen. Die Umsatzerlöse der Division Filiale & Bank erreichten 47,2 Mio EUR (+26,0 %), die Entwicklung der Zinslandschaft der letzten Monate trug positiv zum Divisionsumsatz bei.
Auch das Ergebnis zeigte sich im ersten Quartal verbessert: Das EBITDA erhöhte sich um 8,7 % auf 103,4 Mio EUR und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 11,4 % auf 52,4 Mio EUR. Die Division Paket & Logistik verbesserte sich um 44,9 %, maßgeblich zum Ergebnisanstieg beigetragen hat auch das Paketgeschäft in der Türkei. Der Geschäftsverlauf in der Türkei ist jedoch weiterhin von Inflation und Währungsumrechnung stärker beeinflusst als andere Märkte. Die Division Brief & Werbepost zeigte ein Wachstum im Ergebnis von 3,3 %, die Division Filiale & Bank einen Rückgang von 3,5 Mio EUR aufgrund von IT-Sonderaufwendungen im Zusammenhang mit der Migration der Kernbankensysteme der bank99. Das Periodenergebnis der Österreichischen Post lag in der Berichtsperiode bei 41,6 Mio EUR nach 32,0 Mio EUR im Vorjahr (+30,1 %). Daraus ergibt sich ein Ergebnis je Aktie für das erste Quartal 2024 von 0,59 EUR (+28,2 %).
Für das Gesamtjahr 2024 gilt es neben den Herausforderungen des Marktes auch den inflationsgetriebenen Kostensteigerungen zu begegnen. Umsatzseitig durch neue Produkte und Dienstleistungen, aber auch Preisanpassungen. Gemäß aktuellen Prognosen wird ein Wachstum für das Geschäftsjahr 2024 im mittleren einstelligen Bereich erwartet. Umsatzwachstum einerseits aber auch Kostendisziplin und Effizienz anderseits sind notwendig, um die angepeilte Stabilität der Österreichischen Post sicherzustellen. Sowohl in der Brief- als auch in der Paketlogistik werden Lösungen vorangetrieben, die einen hohen Kund*innennutzen bieten, aber auch effiziente und planbare Prozesse ermöglichen. Für das Jahr 2024 geht die Österreichische Post von einem Ergebnis (EBIT) zumindest am Niveau des Vorjahres aus. Ein leichter Ergebnisanstieg ist möglich, wenn das aktuelle makroökonomische Umfeld in den Märkten der Österreichischen Post anhält.
Neben Umsatzrealisierung und Kostendisziplin hat 2024 auch das vorgesehene Investitionsprogramm weiterhin hohe Priorität. Schwerpunkte der Investitionen der nächsten Jahre sind der Ausbau der internationalen Logistik sowie der E-Mobilität. Bis 2030 gilt es beispielsweise die CO2-freie Zustellung auf der letzten Meile in Österreich zu schaffen. In Summe sind 2024 Investitionen in der Größenordnung von 140–160 Mio EUR zur Sicherung von Nachhaltigkeit und Wachstum zu erwarten.
„Großer Dank gilt unseren Mitarbeiter*innen für ihr Engagement und ihre Anstrengungen, gemeinsam daran zu arbeiten, um unseren Kund*innen einen erstklassigen Service bieten zu können“, so Generaldirektor Georg Pölzl abschließend.
Die Vollversion des Ausblicks sowie Detailinformationen (Auszüge) aus dem Konzernlagebericht für das erste Quartal 2024 finden Sie ab Seite 4. Der komplette Bericht ist im Internet unter post.at/investor im Download Center verfügbar. KENNZAHLEN
1 Umfasst auch das konzerninterne Umlageverfahren
Wien, am 8. Mai 2024
UMSATZENTWICKLUNG IM DETAIL
Die Umsatzerlöse des Österreichischen Post-Konzerns erhöhten sich im ersten Quartal 2024 um 14,1 % auf 758,6 Mio EUR. In allen Divisionen wurde in den ersten drei Monaten ein Anstieg verzeichnet: In der Division Brief & Werbepost erhöhten sich die Umsatzerlöse um 2,3 %, in der Division Paket & Logistik um 23,2 % und in der Division Filiale & Bank um 26,0 %.
Der Anteil der Division Brief & Werbepost am Umsatz der Österreichischen Post betrug im ersten Quartal 2024 41,2 %. Der Divisionsumsatz in der Höhe von 315,6 Mio EUR ist geprägt vom strukturellen Rückgang des adressierten Briefvolumens durch die elektronische Substitution, aber auch positiv beeinflusst von den Tarifanpassungen des Vorjahres. Darüber hinaus ist ein verhaltenes Werbegeschäft feststellbar, bedingt durch die Konjunkturschwäche in bestimmten Handelssegmenten. Die Division Paket & Logistik erwirtschaftete im Berichtszeitraum einen Anteil von 52,6 % am Konzernumsatz bzw. 402,9 Mio EUR. Das Paketgeschäft entwickelte sich in allen Regionen sehr positiv. Besonders in der Türkei war ein hohes Wachstum, beeinflusst von hoher Inflation und dem Wechselkurs der türkischen Lira, zu verzeichnen. Die Division Filiale & Bank erreichte im ersten Quartal 2024 einen Anteil am Konzernumsatz von 6,2 % bzw. 47,2 Mio EUR. Der Hochlauf der Kund*innen der bank99 sowie die Entwicklung der Zinslandschaft der letzten Monate trug positiv zum Divisionsumsatz bei.
Der Umsatz der Division Brief & Werbepost von 315,6 Mio EUR stammte im ersten Quartal 2024 zu 63,6 % aus dem Bereich Briefpost & Business Solutions, zu 25,8 % aus Werbepost und zu 10,6 % aus Medienpost. Im Bereich Briefpost & Business Solutions lag der Umsatz mit 200,6 Mio EUR im ersten Quartal 2024 um 1,2 % über dem Niveau des Vorjahres. Im Volumen zeigte sich weiterhin eine rückläufige Mengenentwicklung infolge der Substitution von Briefen durch elektronische Kommunikationsformen. Die klassischen Briefvolumen in Österreich haben sich im ersten Quartal 2024 um 7 % reduziert. Positiv wirkten die Tarifanpassungen des Vorjahres. Der Inflationsdruck bei allen Kostenarten führte zu Anpassungen in der Produkt- und Preisstruktur sowie zu notwendigen Effizienzsteigerungen der internen Abläufe. Die internationale Briefpost zeigte Rückgänge im Volumen und im Umsatz, der Bereich Business Solutions entwickelte sich positiv (+10,4 %). Die Umsatzerlöse der Werbepost erhöhten sich im ersten Quartal 2024 um 2,8 % auf 81,4 Mio EUR. Das zurückhaltende Werbeverhalten, geprägt von konjunkturellen Schwierigkeiten sowie der strukturelle Rückgang in bestimmten Kund*innensegmenten (Versandhandel), konnte durch Anpassungen in der Preisstruktur kompensiert werden. Der Umsatz mit Medienpost, also der Zustellung von Zeitungen und Magazinen, erhöhte sich im Periodenvergleich um 7,4 % auf 33,6 Mio EUR. Dieser Anstieg ist überwiegend auf Anpassungen in der Produkt- und Preisstruktur zurückzuführen.
Der Umsatz der Division Paket & Logistik erhöhte sich im ersten Quartal 2024 um 23,2 % auf 402,9 Mio EUR. Das Paketgeschäft entwickelte sich in allen Regionen sehr positiv. Der Bereich Paket Österreich generierte im Berichtszeitraum einen Umsatzanstieg von 16,4 % auf 215,5 Mio EUR. Die Paketvolumen verzeichneten im ersten Quartal 2024 ein Wachstum von 15 %, das sowohl auf das starke Vertrauen in die Qualität der Österreichischen Post als auch auf die steigenden nationalen und internationalen Paketmengen zurückzuführen ist. Die Umsatzerlöse in der Türkei und Aserbaidschan (Paket Türkei) steigerten sich um 41,4 % auf 118,2 Mio EUR im Vergleich zu den ersten drei Monaten 2023. Dieses hohe Wachstum ist einerseits auf steigende Volumen zurückzuführen. Andererseits sind die Umsatzerlöse von der hohen Inflation und dem Wechselkurs der türkischen Lira beeinflusst. Das Paketgeschäft in Südost- und Osteuropa (Paket CEE/SEE) zeigt weiterhin positive Zuwachsraten. Die Umsatzerlöse stiegen in den ersten drei Monaten 2024 um 27,9 % auf 55,5 Mio EUR. Auch in dieser Region gab es einen starken Anstieg der Mengen aus Asien. Der Bereich Logistics Solutions/Konsolidierung fiel in der aktuellen Berichtsperiode durch Konsolidierungseffekte um 1,4 Mio EUR auf 13,7 Mio EUR.
Die Umsatzerlöse der Division Filiale & Bank erhöhten sich im ersten Quartal 2024 um 26,0 % von 37,5 Mio EUR auf 47,2 Mio EUR und bestanden zu 78,9 % aus Erträgen aus Finanzdienstleistungen und zu 21,1 % aus Filialdienstleistungen. Die Erträge aus Finanzdienstleistungen erhöhten sich in der aktuellen Berichtsperiode um 35,3 % auf 37,3 Mio EUR. Ausschlaggebend dafür ist das erhöhte Zinsumfeld in Europa sowie der Kund*innenhochlauf der bank99. Die Filialdienstleistungen stiegen im ersten Quartal 2024 leicht um 0,7 % auf 10,0 Mio EUR aufgrund inflationsbedingter Preisanpassungen im Bereich der Handelswaren.
ERGEBNISENTWICKLUNG
Bezogen auf die Umsatzerlöse der Österreichischen Post sind die größten Aufwandspositionen der Personalaufwand (45,1 %), der Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen (29,6 %) sowie sonstige betriebliche Aufwendungen (13,7 %). Weiters entfielen 6,7 % auf Abschreibungen und 1,5 % auf Aufwendungen für Finanzdienstleistungen.
Der Personalaufwand belief sich im ersten Quartal 2024 auf 341,9 Mio EUR, dies entspricht einem Anstieg von 14,0 % bzw. 42,1 Mio EUR. Die Veränderung resultiert überwiegend aus der kollektivvertraglichen Gehaltsanpassung im operativen Personalaufwand sowohl in Österreich als auch international. Der Österreichische Post-Konzern beschäftigte in den ersten drei Monaten 2024 durchschnittlich 27.870 Mitarbeiter*innen (Vollzeitkräfte), während in der Vorjahresperiode durchschnittlich 27.095 Mitarbeiter*innen tätig waren (+2,9 %). Die nicht-operativen Personalaufwendungen betreffen Abfertigungen und Rückstellungsveränderungen, die primär auf die spezifische Beschäftigungssituation beamteter Mitarbeiter*innen zurückzuführen sind. Im ersten Quartal 2024 sind keine signifikanten Belastungen angefallen.
Der Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen erhöhte sich um 13,5 % auf 224,3 Mio EUR. Erhöhend wirkten vor allem Transporte durch externe Dienstleister*innen aufgrund der Mehrmenge in allen Paketregionen.
Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen im ersten Quartal 2024 um 26,7 % auf 23,6 Mio EUR. Diese Entwicklung ist auf inflationsbedingte Preisanpassungen (z. B. Vermietungen) zurückzuführen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich um 13,7 % auf 103,8 Mio EUR. Steigerung waren im Besonderen im Bereich der IT-Dienstleistungen und der Instandhaltung zu bemerken.
Für die türkischen Tochtergesellschaften ist der Bilanzierungsstandard IAS 29 (Rechnungslegung in Hochinflationsländern) anzuwenden. Dementsprechend wurden Posten der Gewinn- und Verlustrechnung sowie die nicht-monetären Posten anhand des allgemeinen Preisindexes angepasst (siehe Geschäftsbericht 2023, Konzernabschluss, Punkt 3.3 Hochinflation). Der Gewinn bzw. Verlust aus der Nettoposition monetärer Posten ist in der Gewinn- und Verlustrechnung als eigener Posten dargestellt. Im ersten Quartal 2024 betrug der Gewinn aus der Nettoposition monetärer Posten 1,9 Mio EUR.
Das EBITDA lag im ersten Quartal 2024 mit 103,4 Mio EUR um 8,7 % über dem Niveau des Vorjahres von 95,1 Mio EUR, das entspricht einer EBITDA-Marge von 13,6 %. Die Abschreibungen waren in den ersten drei Monaten 2024 mit 51,0 Mio EUR um 6,0 % bzw. 2,9 Mio EUR über dem Vorjahresniveau. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf erfolgte Investitionen in neue Standorte für die Paket-Logistikinfrastruktur zurückzuführen. Das EBIT erreichte 52,4 Mio EUR im ersten Quartal 2024 nach 47,0 Mio EUR im Vorjahr (+11,4 %). Die EBIT-Marge betrug 6,9 %.
Das Finanzergebnis des Konzerns hat sich im ersten Quartal 2024 von minus 3,4 Mio EUR auf 1,3 Mio EUR verbessert. In der aktuellen Berichtsperiode war ein positiver Effekt aus der Bewertung von Finanzparametern der Optionsverbindlichkeit für die restlichen 20 % der Anteile an Aras Kargo enthalten. Die Ertragssteuern erhöhten sich leicht von 11,6 Mio EUR auf 12,0 Mio EUR. Daraus ergab sich ein Periodenergebnis für die ersten drei Monate 2024 von 41,6 Mio EUR nach 32,0 Mio EUR im ersten Quartal des Vorjahres (+30,1 %). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie betrug 0,59 EUR nach 0,46 EUR in der Vorjahresperiode.
ERGEBNIS NACH DIVISIONEN
Das Ergebnis des ersten Quartals 2024 stieg von 47,0 Mio EUR auf 52,4 Mio EUR (+11,4 %) und war geprägt von einer sehr positiven Umsatzentwicklung (+14,1 %), aber auch von inflationsbedingten Kostensteigerungen.
Nach Divisionen betrachtet verzeichnete die Division Brief & Werbepost in den ersten drei Monaten 2024 ein EBIT von 42,3 Mio EUR nach 41,0 Mio EUR im Vorjahr (+3,3 %). Dieser Anstieg ist auf die Anpassungen in der Produkt -und Preisstruktur der Briefpost aber auch auf Preiserhöhungen in der Werbe- und Medienpost zurückzuführen.
Die Division Paket & Logistik erwirtschaftete ein EBIT von 24,2 Mio EUR im ersten Quartal 2024 nach 16,7 Mio EUR in der Vorjahresperiode (+44,9 %). Das Paketgeschäft hat sich in allen Regionen der Österreichischen Post gut entwickelt. Maßgeblich zum Ergebnisanstieg beigetragen hat das Paketgeschäft in der Türkei. Der Geschäftsverlauf in der Türkei ist weiterhin von Inflation und Währungsumrechnung stärker beeinflusst als andere Märkte.
Die Division Filiale & Bank verzeichnete ein EBIT von minus 2,7 Mio EUR im ersten Quartal 2024 nach 0,9 Mio EUR im Jahr zuvor. Der Rückgang ist vor allem auf IT-Sonderaufwendungen im Zusammenhang mit der Migration der Kernbankensysteme der bank99 zurückzuführen.
Das EBIT der Division Corporate (inklusive Konsolidierung und konzerninternes Umlageverfahren) veränderte sich von minus 11,5 Mio EUR auf minus 11,4 Mio EUR. Die Division Corporate erbringt nicht-operative Dienstleistungen, wie sie typischerweise für Zwecke der Verwaltung und Steuerung eines Konzerns erbracht werden. Diese Tätigkeiten umfassen neben den klassischen Governance-Aufgaben die Verwaltung und Entwicklung der nicht-betriebsnotwendigen Immobilien, die Verwaltung wesentlicher Finanzbeteiligungen, die Erbringung von IT-Dienstleistungen, die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle sowie die Administration des Post-Arbeitsmarkts.
CASHFLOW UND BILANZ
Der Cashflow aus dem Ergebnis erreichte im ersten Quartal 2024 92,7 Mio EUR nach 79,8 Mio EUR im ersten Quartal 2023 (+16,1 %). Der Cashflow aus Geschäftstätigkeit betrug in der Berichtsperiode 147,0 Mio EUR im Vergleich zum Vorjahreswert von minus 50,9 Mio EUR. Hier sind als größte Effekte die Veränderungen der Core Banking Assets der bank99 in Höhe von 60,1 Mio EUR zu nennen, die im Vergleichszeitraum des Vorjahres minus 138,4 Mio EUR betrugen. Die Core Banking Assets beinhalten die Veränderung der Bilanzposten Finanzielle Vermögenswerte aus Finanzdienstleistungen und Finanzielle Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen exklusive der Zahlungsmittel, Zahlungsmitteläquivalente und Guthaben bei Zentralbanken und fassen somit das Einlagen- und Veranlagungsgeschäft der bank99 zusammen. Der Cashflow aus Geschäftstätigkeit exklusive Core Banking Assets belief sich im ersten Quartal 2024 auf 86,9 Mio EUR nach 87,5 Mio EUR im Vorjahr. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief sich in den ersten drei Monaten 2024 auf minus 72,1 Mio EUR nach minus 56,0 Mio EUR in der Vorjahresperiode. Die Ausgaben für den Erwerb von Sachanlagen und als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien (CAPEX) betrug in der aktuellen Berichtsperiode 25,0 Mio EUR. Die Österreichische Post setzt auf die Kennzahl des Operativen Free Cashflows, um damit die Finanzkraft des operativen Geschäfts zu betrachten und daraus die Dividende des Geschäftsjahres abzudecken. Der Operative Free Cashflow belief sich ohne Berücksichtigung der Veränderung der Core Banking Assets in der aktuellen Berichtsperiode auf 72,3 Mio EUR im Vergleich zu 75,1 Mio EUR im Jahr zuvor. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit erreichte in den ersten drei Monaten 2024 minus 2,2 Mio EUR nach minus 30,1 Mio EUR im Vorjahr.
Die Österreichische Post setzt auf eine solide Bilanz- und Finanzierungsstruktur. Die Bilanzsumme lag per 31. März 2024 bei 5,9 Mrd EUR. Aktivseitig bildeten Sachanlagen in der Höhe von 1.357,1 Mio EUR eine der größten Bilanzpositionen und inkludierten Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen von 385,2 Mio EUR. Zudem gab es immaterielle Vermögenswerte und Geschäfts- oder Firmenwerte aus Unternehmenserwerben, die per 31. März 2024 mit 145,9 Mio EUR ausgewiesen sind. In der Bilanz sind Forderungen in Höhe von 480,1 Mio EUR ausgewiesen, die anderen finanziellen Vermögenswerte lagen zum 31. März 2024 bei 77,1 Mio EUR. Finanzielle Vermögenswerte aus Finanzdienstleistungen betrugen per Ende des ersten Quartals 2024 3.509,4 Mio EUR und resultieren im Wesentlichen aus der Geschäftstätigkeit der bank99. Auf der Passivseite der Bilanz lag das Eigenkapital des Österreichischen Post-Konzerns zum 31. März 2024 bei 762,8 Mio EUR (Eigenkapitalquote von 12,9 %). Die pro-forma Eigenkapitalquote (bank99 nach der Equity-Methode berücksichtigt) betrug per Ende März 2024 30 %. Die Rückstellungen lagen mit Ende der Berichtsperiode bei 595,9 Mio EUR, die anderen finanziellen Verbindlichkeiten beliefen sich auf 650,3 Mio EUR und die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Sonstiges betrugen 584,7 Mio EUR. Finanzielle Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen in Höhe von 3.326,8 Mio EUR resultieren aus der Geschäftstätigkeit der bank99 (Einlagen- und Veranlagungsgeschäft der Kund*innen der bank99).
AUSBLICK 2024
Im Umfeld der internationalen Brief- und Paketmärkte zeigen sich unterschiedliche Impulse. Grundsätzlich verursachen schwache internationale Wachstumsprognosen ein reduziertes Investitionsverhalten von Unternehmen, beeinträchtigen aber auch das Kaufverhalten von Konsument*innen. Dadurch ergeben sich Belastungen in der Volumenentwicklung von Briefen und Werbesendungen. Gegenläufig steigen die Paketmengen durch den starken Online-Handel.
Umsatzwachstum 2024 Neben den Herausforderungen des Markts gilt es für die Österreichische Post auch den inflationsgetriebenen Kostensteigerungen zu begegnen. Umsatzseitig durch neue Produkte und Dienstleistungen, aber auch Preisanpassungen. Gemäß aktuellen Prognosen wird ein Wachstum für das Geschäftsjahr 2024 im mittleren einstelligen Bereich erwartet. In der Division Brief & Werbepost ist von einem weitgehend stabilen Umsatz auszugehen. Der Basistrend einer sinkenden Mengenentwicklung der klassischen Briefpost wird weiter anhalten. Darüber hinaus ist durch die schwache Konjunktur mit einem schwierigen Einzelhandelsumfeld und somit auch einem verringerten Volumen an Werbe- und Medienpost zu rechnen. Positiv wirken sollten im Jahr 2024 diverse Wahlen in Österreich auf lokaler und nationaler Ebene, aber auch Preisanpassungen bei diversen Produkten. In der Division Paket & Logistik wird mit weiterem Wachstum gerechnet. Abhängig von der Entwicklung in den einzelnen Ländern sollte in Summe ein Anstieg zumindest im oberen einstelligen Bereich möglich sein. Die Wachstumschancen sind auch stark von den makroökonomischen Entwicklungen abhängig. Speziell am türkischen Markt ist neben dem ökonomischen Umfeld und der Inflation der Wechselkurs der türkischen Lira für eine erschwerte Prognosegenauigkeit verantwortlich. Auch die Division Filiale & Bank sollte in Abhängigkeit des Zinsumfelds einen einstellig wachsenden Umsatz erzielen. Hier gilt als wichtigstes Ziel für das Jahr 2024 die Finalisierung der Migration der Kernbankensysteme.
Konzernergebnis 2024 Umsatzwachstum einerseits aber auch Kostendisziplin und Effizienz anderseits sind notwendig, um die angepeilte Stabilität der Österreichischen Post sicherzustellen. Sowohl in der Brief- als auch in der Paketlogistik werden Lösungen vorangetrieben, die einen hohen Kund*innennutzen bieten, aber auch effiziente und planbare Prozesse ermöglichen. Für das Jahr 2024 geht die Österreichische Post von einem Ergebnis (EBIT) zumindest am Niveau des Vorjahres aus. Ein leichter Ergebnisanstieg ist möglich, wenn das aktuelle makroökonomische Umfeld in den Märkten der Österreichischen Post anhält.
Investitionsprogramm 2024 Das massive Investitionsprogramm der letzten Jahre – in Österreich wurde die Sortierkapazität nahezu verdreifacht – ist mittlerweile abgeschlossen. Schwerpunkte der Investitionen der nächsten Jahre sind der Ausbau der internationalen Logistik sowie der E-Mobilität. Bis 2030 gilt es beispielsweise die CO2-freie Zustellung auf der letzten Meile in Österreich zu schaffen. In Summe sind für das Jahr 2024 70–80 Mio EUR an Maintenance-CAPEX (Automatisierung, Digitalisierung, Instandhaltung) und 40–50 Mio EUR an Investitionen für grüne Transformation (E-Mobilität, Photovoltaikanlagen, E-Ladeinfrastruktur) sowie rund 30 Mio EUR an Wachstumsinvestitionen (Growth CAPEX), vor allem nun in der Türkei sowie Südost- und Osteuropa, vorgesehen.
08.05.2024 CET/CEST Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht, übermittelt durch EQS Group AG. www.eqs.com |
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