EQS-News: Österreichische Post AG
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ÖSTERREICHISCHE POST Q1 2023:
Umsatzwachstum in allen Divisionen
Ergebnis über Vorjahr
Cashflow und Bilanz
Ausblick 2023
Das erste Quartal 2023 war für die Österreichische Post weiter von den makroökonomischen Rahmenbedingungen des vergangenen Jahres geprägt. Die gegenwärtige Inflation manifestiert sich in höheren Kosten für Energie und zugekaufte Leistungen, aber zunehmend auch in steigenden Personalaufwendungen. Das Unternehmen ist daher gefordert, mit umsatz- als auch kostenseitigen Maßnahmen entgegenzuwirken. „Vor dem Hintergrund der steigenden Kosten ist das erste Quartal des Jahres mit einem Umsatz- und Ergebnisplus sehr gut verlaufen“, so Generaldirektor Georg Pölzl. „Insbesondere unsere Division Filiale und Bank profitiert vom gestiegenen Zinsumfeld und konnte sich sowohl im Umsatz als auch Ergebnis signifikant verbessern“, so Georg Pölzl weiter. Die Umsatzerlöse des Konzerns sind im ersten Quartal 2023 um 10,5 % auf 664,7 Mio EUR gestiegen und zeigten Verbesserungen in allen Divisionen: Die Umsatzerlöse in der Division Brief & Werbepost betrugen 308,6 Mio EUR (+3,3 %) und waren geprägt vom strukturellen Rückgang des adressierten Briefvolumens und dem rückläufigen Werbegeschäft, aber auch positiv beeinflusst von den Brief-Tarifanpassungen des Vorjahres. Die Division Paket & Logistik erwirtschaftete Umsatzerlöse von 327,1 Mio EUR (+15,5 %; +4,6 % exklusive Paket Türkei) mit einem sehr positiven Paketgeschäft in allen Regionen. Die Umsatzerlöse der Division Filiale & Bank erreichten 37,5 Mio EUR (+41,8 %), die Entwicklung der Zinslandschaft der letzten Monate trug positiv zum Divisionsumsatz bei. Auch das Ergebnis zeigte sich im ersten Quartal verbessert: Das EBITDA erhöhte sich um 17,1 % auf 95,1 Mio EUR und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 18,7 % auf 47,0 Mio EUR. Hervorzuheben ist die Ergebnisverbesserung in der Division Filiale & Bank um 11,6 Mio EUR auf einen nunmehr leicht positiven Betrag von 0,9 Mio EUR. Dadurch konnte der leichte Rückgang in der Division Brief und Werbepost (–0,3 % auf 41,0 Mio EUR) und Paket und Logistik (–4,4 % auf 16,7 Mio EUR) mehr als ausgeglichen werden. Das Periodenergebnis der Österreichischen Post lag in der Berichtsperiode bei 32,0 Mio EUR nach 30,5 Mio EUR im Vorjahr (+4,9 %). Daraus ergibt sich ein Ergebnis je Aktie für das erste Quartal 2023 von 0,46 EUR. Für das Gesamtjahr 2023 ist mit einem Kostenauftrieb zu rechnen und ab Mitte des Jahres mit erhöhten Aufwendungen durch kollektivvertragliche Gehaltsanpassungen in Österreich. Darüber hinaus zeigt sich eine verringerte Prognostizierbarkeit der konjunkturellen Entwicklung und des Kaufverhaltens der Konsument*innen. Die Österreichische Post ist dennoch bemüht, die Umsatzerlöse in allen Divisionen zu halten oder auszubauen. Es wird ein Wachstum im Konzernumsatz im mittleren einstelligen Bereich angepeilt. In der Division Brief & Werbepost wird ein leicht rückläufiger Umsatz prognostiziert. Der Basistrend einer reduzierten Mengenentwicklung bleibt weiter bestehen, ein adaptiertes zeitgemäßes Preis-Leistungs-Angebot soll die Verfügbarkeit und die verlässliche Zustellqualität auf hohem Niveau gewährleisten und gestiegene Kosten abbilden. In der Division Paket & Logistik ist mit einem Wachstum im oberen einstelligen Bereich zu rechnen. Der Anstieg wird jedoch stark von der Wechselkursentwicklung der türkischen Lira abhängen, aber auch vom Konsumverhalten im inflationären Umfeld. Die Umsatzerlöse der Division Filiale & Bank werden 2023 begünstigt und durch das verbesserte Zinsumfeld deutlich steigen. In der Ergebnisentwicklung peilt die Österreichische Post für 2023 weiterhin ein EBIT in etwa am Niveau des Vorjahres an. Nach einem guten Start im ersten Quartal ist im diesjährigen Jahresverlauf mit höheren Kosten ab dem dritten Quartal zu rechnen. Neben Umsatzrealisierung und Kostendisziplin hat 2023 auch das vorgesehene Investitionsprogramm hohe Priorität. Dabei geht es primär um die Finalisierung der Kapazitätserweiterung für Paketlogistik in Österreich und dem Ausbau des nachhaltigen Fuhrparks in Richtung E-Mobilität. In Summe sind Investitionen in der Größenordnung von 160 Mio EUR bis 180 Mio EUR zur Sicherung von Nachhaltigkeit und Wachstum zu erwarten.
KENNZAHLEN
1 Umfasst auch das konzerninterne Umlageverfahren Wien, am 12. Mai 2023 UMSATZENTWICKLUNG IM DETAIL Die Umsatzerlöse des Österreichischen Post-Konzerns erhöhten sich im ersten Quartal 2023 um 10,5 % auf 664,7 Mio EUR. In allen operativen Divisionen wurde in den ersten drei Monaten ein Anstieg verzeichnet: In der Division Brief & Werbepost erhöhten sich die Umsatzerlöse um 3,3 %, in der Division Paket & Logistik um 15,5 % und in der Division Filiale & Bank um 41,8 %. Der Anteil der Division Brief & Werbepost am Umsatz der Österreichischen Post betrug im ersten Quartal 2023 45,8 %. Der Divisionsumsatz ist geprägt vom strukturellen Rückgang des adressierten Briefvolumens durch die elektronische Substitution, aber auch positiv beeinflusst von den Tarifanpassungen des Vorjahres. Darüber hinaus ist ein generell rückläufiges Werbegeschäft feststellbar, das derzeit unter besonderem Kostendruck steht. Der Umsatz der Division Brief & Werbepost von 308,6 Mio EUR stammte im ersten Quartal 2023 zu 64,2 % aus dem Bereich Briefpost & Business Solutions, zu 25,7 % aus Werbepost und zu 10,1 % aus Medienpost. Der Umsatz der Division Paket & Logistik erhöhte sich im ersten Quartal 2023 um 15,5 % auf 327,1 Mio EUR. Das Paketgeschäft entwickelte sich in allen Regionen sehr positiv. Die Umsatzerlöse der Division Filiale & Bank verbesserten sich im ersten Quartal 2023 um 41,8 % von 26,4 Mio EUR auf 37,5 Mio EUR. Die Erträge aus Finanzdienstleistungen erhöhten sich von 17,4 Mio EUR auf 27,6 Mio EUR in der aktuellen Berichtsperiode. Ausschlaggebend dafür ist das nunmehr verbesserte Zinsumfeld in Europa. Die Filialdienstleistungen stiegen im ersten Quartal 2023 um 9,7 % auf 9,9 Mio EUR.
ERGEBNISENTWICKLUNG Bezogen auf die Umsatzerlöse der Österreichischen Post sind die größten Aufwandspositionen der Personalaufwand (45,1 %), der Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen (29,7 %) sowie sonstige betriebliche Aufwendungen (13,7 %). Weiters entfielen 7,2 % auf Abschreibungen und 0,3 % auf Aufwendungen für Finanzdienstleistungen. Der Personalaufwand belief sich im ersten Quartal 2023 auf 299,8 Mio EUR, dies entspricht einem Anstieg von 4,1 % bzw. 11,8 Mio EUR. Die Veränderung resultiert aus der kollektivvertraglichen Gehaltsanpassung im operativen Personalaufwand. Der Österreichische Post-Konzern beschäftigte in den ersten drei Monaten 2023 durchschnittlich 27.095 Mitarbeiter*innen (Vollzeitkräfte), während in der Vorjahresperiode durchschnittlich 27.239 Mitarbeiter*innen tätig waren (–0,5 %). Die nicht-operativen Personalaufwendungen betreffen Abfertigungen und Rückstellungsveränderungen, die primär auf die spezifische Beschäftigungssituation beamteter Mitarbeiter*innen zurückzuführen sind. Im ersten Quartal 2023 sind keine signifikanten Aufwendungen angefallen. Der Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen erhöhte sich um 12,5 % auf 197,6 Mio EUR. Erhöhend wirkten Treibstoff- und Energiekosten sowie auch Transporte durch externe Dienstleister. Die sonstigen betrieblichen Erträge reduzierten sich im ersten Quartal 2023 um 34,5 % auf 18,6 Mio EUR. Diese Entwicklung ist auf den Wegfall von COVID-19 Rückvergütungen im Vorjahr zurückzuführen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich um 11,5 % auf 91,3 Mio EUR. Steigerung waren im Besonderen im Bereich der IT-Dienstleistungen und der Instandhaltung zu bemerken. Das EBITDA lag im ersten Quartal 2023 mit 95,1 Mio EUR um 17,1 % über dem Niveau des Vorjahres von 81,2 Mio EUR, das entspricht einer EBITDA-Marge von 14,3 %. Die Abschreibungen lagen in den ersten drei Monaten 2023 mit 48,1 Mio EUR um 15,6 % bzw. 6,5 Mio EUR über dem Vorjahr. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf erfolgte Investitionen in neue Standorte für die Paket-Logistikinfrastruktur zurückzuführen. Für die türkischen Tochtergesellschaften ist der Bilanzierungsstandard IAS 29 (Rechnungslegung in Hochinflationsländern) anzuwenden. Dementsprechend wurden alle Posten der Gewinn- und Verlustrechnung sowie die nicht-monetären Posten anhand des allgemeinen Preisindexes angepasst (siehe Geschäftsbericht 2022, Konzernabschuss, Punkt 3.3). Der Gewinn bzw. Verlust aus der Nettoposition monetärer Posten ist in der Gewinn- und Verlustrechnung als eigener Posten dargestellt. Im ersten Quartal 2023 betrug der Gewinn aus der Nettoposition monetärer Posten 2,4 Mio EUR. Das EBIT erreichte 47,0 Mio EUR im ersten Quartal 2023 nach 39,6 Mio EUR im Vorjahr. Die EBIT-Marge betrug 7,1 %. Das Finanzergebnis des Konzerns betrug minus 3,4 Mio EUR nach 1,1 Mio EUR im Vorjahr. Somit ergab sich, nach Abzug der Ertragssteuern von 11,6 Mio EUR, ein Periodenergebnis für die ersten drei Monate 2023 von 32,0 Mio EUR nach 30,5 Mio EUR im ersten Quartal des Vorjahres. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie betrug unverändert zum Vorjahr 0,46 EUR.
ERGEBNIS NACH DIVISIONEN Nach Divisionen betrachtet verzeichnete die Division Brief & Werbepost in den ersten drei Monaten 2023 ein EBIT von 41,0 Mio EUR nach 41,1 Mio EUR im Vorjahr (–0,3 %). Diese Stabilität in der aktuellen Berichtsperiode resultierte aus der Kombination aus Volumenrückgängen, Tarifeffekten, aber auch durch den Fokus auf effiziente Arbeitsprozesse. Die Division Paket & Logistik erwirtschaftete ein EBIT von 16,7 Mio EUR im ersten Quartal 2023 nach 17,4 Mio EUR in der Vorjahresperiode (–4,4 %). Positiv entwickelte sich das Paketgeschäft in Österreich und in der Türkei, während es bei einigen Gesellschaften in Südost- und Osteuropa zu reduzierten Ergebnissen gekommen ist. Auch der Wegfall von pandemiebedingten Sonderlogistikleistungen hatte negative Effekte auf das Divisionsergebnis. Die Division Filiale & Bank verzeichnete ein EBIT von 0,9 Mio EUR im ersten Quartal 2023 nach minus 10,7 Mio EUR im Jahr zuvor und zeigte somit eine Ergebnisverbesserung von 11,6 Mio EUR. Wesentlich dazu beigetragen hat die positive Entwicklung im Finanzdienstleistungsgeschäft, basierend auf dem erhöhten Zinsüberschuss. Das EBIT der Division Corporate (inkl. Konsolidierung und konzerninternes Umlageverfahren) veränderte sich von minus 8,2 Mio EUR auf minus 11,5 Mio EUR. Die Division Corporate erbringt nicht-operative Dienstleistungen, wie sie typischerweise für Zwecke der Verwaltung und Steuerung eines Konzerns erbracht werden. Diese Tätigkeiten umfassen neben den klassischen Governance-Aufgaben die Verwaltung und Entwicklung der nicht-betriebsnotwendigen Immobilien, die Verwaltung wesentlicher Finanzbeteiligungen, die Erbringung von IT-Dienstleistungen, die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle sowie die Administration des Post-Arbeitsmarkts.
Der Cashflow aus dem Ergebnis erreichte im ersten Quartal 2023 79,8 Mio EUR nach 77,9 Mio EUR im ersten Quartal 2022 (+2,4 %). Der Cashflow aus Geschäftstätigkeit betrug in der Berichtsperiode minus 50,9 Mio EUR im Vergleich zum Vorjahreswert von minus 20,6 Mio EUR. Hier sind als größte Effekte die Veränderungen der Core Banking Assets der bank99 in Höhe von minus 138,4 Mio EUR zu nennen, die im Vergleichszeitraum des Vorjahres minus 104,2 Mio EUR betrugen. Der Cashflow aus Geschäftstätigkeit exklusive Core Banking Assets belief sich im ersten Quartal 2023 auf 87,5 Mio EUR. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief sich in den ersten drei Monaten 2023 auf minus 56,0 Mio EUR nach minus 17,8 Mio EUR in der Vorjahresperiode. Die Österreichische Post setzt auf die Kennzahl des Operativen Free Cashflows, um damit die Finanzkraft des operativen Geschäfts zu betrachten und daraus die Dividende des Geschäftsjahres abzudecken. Der Operative Free Cashflow belief sich ohne Berücksichtigung der Veränderung der Core Banking Assets in der aktuellen Berichtsperiode auf 75,1 Mio EUR im Vergleich zu 72,1 Mio EUR im Jahr zuvor. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit erreichte in den ersten drei Monaten 2023 minus 30,1 Mio EUR nach minus 85,2 Mio EUR im Vorjahr. Die Österreichische Post setzt auf eine solide Bilanz- und Finanzierungsstruktur. Die Bilanzsumme lag per 31. März 2023 bei 5.376,0 Mio EUR. Aktivseitig bildeten Sachanlagen in der Höhe von 1.339,0 Mio EUR bildeten eine der größten Bilanzpositionen und inkludierten Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen von 417,8 Mio EUR. Zudem gab es immaterielle Vermögenswerte und Geschäfts- oder Firmenwerte aus Unternehmenserwerben, die per 31. März 2023 mit 160,8 Mio EUR ausgewiesen sind. In der Bilanz sind Forderungen in Höhe von 403,0 Mio EUR ausgewiesen, die anderen finanziellen Vermögenswerte lagen zum 31. März 2023 bei 91,7 Mio EUR. Die finanziellen Vermögenswerte aus Finanzdienstleistungen betrugen per Ende des ersten Quartals 2023 3.057,2 Mio EUR und resultieren im Wesentlichen aus der Geschäftstätigkeit der bank99.
AUSBLICK 2023 Das wirtschaftliche Umfeld in Europa wird 2023 weiter von den makroökonomischen Parametern geprägt sein, die auch das Geschäft im Vorjahr beeinflusst hatten. Allen voran die sich verfestigende Inflation durch einsetzende Lohn-Preis-Effekte. Aber auch durch Energiekosten, die aktuell auf einem höheren Niveau als vor den Kriegshandlungen in der Ukraine liegen. Der Kostenauftrieb bei Personalkosten etwa wird in Österreich ab Juli 2023 zu signifikant höheren kollektivvertraglichen Löhnen und Gehältern führen. Es ist daher notwendig, nicht vermeidbare Kostensteigerungen so gut wie möglich in der Produkt- und Preisgestaltung zu berücksichtigen. Umsatzwachstum 2023 Konzernergebnis 2023 Investitionsprogramm 2023
12.05.2023 CET/CEST Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht, übermittelt durch EQS Group AG. www.eqs.com |
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