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La Française: COP 28 und Anleihen

22.01.2024 / 08:39 CET/CEST
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COP 28 und Anleihen

Kommentar von Hervé Chatot, Portfolio Manager und Spezialist für ESG-Staatsanleihen, La Française AM

Die mit Spannung erwartete COP 28 ist vorbei. Im Rahmen unseres kohlenstoffarmen Klimamanagements staatlicher Emittenten haben wir eine erste Bewertung der eingegangenen Verpflichtungen vorgenommen, um herauszufinden, inwieweit sie unsere klimapolitischen Analysen der Staaten verändern werden.

Unser Ansatz zur Analyse des staatlichen Klimarisikos basiert auf zwei wesentlichen Aspekten: Anpassung und Übergang. Der Anpassungsaspekt misst die Klimaanfälligkeit von Ländern im Verhältnis zu ihrer Anpassungsfähigkeit. Der Übergangsaspekt misst die Fähigkeit der Länder, von einer kohlenstoffintensiven zu einer grünen Wirtschaft überzugehen.

Betrachten wir also den Beitrag der COP 28 zu diesen beiden Punkten: Sind die möglichen Auswirkungen der Klimaschutzverpflichtungen weitreichend und ehrgeizig genug, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen, oder handelt es sich wieder einmal nur um eine Absichtserklärung?

Neben der erneuten Verpflichtung, die Emissionen auf 1,5 °C zu begrenzen, fordert der Bericht zur globalen Bestandsaufnahme einen „Übergang weg von fossilen Brennstoffen“. Dies ist jedoch vor allem ein symbolischer Hinweis, der bei weitem nicht präzise genug ist.

Bezüglich des ersten Schwerpunkts, der Anpassung sind die Ergebnisse sehr enttäuschend. Anpassung wurde auf der COP 28 als zweitrangiges Thema behandelt, mit unzureichenden Diskussionen über die Finanzierung, geringen Fortschritten und wenig Klarheit über das globale Anpassungsziel (Global Goal on Adaptation). Die Unterstützung für die durch den Klimawandel am stärksten gefährdeten Länder ist eindeutig unzureichend. Es wirkt befremdlich, dass die größten Verursacher des Klimawandels sich nicht ausreichend um die schwerwiegenden Folgen kümmern, mit denen die am stärksten betroffenen Länder konfrontiert sind.

Bezüglich des zweiten Schwerpunkts, dem Übergang, sind zweifellos positive Fortschritte bei der Dekarbonisierung des Energiesektors zu verzeichnen. Die Frage ist jedoch, ob die getroffenen Zusagen die globalen Treibhausgasemissionen wirklich schneller reduzieren werden, um bis 2030 und 2050 wieder einen mit den Zielen des Pariser Abkommens vereinbarten Verlauf zu erreichen. Die wichtigste Verpflichtung ist die Verdreifachung der Kapazität erneuerbarer Energien und die Verdopplung der jährlichen Energieeffizienzrate bis 2030. Laut Climate Action Tracker (CAT) würde diese Maßnahme – wenn vollständig umgesetzt– die Lücke (Emissionslücke) zwischen den Emissionswerten der aktuellen Klimapolitik und den Emissionswerten eines 1,5 °C-Szenarios nur um ein Drittel verringern. Darüber hinaus gibt es viele Überschneidungen: Etwa ein Viertel der gesamten Emissionsreduktionen, die bei Annahme aller Maßnahmen erreicht werden könnten, sind bereits in den aktuellen NDCs (Nationally Determined Contributions) enthalten.

Deshalb halten wir die auf der COP 28 eingegangenen Verpflichtungen nach wie vor für völlig unzureichend, wenn es darum geht, die Emissionslücke zu schließen und zu einem Kurs zurückzukehren, der mit einem auf 1,5 °C begrenzten Temperaturanstieg vereinbar ist. Von den angekündigten Initiativen werden nur wenige einen nennenswerten Beitrag leisten, und viele sind noch zu vage und wenig ehrgeizig, um etwas zu bewirken. Die Glaubwürdigkeit der Regierungen bei der Umsetzung ihrer Versprechen bleibt unbeantwortet.

 

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