EQS-News: IGP Advantag AG
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IGP Advantag AG: Nach vorläufigen Zahlen wuchs der Umsatz bei den baunahen Dienstleistungen im Geschäftsjahr 2022 zweistellig.
In der Sparte Baudienstleistungen konnten mehrere Großprojekte (z.B. BER Los 1 und 2) abgerechnet werden. Auch bei einem größeren Projekt konnte die ursprünglich für 2021 geplante Teilschlussrechnung gestellt werden. Baufortschritte wurden beim Umbau des Hotels in der Schaperstrasse in Berlin-Wilmersdorf zu einer Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie beim Mauritius Health & Care Campus in Steinfurt realisiert. Die Erlöse in der Sparte stiegen um 19%, auch die beiden umsatzstärksten Konzerngesellschaften in dieser Sparte weiteten ihre Erlöse deutlich zweistellig aus. Der Beitrag der BRH Generalplaner GmbH in der Konzernrechnung verstärkte sich noch dadurch, dass die Gesellschaft im Geschäftsjahr 2022 für 12 Monate konsolidiert wurde (Vorjahr: 7 Monate). Da aber in Behörden und auf vielen Baustellen Personal nur eingeschränkt verfügbar war, wurden auch im Berichtsjahr einige bereits erbrachte Leistungen nicht abgenommen und konnten nicht abgerechnet werden. Der Personalaufwand stieg überproportional. Neben der höheren Zahl an Mitarbeitern schlugen hier auch Tariferhöhungen durch. Zudem wurde das Ergebnis durch Abschreibungen auf Forderungen belastet, die sich zum Teil auf Vorperioden bezogen.
Im eigenen Projektgeschäft wurde mehrere geplante Baufortschritte in Fürstenwalde realisiert. Im August 2022 waren die Machbarkeitsstudien zur Entwicklung des zukünftigen Quartiers am „Stadteingang West“ erstmals öffentlich vorgestellt worden. Mit Beschluss der Stadtverordnetenversammlung von Fürstenwalde/Spree im September wurden der Geltungsbereich erweitert und die Planungsziele für den Bebauungsplan Nr. 106 „Akademie Campus“ beschlossen, eine wesentliche Voraussetzung, um plangemäß bis Mitte 2023 den Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan zu fassen. Damit war die Grundlage für einen Verkauf der Grundstückfläche geschaffen, der im Mai 2023 vertraglich vereinbart wurde. Inzwischen hat der Aufsichtsrat der IGP Advantag AG die Transaktion genehmigt, sodass der Gremienvorbehalt entfallen ist.
Der Markt für Emissionszertifikate war 2022 in Europa von großen Schwankungen geprägt. Nachdem sich der Aufwärtstrend bis Anfang Februar bis zu einem neuen Hoch von über 98 EUR fortsetzte, fiel der EUA-Preis bis Anfang März auf den Jahrestiefstand von 55 EUR. Mitte August erzielte der EUA-Referenzkontrakt mit 99,22 EUR den höchsten Stand seit dem Start des Handels im EU-ETS im Jahr 2005. Am 30. Dezember schloss der Handel mit 83,97 EUR (5% über dem Jahresanfangswert). Insgesamt wurden 2022 deutlich weniger Zertifikate als im Vorjahr veräußert. Maßgeblich für den Rückgang dürfte eine Gesetzesänderung im nationalen Emissionshandel gewesen sein. Nun beträgt der CO2-Preis im Jahr 2023 unverändert 30 EUR je Tonne. Einige Unternehmen dürften daher den Erwerb von benötigten Zertifikaten verschoben haben, da für die Emissionen das Jahres 2022 nun nEHS-Zertifikate sowohl mit der Fälligkeit 2022 als auch 2023 zum Preis von 30 EUR verwendet werden können. Dem niedrigeren Handelsvolumen an den Börsen konnte sich Advantag Services nur teilweise entziehen. Im Geschäft mit nationalen Emissionszertifikaten (nEZ) konnte Advantag Services den Absatz sogar um fast 10% ausweiten. Gemessen an der Stückzahl wurden im Kundenauftrag rund 23% weniger Zertifikate gehandelt, der Spartenumsatz ging, gestützt von höheren Durchschnittserlösen, um 12% zurück. Wegen eines höheren Anteils des margenärmeren Geschäfts mit Intermediären ging die EBITDA-Marge auf Jahressicht zurück.
Das Konzernergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) wurde auf 3,17 Mio. EUR gesteigert (Vorjahreswert: 0,9 Mio. EUR), etwas mehr, als am 6.4.2023 für das GJ 2022 mitgeteilt (3,1 Mio. EUR), und liegt damit innerhalb der Prognose (2,5 bis 4,0 Mio. EUR). Nach Abzug der Abschreibungen auf Sachanlagen und Firmenwerte sowie des Zins- und Ertragsteueraufwandes dürfte sich der Periodenverlust auf rund 1,3 Mio. EUR belaufen, der damit deutlich niedriger ausfiele als im Vorjahr (-2,4 Mio. EUR).
Nach Abrechnung von Bauprojekten gingen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um rund 8% zurück. Durch die Hereinnahme weiterer Aufträge stiegen die Vorräte allerdings massiv an. Die liquiden Mittel beliefen sich auf 4,6 Mio. EUR (3,6 Mio. EUR). Dem Anstieg des Umlaufvermögens standen auf der Passivseite höhere erhaltene Anzahlungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber. Zudem wurden die Finanzverbindlichkeiten deutlich ausgeweitet. Die Bilanzsumme stieg gegenüber dem Bilanzstichtag des Vorjahres um rund 23% auf knapp 76 Mio. EUR. Die Eigenkapital-Quote ging von 51% auf rund 39% zurück. Ausblick Der Vorstand erwartet für das laufende Geschäftsjahr 2023 ein Konzernergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) in einer Spanne von 3 bis 5 Mio. EUR nach rund 3,2 Mio. EUR (vorläufig) im GJ 2022. Ansonsten bleibt der Ausblick gegenüber der Corporate News vom 6.4.2023 unverändert: Aktuell verzeichnen die Architekturbüros des IGP Advantag-Konzerns eine hohe Auslastung und planen, den Personalstamm weiter auszubauen. Der weitere Geschäftsverlauf bleibt aber angesichts des schwierigen Branchenumfeldes (hohe Baukostenpreise, stark gestiegene Zinsen, Insolvenzen von Pflegeheimbetreibern und Bauträgern, anstehende Änderungen bei den gesetzlichen Anforderungen an die energetische Sanierung von Gebäuden) mit größeren Unsicherheiten als üblich behaftet.
Die in Berlin ansässige IGP Advantag (ISIN: DE000A1EWVR2, WKN: A1EWVR) ist ein integrierter Infrastrukturdienstleister mit ausgeprägtem Spezialwissen entlang der gesamten Wertschöpfungskette der AEC-Industrie (AEC: Architecture, Engineering and Construction). Das Dienstleistungsspektrum reicht von der Klärung planungs- oder baurechtlicher Sondersituationen über die Generalplanung und Projektsteuerung sowie die Durchführung und Bauleitung bis zur Objekt- und Qualitätsüberwachung sowie Inbetriebnahme. 1998 gegründet, verfügt die IGP Gruppe über langjährige Erfahrung und beschäftigt heute mehr als 400 hochqualifizierte eigene und freie Mitarbeiter. In einem von vielen kleinen regionalen Nischenanbietern und wenigen großen Immobilien- und Baukonzernen geprägten Markt vereint die IGP Advantag hohe Wertschöpfungstiefe und hohen Dienstleistungsanteil auf einzigartige Weise. Wiederholte Erfolge bei Ausschreibungen für öffentliche Spezialbauten sowie Referenzen aus zahlreichen internationalen Großprojekten sind Beleg für die hervorgehobene Wettbewerbsposition. Mit der eigenen BIM-Software [überbau] verfügt der Konzern zudem über eine umfassende Lösung zur Prozessdigitalisierung, resultierend in überdurchschnittlicher Effizienz und Budgetdisziplin. Einen Großteil der Gesamtleistung erzielt die IGP Advantag mit Auftraggebern im öffentlichen Sektor. Die Schwerpunkte liegen auf Bildungs- und Gesundheitsimmobilien, grünen Büroimmobilien sowie relevanten Infrastrukturprojekten wie Flughäfen, Bahnhöfen oder Logistikstandorten. Entsprechende Gebäude wie Krankenhäuser oder Schulen sind oft sehr energieintensiv, weshalb Nachhaltigkeitsthemen von Green Building bis zum Emissionshandel von hoher Relevanz für die IGP Advantag sind. Insgesamt adressiert der Konzern mit seinem Leistungsportfolio besonders stark Megatrends wie Bildung, Gesundheit, Klimaschutz und Digitalisierung.
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01.06.2023 CET/CEST Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht, übermittelt durch EQS News - ein Service der EQS Group AG. |
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1647563 01.06.2023 CET/CEST