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Heidelberg Pharma AG: Zwischenmitteilung für die ersten neun Monate 2022
Ladenburg, 13. Oktober 2022 - Die Heidelberg Pharma AG (FWB: HPHA) berichtete heute über die Entwicklung seiner Antibody Targeted Amanitin Conjugate-Technologie sowie die Finanzzahlen des Konzerns für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2022 (1. Dezember 2021 – 31. August 2022). Dr. Jan Schmidt-Brand, Sprecher des Vorstands und Finanzvorstand der Heidelberg Pharma AG kommentierte: „In den letzten neun Monaten haben wir sehr erfolgreich an drei großen Themen gearbeitet, die transformativ für Heidelberg Pharma sein werden. Wir haben nach langer Vorarbeit unser erstes eigenes ATAC® in die klinische Entwicklung gebracht und erwarten dazu gegen Ende des Jahres erste Daten. Für unsere ATAC®-Technologie wurden weitere Partnerschaften geschlossen bzw. ausgebaut. Es freut uns, dass unser Partner Takeda die erste Option auf ein nun definiertes ATAC® ausgeübt und eine Lizenzvereinbarung abgeschlossen hat. Mit Chiome Bioscience wurde für einen bereits festgelegten ATAC®-Kandidaten eine Forschungs- und Optionsvereinbarung geschlossen. Wegweisend ist unsere strategische Partnerschaft, die wir mit Huadong Medicine Anfang des Jahres eingegangen sind. Neben einer Lizenz- bzw. Optionsvereinbarung zur Entwicklung und Kommerzialisierung für unsere vier, bis dato proprietären ATAC®-Kandidaten schlossen wir auch eine Investitionsvereinbarung, wonach Huadong ca. 105 Mio. Euro in Heidelberg Pharma-Aktien investierte. Davon flossen Anfang September ca. 80 Mio. Euro aus der vereinbarten Bezugsrechtskapitalerhöhung an Heidelberg Pharma, die für die Durchführung der laufenden Phase I-Studie mit HDP-101, für die Weiterentwicklung der Folgeprojekte HDP-102 und HDP-103 sowie der ATAC®-Technologie verwendet werden sollen. Nach der Übernahme weiterer Aktien von unserer Hauptinvestorin dievini begrüßen wir Huadong nun als zweitgrößten Aktionär der Heidelberg Pharma und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit. Die erste Lizenzzahlung von Huadong führte zu einem deutlichen Anstieg unserer Umsatzerlöse. Dadurch, und auch aufgrund von Verschiebungen bei den Entwicklungsaufwendungen ins nächste Jahr, erwarten wir ein gegenüber der bisherigen Planung deutlich verbessertes Betriebsergebnis für das Geschäftsjahr 2022 und eine Finanzierungsreichweite bis Mitte 2025.“ Wichtige operative Entwicklungen und Fortschritte
Die ersten zwei Patientenkohorten und Dosisstufen wurden ohne Hinweis auf Nebenwirkungen abgeschlossen. Die Aufnahme von Patienten in die dritte Kohorte erfolgt derzeit. Es sind sechs Studienzentren in den USA und Deutschland aktiv, weitere Zentren in Europa stehen vor der Initiierung.
Auf Basis eines Wertpapierprospektes, der durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) am 12. August gebilligt wurde, startete die Heidelberg Pharma die Kapitalmaßnahme am 16. August. Es wurden 12.408.648 neue Aktien allen Aktionären zum Bezug angeboten. Die Hauptaktionärin dievini und mit ihr verbundene Unternehmen erklärten sich im Vorfeld bereit, ihre Bezugsrechte an Huadong zu übertragen. Darüber hinaus wurden alle nicht gezeichneten neuen Aktien von Huadong übernommen. Der Abschluss der Bezugsrechtsemission erfolgte nach Ende der Berichtsperiode am 2. September. Weitere Informationen finden sich im Absatz „Ereignisse nach Ende der Berichtsperiode“.
Update der Partnerprogramme
MGTA-117 wird derzeit in einer klinischen Dosis-Eskalationsstudie getestet, um die Sicherheit, Verträglichkeit, Pharmakokinetik und Pharmakodynamik von MGTA-117 als Einzeldosis bei Patienten mit rezidivierter/refraktärer akuter myeloischer Leukämie (AML) und Myelodysplastisches Syndrom mit Exzess von Blasten (MDS-EB) zu untersuchen. Mit der Dosierung des ersten Patienten im März wurde eine Meilensteinzahlung an Heidelberg Pharma fällig. Magenta ist auf Grundlage vorläufiger Überprüfungen erster Studiendaten der Ansicht, dass diese auf frühe Signale einer positiven pharmakodynamischen Aktivität hindeuten und dass MGTA-117 gut vertragen wird. Die Veröffentlichung klinischer Daten ist Ende 2022 geplant. Magenta arbeitet außerdem an der präklinischen Validierung des zweiten Produktkandidaten, einem CD45-ATAC, in verschiedenen Transplantationsmodellen und Modellen von Autoimmunerkrankungen. Bei erfolgreicher Entwicklung dieser Ansätze könnten sich für ATACs® innovative Einsatzgebiete über die Onkologie hinaus für Erkrankungen des Immunsystems eröffnen.
Der chinesische Vertriebspartner von Telix, China Grand Pharmaceutical Limited, reichte im Sommer 2022 einen „Investigational New Drug“-Antrag bei der chinesischen Behörde für die Durchführung einer pivotalen Phase III-Zulassungsstudie ein, der Ende September von der Behörde genehmigt wurde. Sie soll als Brückenstudie zu Telix‘ weltweiter ZIRCON-Studie dienen und ergänzende Daten in einer ausschließlich chinesischen Population liefern, um nachzuweisen, dass die Aussagekraft von TLX250-CDx in chinesischen und westlichen Populationen gleichwertig ist. Die multizentrische Studie soll etwa 100 Patienten umfassen. Unter der Leitung von Telix wurden eine Reihe von Studien mit TLX250-CDx initiiert mit dem Ziel, Indikationserweiterungen zu validieren. Die derzeit laufende Phase I-Studie (ZiP-UP) testet TLX250-CDx bei Urothelkarzinomen oder Blasenkrebs. Eine weitere Phase I-Studie (PERTINENCE) bei sechs Patienten mit nicht-muskelinvasivem Blasenkrebs schloss im August 2022 die Patientenrekrutierung ab. Diese Studie basiert auf einer Lizenz- und Forschungsvereinbarung mit Telix‘ Partner ATONCO S.A.S. Sofern die Ergebnisse erfolgsversprechend sind, soll in einem nächsten Schritt der Antikörper TLX250 mit ATONCOs proprietären Radionukleid Astatin-211 radioaktiv markiert und in weiteren Studien als Therapeutikum in dieser Indikation überprüft werden. Weitere kooperative Studien für Eierstock-, Darm-, Kopf- und Halskrebs sowie Lungen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs sind in Vorbereitung. Neben der Entwicklung des diagnostischen Antikörpers plant Telix auch die Entwicklung eines therapeutischen Radio-Immun-Konjugates (177Lu-DOTA-girentuximab, TLX250) auf Basis des mit Lutetium-177 markierten Antikörpers girentuximab. TLX250 soll in zwei Phase II-Kombinationsstudien (STARLITE 1 und 2) mit Immuntherapien getestet werden. Erste Patienten werden in der STARLITE 2-Studie am Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York mit TLX250 in Kombination mit der Anti-PD-1-Immuntherapie Opdivo® behandelt. Der Start von STARLITE 1 wurde von der amerikanischen Zulassungsbehörde genehmigt und ist in Vorbereitung.
RedHill führt derzeit fortgeschrittene Gespräche mit den regulatorischen Behörden über die weiteren Entwicklungsschritte. RHB-107 soll unter anderem in Kombination mit RedHills weiterem Entwicklungskandidaten, opaganib, in der Onkologie getestet werden. Ereignisse nach Ende der Berichtsperiode
Heidelberg Pharma floss aus der Kapitalmaßnahme insgesamt ein Bruttoemissionserlös von rund 80 Mio. Euro zu, der im Wesentlichen für die Durchführung der laufenden Phase I-Studie mit HDP-101 sowie für die Weiterentwicklung der Folgeprojekte HDP-102 und HDP-103 und der proprietären ATAC®-Technologie verwendet werden soll. Nach Eintragung der Durchführung der Kapitalerhöhung in das Handelsregister des Amtsgerichts Mannheim am 2. September beträgt das neue Grundkapital der Gesellschaft 46.584.457,00 Euro und ist eingeteilt in 46.584.457 auf den Inhaber lautende Stückaktien ohne Nennbetrag. Das zur Verfügung stehende Genehmigte Kapital 2020/I zur Ausgabe neuer Aktien wurde mit dieser Maßnahme nahezu vollständig ausgeschöpft. Die ordentliche Hauptversammlung 2022 hat am 28. Juni 2022 der Schaffung eines neuen Genehmigten Kapitals 2022/I in Höhe von 20.992.228,00 Euro zugestimmt, das bereits in das Handelsregister eingetragen wurde.
Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage Der Heidelberg Pharma-Konzern, zum Bilanzstichtag bestehend aus der Heidelberg Pharma AG und der Tochtergesellschaft Heidelberg Pharma Research GmbH, berichtet konsolidierte Zahlen. Die im Folgenden bezeichnete Berichtsperiode bezieht sich auf den Zeitraum vom 1. Dezember 2021 bis zum 31. August 2022 (9M 2022). Der Konzern erwirtschaftete in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2022 Umsatzerlöse und Erträge von insgesamt 16,8 Mio. Euro (Vorjahr: 1,6 Mio. Euro). Die darin enthaltenen Umsatzerlöse (15,7 Mio. Euro; Vorjahr: 1,1 Mio. Euro) setzen sich aus den Kooperationsvereinbarungen von Heidelberg Pharma inklusive der Lieferungen von Amanitin-Linkern für die ATAC®-Technologie (15,3 Mio. Euro) und dem Servicegeschäft (0,4 Mio. Euro) zusammen. Auch die sonstigen Erträge lagen mit 1,1 Mio. Euro deutlich über dem Niveau des Vorjahres (0,5 Mio. Euro) und bestanden im Wesentlichen aus Währungskursgewinnen sowie Fördermitteln der öffentlichen Hand, der Weiterberechnung von Patentkosten und aus der Auflösung nicht in Anspruch genommener abgegrenzter Verbindlichkeiten und Rückstellungen. Die betrieblichen Aufwendungen, einschließlich der Abschreibungen, betrugen in der Berichtsperiode 27,6 Mio. Euro (Vorjahr: 20,1 Mio. Euro) und teilen sich wie folgt auf: Die Herstellungskosten erhöhten sich im Zuge der gestiegenen Umsätze auf 5,2 Mio. Euro (Vorjahr: 3,0 Mio. Euro) und entsprechen 19 % der Gesamtkosten. Die Forschungs- und Entwicklungskosten in Höhe von 17,7 Mio. Euro stiegen im Vergleich zur Vorjahresperiode (14,1 Mio. Euro) aufgrund der Ausweitung der kostenintensiven externen Herstellung für alle drei ATAC®-Projekte sowie der Vorbereitungen für die klinische Studie mit HDP-101 an. F&E-Kosten stellen mit 64 % der betrieblichen Aufwendungen weiterhin den größten Kostenblock dar. Die Verwaltungskosten notierten mit 4,1 Mio. Euro im Vergleich zur Vorjahresperiode (2,6 Mio. Euro) höher. Darin enthalten sind u.a. die Kosten für die Holdingaktivitäten und die Börsennotierung sowie insbesondere Beratungsleistungen rund um die strategische Partnerschaft mit Huadong. Die sonstigen Aufwendungen für Geschäftsentwicklung und Vermarktung der Technologie betrugen in der Berichtsperiode aufgrund ausgeweiteter Aktivitäten 0,6 Mio. Euro (Vorjahr: 0,4 Mio. Euro). Das Finanzergebnis, welches sich im Wesentlichen aus Zinsaufwendungen für das in Anspruch genommene Gesellschafterdarlehen von dievini zusammensetzt, beläuft sich auf -0,6 Mio. Euro (Vorjahr: -0,3 Mio. Euro). Der Periodenfehlbetrag für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres verringerte sich aufgrund der oben beschriebenen Sachverhalte auf 13,2 Mio. Euro (Vorjahr: 18,9 Mio. Euro). Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich analog dazu und unter Berücksichtigung der höheren Aktienanzahl von ‑0,59 Euro im Vorjahr auf ‑0,39 Euro. Die liquiden Mittel beliefen sich zum Ende des dritten Geschäftsquartals auf 10,5 Mio. Euro (30. November 2021: 6,1 Mio. Euro; 31. August 2021: 13,6 Mio. Euro). Heidelberg Pharma hatte in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres ohne Berücksichtigung von Finanzierungsmaßnahmen einen durchschnittlichen Finanzmittelabfluss von 0,1 Mio. Euro (Vorjahr: 2,3 Mio. Euro) pro Monat zu verzeichnen, da die Lizenzzahlung von Huadong und andere Zahlungen von Partnerunternehmen bereits voll vereinnahmt wurden. Die Bilanzsumme zum 31. August 2022 betrug 29,8 Mio. Euro und lag damit über dem Wert des Vergleichsstichtags 30. November 2021 (21,7 Mio. Euro). Das Eigenkapital lag mit ‑6,1 Mio. Euro unterhalb des Werts zum Geschäftsjahresende 2021 (6,7 Mio. Euro), weil die Kapitalerhöhung nach dem Bilanzstichtag am 2. September ins Handelsregister eingetragen und erst damit abgeschlossen wurde. Finanzausblick 2022 Die im März 2022 abgegebene Prognose für das laufende Geschäftsjahr wurde am 4. Oktober 2022 für den Heidelberg Pharma-Konzern angepasst. Die Lizenzvereinbarung mit Huadong und die damit verbundene Lizenzzahlung erhöhten die Umsatzerlöse der Heidelberg Pharma deutlich. Die Entwicklungsaufwendungen sind zwar im Vergleich zu 2021 gestiegen, bleiben jedoch aufgrund der späteren Produktion von Zwischenstufen für die Nachfolgekandidaten unter Plan. Beide Faktoren beeinflussen das Betriebsergebnis, das sich wesentlich verbessern und den Finanzmittelbedarf für das Geschäftsjahr 2022 verringern wird. Für den Heidelberg Pharma-Konzern werden für das Geschäftsjahr 2022 Umsätze und sonstige Erträge zwischen 18,5 Mio. Euro und 20,5 Mio. Euro (vorher: 7,5 Mio. Euro bis 9,5 Mio. Euro) erwartet. Die betrieblichen Aufwendungen werden sich in einem Korridor zwischen 35,0 Mio. Euro und 39,0 Mio. Euro bewegen (vorher: 41,0 Mio. Euro bis 45,0 Mio. Euro). Auf Basis dieser Anpassungen wird ein Betriebsergebnis (EBIT) zwischen -16,0 Mio. Euro und -20,0 Mio. Euro erwartet (vorher: -32,5 Mio. Euro bis -36,5 Mio. Euro). Heidelberg Pharma rechnet 2022 mit einem Finanzmittelbedarf von 8,0 Mio. Euro bis 11,0 Mio. Euro (vorher: 33,0 Mio. Euro bis 37,0 Mio. Euro). Der monatliche Barmittelverbrauch dürfte sich zwischen 0,6 Mio. Euro und 0,9 Mio. Euro pro Monat (vorher: 2,8 Mio. Euro und 3,1 Mio. Euro) bewegen. Das Unternehmen geht auf Basis der bestehenden Planung sowie der nach Ende der Berichtsperiode abgeschlossenen Kapitalerhöhung von einer Finanzierungsreichweite bis Mitte 2025 aus. Das vollständige Zahlenwerk zum Zwischenabschluss steht unter http://www.heidelberg-pharma.com/ „Presse & Investoren > Mitteilungen und Berichte > Finanzberichte > Zwischenmitteilung vom 13. Oktober 2022“ zur Verfügung. Eine Telefonkonferenz zu dieser Zwischenmitteilung wird nicht angeboten. Kennzahlen für den Heidelberg Pharma-Konzern
1 Der Berichtszeitraum beginnt am 1. Dezember und endet am 31. August.
Über Heidelberg Pharma Heidelberg Pharma ist auf Onkologie spezialisiert und das erste Unternehmen, das den Wirkstoff Amanitin für die Verwendung bei Krebstherapien einsetzt und entwickelt. Dafür verwendet das Unternehmen seine innovative ATAC®-Technologie und nutzt den biologischen Wirkmechanismus des Toxins als neues therapeutisches Prinzip. Diese proprietäre Technologieplattform wird für die Entwicklung eigener therapeutischer Antikörper-Wirkstoff-Konjugate sowie im Rahmen von Kooperationen mit externen Partnern eingesetzt. Der am weitesten fortgeschrittene Produktkandidat HDP-101 ist ein BCMA-ATAC für die Indikation Multiples Myelom, das sich in klinischer Entwicklung befindet. HDP-102, ein CD37-ATAC gegen das Non-Hodgkin-Lymphom und HDP-103, ein PSMA-ATAC gegen metastasierten, kastrationsresistenten Prostatakrebs, befinden sich in der präklinischen Prüfung. Heidelberg Pharma AG ist ein biopharmazeutisches Unternehmen mit Sitz in Ladenburg und ist an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert: ISIN DE000A11QVV0 / WKN A11QVV / Symbol HPHA. Weitere Informationen finden Sie unter www.heidelberg-pharma.com ATAC® ist eine eingetragene EU-Marke der Heidelberg Pharma Research GmbH.
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