EQS-News: EVN AG
/ Schlagwort(e): Zwischenbericht/Quartalsergebnis
Highlights • Robuste Geschäftsentwicklung dank diversifiziertem Geschäftsmodell • Vertriebsgeschäft der EVN KG weiterhin belastet • Stabilisierung der Großhandelspreise für Strom und Energieträger • Inbetriebnahme des Windparks Sigleß-Pöttelsdorf (8,4 MW; Repowering) im Juni 2024 • Weitere Windparks in Prellenkirchen (47,6 MW; Repowering) und Paasdorf (22,2 MW) in Errichtung • Anstieg des Anteils der erneuerbaren Erzeugung auf 83,9 % (Vorjahr: 76,4 %) • Inbetriebnahme einer weiteren Naturfilteranlage in Obersulz
Energiewirtschaftliches Umfeld Der Berichtszeitraum war von milden Temperaturen geprägt. Der temperaturbedingte Energiebedarf lag in allen drei Märkten deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt sowie unter dem Vorjahresniveau. Das Windaufkommen ist im Jahresvergleich angestiegen, lag aber leicht unter dem langjährigen Mittelwert. Das Wasserdargebot gestaltete sich sehr positiv. Nach einer von historischen Verwerfungen und enormen Volatilitäten geprägten Phase stabilisierten sich die Großhandelspreise für Strom und Energieträger auf einem Niveau deutlich unter den Vorjahreswerten.
EBITDA, EBIT und Konzernergebnis über Vorjahresniveau Die Umsatzerlöse der EVN verzeichneten in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2023/24 einen Rückgang um 13,9 % auf 2.500,6 Mio. Euro. Zurückzuführen war dies insbesondere auf die rückläufigen Großhandelspreise für Strom und Erdgas in allen drei Kernmärkten sowie die daraus resultierenden Bewertungseffekte aus Absicherungsgeschäften. Weitere Faktoren für den Umsatzrückgang waren die geringeren Abrufe des Kraftwerks Theiß zur Netzstabilisierung, Mengen- und Preiseffekte beim Erdgas-Netzabsatz, der witterungsbedingt gesunkene Wärmeabsatz sowie geringere Netztarife in Bulgarien, mit denen die Überkompensation von Mehrkosten aus der Netzverlustabdeckung im Vorjahr gemäß Regulierungsmethodik ausgeglichen wird. Auch im internationalen Projektgeschäft reduzierten sich die Umsatzerlöse aufgrund der weitgehenden Fertigstellung der Kläranlage in Kuwait. Abgeschwächt wurde der Umsatzrückgang durch die gestiegene erneuerbare Produktion sowie höhere Netzentgelte für Strom in Niederösterreich. Im Einklang mit der Umsatzentwicklung führten rückläufige Großhandelspreise in Südosteuropa sowie gesunkene Primärenergiekosten für die Strom- und Wärmeerzeugung auch zu einer Reduktion im Aufwand für Fremdstrombezug und Energieträger um 21,6 % auf 1.050,8 Mio. Euro. Die Fremdleistungen und der sonstige Materialaufwand gingen – korrespondierend zur Umsatzentwicklung im internationalen Projektgeschäft – um 16,3 % auf 382,5 Mio. Euro zurück. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit 159,1 Mio. Euro um 15,1 % über dem Vorjahreswert. Sie beinhalten eine bereits im ersten Quartal 2023/24 aufgrund eines Schiedsurteils erforderlich gewordene Wertberichtigung einer Forderung im internationalen Projektgeschäft in Höhe von 22,5 Mio. Euro. Ebenfalls enthalten ist der Energiekrisenbeitrag-Strom. Der Ergebnisanteil der at Equity einbezogenen Unternehmen mit operativem Charakter ist weiterhin durch einen negativen Beitrag der Energievertriebsgesellschaft EVN KG von –115,1 Mio. Euro (Vorjahr: –268,7 Mio. Euro) belastet. Die negativen Stichtagsbewertungen von Absicherungsgeschäften reduzierten sich im Periodenvergleich, zudem kam es zu einem Verbrauch von Rückstellungen aus vertraglichen Lieferverpflichtungen. Allerdings machten infolge des intensiven Wettbewerbs gesunkene Gastarife eine Abwertung der in der Vergangenheit als strategische Reserve zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit beschafften Erdgasvorräte erforderlich. Weiters dämpften herausfordernde Rahmenbedingungen – insbesondere intensiverer Wettbewerb sowie Einsparungsmaßnahmen und vermehrte Eigenversorgung der Kund*innen aus Photovoltaikanlagen – den Strom- und Erdgasabsatz zusätzlich und erschwerten die Planbarkeit der Absatzmengen. Während die Burgenland Energie im Periodenvergleich eine Ergebnisverbesserung erzielte, verzeichneten die RAG und die Verbund Innkraftwerke ebenfalls Rückgänge – allerdings im Vergleich zu einem hohen Vorjahresniveau. In Summe betrug der Ergebnisanteil der at Equity einbezogenen Unternehmen mit operativem Charakter 4,2 Mio. Euro (Vorjahr: –157,7 Mio. Euro). Auf Basis dieser Entwicklungen lag das EBITDA der EVN in den ersten drei Quartalen 2023/24 mit 657,9 Mio. Euro um 9,3 % über dem Vorjahresniveau. Die planmäßigen Abschreibungen erhöhten sich investitionsbedingt um 5,4 % auf 257,7 Mio. Euro. Per Saldo lag das EBIT dadurch mit 399,9 Mio. Euro um 11,3 % über dem Vorjahresniveau. Das Finanzergebnis der EVN belief sich in der Berichtsperiode auf 162,3 Mio. Euro (Vorjahr: 132,5 Mio. Euro). Die hier ausgewiesene Verbesserung ist auf die höhere Dividende der Verbund AG für das Geschäftsjahr 2023 sowie die bessere Performance des R138-Fonds zurückzuführen. Abgeschwächt wurden diese positiven Entwicklungen durch einen gestiegenen Zinsaufwand. In Summe ergab sich daraus im Ergebnis vor Ertragsteuern ein Anstieg von 14,3 % auf 562,2 Mio. Euro. Nach Berücksichtigung des Ertragsteueraufwands von 45,4 Mio. Euro (Vorjahr: 37,6 Mio. Euro) und des Ergebnisanteils nicht beherrschender Anteile lag das Konzernergebnis bei 479,6 Mio. Euro. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Zunahme um 14,5 %.
Die EVN verfügt über eine solide und stabile Kapitalstruktur, die eine gute Grundlage für die Umsetzung des umfassenden Investitionsprogramms von jährlich 700 bis 900 Mio. Euro bildet. Die Schwerpunkte liegen weiterhin in den Bereichen Netzinfrastruktur, erneuerbare Erzeugung sowie Trinkwasserversorgung; davon drei Viertel in Niederösterreich. In den ersten drei Quartalen 2023/24 lagen die Investitionen mit 438,6 Mio. Euro um 15,2 % über dem Vergleichswert des Vorjahres. Die Nettoverschuldung lag am 30. Juni 2024 bei 1.134,7 Mio. Euro (30. September 2023: 1.364,3 Mio. Euro).
Energiegeschäft Die Stromerzeugung der EVN lag in den ersten drei Quartalen 2023/24 mit 2.586 GWh um 11,0 % über dem Vergleichswert des Vorjahres. Ein deutlicher Anstieg der Windkraftproduktion durch ein im Jahresvergleich gestiegenes Windaufkommen, Kapazitätserweiterungen sowie ein überdurchschnittliches Wasserdargebot führten zu einem Anstieg der erneuerbaren Erzeugung um 22,4 % auf 2.169 GWh. Die geringere Nutzung des Kraftwerks Theiß durch den österreichischen Übertragungsnetzbetreiber zur Netzstabilisierung führte zu einem Rückgang der thermischen Erzeugung um 25,3 % auf 417 GWh. In Summe verbesserte sich der Anteil der erneuerbaren Erzeugung auf 83,9 % (Vorjahr: 76,4 %). Der Ausbau der Windkrafterzeugung schreitet weiterhin mit hoher Dynamik voran. Zum 30. Juni 2024 verfügte die EVN über eine installierte Leistung von 478 MW. Bis 2030 soll die installierte Kapazität auf über 770 MW ansteigen. Im Berichtszeitraum erfolgte die Inbetriebnahme der Windparks in Altlichtenwarth-Großkrut (12,4 MW), Prottes (18 MW) und Sigleß-Pöttelsdorf (8,4 MW; Repowering). Zwei weitere Windparks befinden sich derzeit in der Errichtungsphase und Bauvorbereitungen wurden sowohl für weitere Windkraft- als auch Photovoltaikprojekte begonnen.
Im Bereich der Trinkwasserversorgung liegt der Investitionsschwerpunkt weiterhin auf der Planung und Errichtung von Transport- und Anschlussleitungen zur weiteren Verbesserung bzw. Gewährleistung der Versorgungssicherheit. Bei der Errichtung einer 60 km langen Transportleitung von Krems nach Zwettl zur langfristigen Absicherung der Wasserversorgung im Wald- und Weinviertel befinden sich der zweite Bauabschnitt sowie Vorbereitungsarbeiten für den dritten Abschnitt plangemäß in Umsetzung. Die Naturfilteranlage in Obersulz wurde im Berichtszeitraum in Betrieb genommen, und die Errichtung einer weiteren Anlage in Reisenberg im Industrieviertel ist in Vorbereitung. Im internationalen Projektgeschäft arbeitete die WTE Wassertechnik zum Stichtag 30. Juni 2024 an der Planung und Errichtung von neun Projekten im Bereich der Abwasserentsorgung, Trinkwasseraufbereitung und thermischen Klärschlammverwertung in Deutschland, Polen, Rumänien, Nordmazedonien, Bahrain und Kuwait. Die Kläranlage in Kuwait wurde im Berichtszeitraum fertiggestellt, ein erfolgreicher Testlauf hat stattgefunden. Die Errichtung der Abwasserinfrastruktur wurde zu rund drei Viertel umgesetzt.
Bestätigung des Ausblicks für das Geschäftsjahr 2023/24 Die EVN erwartet für das laufende Geschäftsjahr 2023/24 auf Basis der operativen Geschäftsentwicklung und unter der Annahme eines stabilen regulatorischen und energiepolitischen Umfelds ein Konzernergebnis im oberen Bereich der bisher kommunizierten Bandbreite von 420 bis 460 Mio. Euro. Die Dividendenausschüttung soll für dieses Geschäftsjahr zumindest 0,82 Euro pro Aktie betragen.
Den Aktionärsbrief über die ersten drei Quartale des Geschäftsjahres 2023/24 finden Sie unter www.investor.evn.at.
29.08.2024 CET/CEST Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht, übermittelt durch EQS Group AG. www.eqs.com |
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1976989 29.08.2024 CET/CEST