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Unternehmensmeldung E+S Rück rechnet wegen anhaltend hoher Inflation und Schadenbelastung mit weiteren Preis- und Konditionsverbesserungen in der Schaden-Rückversicherung in Deutschland
Baden-Baden, 23. Oktober 2023: Die E+S Rückversicherung AG, die für das Deutschlandgeschäft zuständige Tochtergesellschaft der Hannover Rück, rechnet in der Schaden-Rückversicherung mit weiteren Preiserhöhungen und verbesserten Konditionen in der Erneuerungsrunde zum 1. Januar 2024. Auch im laufenden Jahr belasten Naturkatastrophen sowie die andauernde hohe Inflation die deutsche Versicherungsbranche. Die dadurch weiterhin steigenden Wiederaufbau- und Reparaturkosten wirken sich erneut negativ auf die Profitabilität der Versicherungsbranche aus. „Wir müssen davon ausgehen, dass der langjährige Trend zu höheren Schadenleistungen weiter anhält. Damit wir unseren Kunden auch zukünftig die bestmögliche Rückversicherungskapazität anbieten können, sind adäquate Preise unumgänglich“, sagte Dr. Michael Pickel, Vorstandsvorsitzender der E+S Rück beim diesjährigen Rückversicherungstreffen in Baden-Baden. „Gerade in Zeiten vielfältiger zusammenhängender Herausforderungen ist es für uns als Rückversicherer daher wesentlich, diesen gemeinsam mit unseren Partnern zu begegnen und Lösungen zu gestalten. So stehen wir unseren Kunden bei der Bewältigung der Schäden als Folge des Klimawandels und bei Elementarrisiken auch künftig partnerschaftlich zur Seite – wie es die E+S Rück seit 100 Jahren tut.“ Die Versicherungswirtschaft weltweit wird zunehmend mit den Auswirkungen von Extremwetter konfrontiert. Auch in Deutschland bleibt die Frage nach der Absicherung der Folgen von Starkregen, Überschwemmung, Sturm oder Hagel sowie der daraus entstehenden Kosten weiter hoch aktuell. Denn sie betrifft sowohl private Haushalte als auch Gewerbe und Industrie gleichermaßen. Gleichzeitig geht die E+S Rück davon aus, dass in Deutschland die Kraftfahrtversicherung als volumenmäßig größte Sparte in der Schaden- und Unfallversicherung in diesem Jahr deutlich defizitär sein wird. Die anhaltend hohe Inflation sorgt zudem in der Sachversicherung für steigende Schadenaufwendungen und damit für weiteren Anpassungsdruck. In der Kraftfahrtversicherung sind im laufenden Jahr die Durchschnittschäden erneut signifikant gestiegen, gleichzeitig erzielten die bisherigen Tarifanpassungen nicht die gewünschten Effekte. „Stark überdurchschnittlich steigende Ersatzteil- und Reparaturkosten sowie gestiegene Schadenfrequenzen führen zu massiven Verlusten und belasten die Profitabilität der Kraftfahrt-Versicherer weiterhin stark“, sagte Dr. Michael Pickel. „Vor diesem Hintergrund sind aus unserer Sicht Anpassungen bei den Preisen in der Kraftfahrtversicherung in den kommenden Jahren unausweichlich, um aus der Verlustzone zu kommen und das Geschäft langfristig wieder profitabel aufzustellen. Hierbei rechnen wir mit einer schrittweisen Entwicklung.“ Bei Naturkatastrophendeckungen fielen – nach einem eher unterdurchschnittlichen ersten Halbjahr mit den Sommerunwettern „Lambert“ und „Kay“ – im August erhebliche Schadenbelastungen durch eine Unwetterserie mit Schwerpunkt in Süddeutschland an. Vor diesem Hintergrund ist auch 2023 insgesamt mit erheblichen Belastungen durch Naturkatastrophendeckungen zu rechnen. Es ist davon auszugehen, dass die weiterhin hohen Inflationsraten sowie der Trend zur Ergänzung bestehender Verträge um Elementargefahrendeckungen die Schadenbelastungen für die Branche künftig weiter ansteigen lassen werden. Parallel bleiben die Kapazitäten im Rückversicherungsmarkt insgesamt knapp, während gleichzeitig die Nachfrage nach Elementarschadendeckungen steigt. In Summe ist daher damit zu rechnen, dass die Preise für Naturkatastrophendeckungen weiter steigen. Im Industrie- und Gewerbegeschäft hält der Anpassungsdruck aufgrund der hohen Inflation an, auch wenn sich Betriebsunterbrechungen aufgrund von Lieferengpässen zuletzt leicht normalisiert haben. Gleichzeitig nahm die Schadenanzahl und der Schadenaufwand bei Feuer-Großschäden zu. Diese Entwicklungen sollten sich entsprechend in angepassten Deckungsumfängen und Konditionen widerspiegeln. In der Haftpflicht-Sparte dürfte ebenfalls das Thema Inflation sowie die Versicherbarkeit von Risiken der sogenannten Ewigkeitschemikalien (PFAS) die Diskussion der Marktteilnehmer im kommenden Jahr bestimmen. Bei Cyber-Deckungen sollten Kapazitäten bestehender und neuer Marktteilnehmer nach den deutlichen Preissteigerungen der vergangenen Jahre zu einer Stabilisierung der Preise auf höherem Niveau führen. Da die Schadenaufwände jedoch steigen, besteht weiterhin Anpassungsdruck. Die Kontrolle und Begrenzung von Cyber-Kumulszenarien haben weiter an Relevanz gewonnen, was sich auch in den Vertragsbedingungen zeigt. „Trotz des herausfordernden Marktumfelds blicke ich zuversichtlich auf die anstehende Erneuerungsrunde, denn unsere Kundenbeziehungen und somit auch die anstehenden Verhandlungen sind stets durch eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit allen Markteilnehmern geprägt“, sagte Dr. Michael Pickel.
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