EQS-News: aap Implantate AG
/ Schlagwort(e): Jahresbericht
Das Geschäftsjahr 2023 begann für die aap Implantate AG („aap“ oder „Gesellschaft“) vielversprechend. Die Umsätze zogen in allen Regionen an und übertrafen die Vorjahreswerte. Der anfängliche Aufschwung verlor an Dynamik und nach und nach verschlechterten sich die Aussichten in den Absatzmärkten von aap, bedingt durch finanzielle Schwierigkeiten im Gesundheitswesen und Unsicherheiten über die weitere wirtschaftliche Entwicklung in den verschiedenen Regionen. Viele Distributoren reduzierten ihre Lagerbestände, um den höheren Finanzierungskosten, den verlängerten Zahlungszyklen und Unsicherheiten entgegenzuwirken. Die geplanten Umsätze in neuen Märkten konnten aufgrund Zulassungsverzögerungen, bedingt durch Gründung neuer Gesundheits-Behörden in den jeweiligen Ländern, Auswechslung von Behörden aufgrund Korruptionsvorwürfen oder neuen Auflagen, nicht realisiert werden. Diese Umstände führten zu einem insgesamt enttäuschenden Jahresumsatz auf Vorjahresniveau. 2023/2022 – Umsatz
Im Gegensatz zu den Märkten wurden im operativen Bereich etliche Fortschritte erzielt. Die im Jahr 2022 und 2023 weitergeführten Optimierungsprojekte führten zu voller Lieferfähigkeit und zeitgerechter Belieferung unserer Kunden. Ebenfalls konnten wir den Stromverbrauch durch Effizienzsteigerung pro produzierte Einheit um 13% reduzieren. Das Ende 2023 durchgeführte Überwachungsaudit nach MDD zusammen mit der ISO 13485 Rezertifizierung konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Mit Blick auf die wichtige Umstellung von der derzeitigen Medizinprodukte-Richtlinie 93/42/EWG (MDD) auf die Medizinprodukteverordnung MDR (EU 2017/745) konnte die Gesellschaft, mit der für die MDR neu bestellten Benannten Stelle den Prozess vorantreiben und hält an ihrer Planung fest, die Umstellung bis Ende 2024 abgeschlossen zu haben. Durch die wiederholt schwachen Umsätze musste aap eine weitere Restrukturierung umsetzen. Diese soll sicherstellen, dass bei dem nachhaltigen, tieferen Umsatzniveau im operativen Geschäft keine Verluste mehr entstehen und die Gewinnschwelle, um die Eigenfinanzierung des operativen Geschäftes sicherzustellen, innerhalb von zwei Jahren erreicht werden kann. Für eine detaillierte Auswertung der Management Agenda 2023 verweist aap auf den heute veröffentlichten konsolidierten Jahresfinanzbericht 2023. Finanzkennzahlen
EBITDA 2023/2022
Das EBITDA verschlechterte sich im Geschäftsjahr 2023, die ursprünglich zu erwartenden Zielwerte für das Geschäftsjahr 2023 zwischen ‑2,5 Mio. EUR bis ‑1,7 Mio. EUR konnten nicht erreicht werden. Recruiting EBITDA 2023/2022
Auf Basis der bisherigen zugrunde gelegten Bewertungskalkulationen, befindet sich das Recurring EBITDA innerhalb der noch zuletzt im Dezember 2023 kommunizierten Guidance. Folgende Entwicklungen für die Veränderung des EBITDA waren ausschlaggebend:
Cash-Flow
Mit den bereits erwähnten Entwicklungen verschlechterte sich auch der operative Cash-Flow der aap im Geschäftsjahr 2023 gegenüber dem Vorjahr. Im Finanzbereich mussten im Rahmen der Abschlussarbeiten etliche Neubewertungen und Umgliederungen vorgenommen werden, welche zu Verzögerungen führten. Diese Maßnahmen resultierten zum Teil in hohen einmaligen Korrekturen, welche teilweise das EBITDA negativ beeinflussten. Dies spiegelt sich im Resultat des Recurring EBITDA, dass eine leichte Verbesserung gegenüber dem Geschäftsjahr 2022 aufweist, wider. Der Umstand, dass durch die entstandene Verzögerung der Abschlussarbeiten der Gesellschaft die Zahlung eines Zwangsgeldes in sechsstelliger Höhe angedroht wurde und die wesentlichen Prüfhandlungen abgeschlossen waren, führten zur Entscheidung, die Prüfung unter Inkaufnahme eines Versagensvermerks durch ein Prüfhemmnis zu beenden. Der Vorstand wird mit allen verfügbaren Ressourcen an der Behebung des Prüfungshemmnisses arbeiten, um dieses für den Jahres- und Konzernabschluss 2024 zu beseitigen. Der festgestellte Jahresabschluss und der gebilligte Konzernabschluss einschließlich des zusammengefassten Lageberichts für den Einzel- und den Konzernabschluss sowie des Berichts des Aufsichtsrats und des erläuternden Berichts zu den Angaben nach §§ 289a, 315a HGB für das Geschäftsjahr 2023 wird zusammen mit den Beschlüssen über die Entlastungen des Vorstands und des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2023 auf der Tagesordnung im Rahmen der Hauptversammlung 2025 vorgelegt beziehungsweise zur Beschlussfassung vorgeschlagen. Ausblick aap will im Geschäftsjahr 2024-umsatz- und ergebnisseitig positive Akzente setzen. Die in den vorangegangenen Jahren begonnen Investitionen in den Vertrieb bilden die Basis für den geplanten Umsatzanstieg 2024. Die 2023 mit dem abgeänderten Studienprotokoll fortgeführte klinische Humanstudie für die innovative antibakterielle Silber Implantat-Technologie konnte per Ende 2023 über hundert Patient:innen rekrutieren, zum heutigen Zeitpunkt sind es bereits 203 Patient:innen. Unter der Führung des Universitätsklinikum Regensburg, Herrn Prof. Dr. Alt, wurden fünfzehn Studienzentren eingebunden. Die Änderung des Studienprotokoll erzielte den gewünschten Effekt einer Beschleunigung der Patientenrekrutierung und Generierung der erforderlichen Daten. Bis Ende 2023 wurde eine überdurchschnittliche Erfolgsrate erreicht, was zu einer Reduzierung der Patientenrekrutierung führen sollte (ein entsprechender Antrag wurde gestellt). Damit könnte im Laufe des Jahres 2024 die Phase 2 der Entwicklung abgeschlossen werden und aap wird mit der Phase 3 (Zulassung) starten können. Dazu und zum industriellen Aufbau der Technologie wird aap entsprechende Finanzierungen einwerben müssen. Weiter kann die Finanzierung sowohl über zusätzliche Fördergelder als auch über Entwicklungspartnerschaften mit Unternehmen aus Anwendungsgebieten außerhalb der Traumatologie erfolgen. Darüber hinaus wird ein wesentlicher Schwerpunkt auf der plangemäßen Umsetzung von Tätigkeiten für die Erreichung der Zertifizierung nach der neuen EU-Medizinprodukte-Verordnung (Medical Device Regulation - MDR 2017/745/EU) innerhalb des Übergangszeitraums bis 2024 liegen. Nicht in den nachfolgenden Prognoseaussagen enthalten sind:
Abhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung der aap als auch der weiteren makroökonomischen Entwicklung evaluiert der Vorstand verschiedene Möglichkeiten zur Finanzierung der weiteren Aktivitäten. Der Vorstand prognostiziert für das Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz zwischen 11,5 und 13,5 Mio. EUR und ist mit dem erreichten Umsatz im 1. Halbjahr 2024 von 6,4 Mio. EUR auf einem guten Kurs. Mit Blick auf das Ergebnis hält der Vorstand, an dem für das Geschäftsjahr 2024 kommunizierten EBITDA zwischen -2,5 und -1,4 Mio. EUR fest. Auch wenn im 1. Halbjahr 2024 das EBITDA-Ergebnis übertroffen wurde, wird der Vorstand zunächst die weiteren Projektkosten für die Durchführung der klinischen Humanstudie seiner antibakteriellen Implantat-Technologie, sowie der damit verbundenen weiteren Aktivitäten, beobachten und zu einem späteren Zeitpunkt die Guidance re-evaluieren.
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Über aap Implantate AG Die aap Implantate AG ist ein global tätiges Medizintechnikunternehmen mit Sitz in Berlin, Deutschland. Das Unternehmen entwickelt, produziert und vermarktet Produkte für die Traumatologie. Das IP-geschützte Portfolio umfasst neben dem innovativen anatomischen Plattensystem LOQTEQ® ein weites Spektrum an Lochschrauben. Darüber hinaus verfügt die aap Implantate AG über eine Innovationspipeline mit vielversprechenden Entwicklungsprojekten, wie der antibakteriellen Silberbeschichtungstechnologie und magnesiumbasierten Implantaten. Diese Technologien adressieren kritische und bislang noch nicht adäquat gelöste Probleme in der Traumatologie. Die aap Implantate AG vertreibt ihre Produkte in Deutschland direkt an Krankenhäuser, Einkaufsgemeinschaften und Verbundkliniken, während auf internationaler Ebene primär ein breites Distributorennetzwerk in rund 25 Ländern genutzt wird. In den USA setzt das Unternehmen mit ihrer Tochtergesellschaft aap Implants Inc. auf eine hybride Vertriebsstrategie. Dabei erfolgt der Vertrieb sowohl über Distributionsagenten als auch im Rahmen von Partnerschaften mit globalen Orthopädieunternehmen. Die Aktie der aap Implantate AG ist im General Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notiert (XETRA: AAQ.DE). Weitere Informationen entnehmen Sie bitte unserer Website unter www.aap.de.
Bei den in dieser Pressemitteilung dargestellten Zahlenangaben können technische Rundungsdifferenzen bestehen, die die Gesamtaussage nicht beeinträchtigen. Sämtliche Finanzkennzahlen mit Bezug auf den Bilanzstichtag 31.12.2023 im veröffentlichten Konzernzwischenbericht zum 30.06.2024 sind vorläufig und nicht testiert. Eine Bestätigung der Geschäftszahlen 2023 erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt mit der Veröffentlichung des Jahresabschlusses 2023.
Zukunftsgerichtete Aussagen Diese Mitteilung kann zukunftsgerichtete Aussagen enthalten, die auf den gegenwärtigen Erwartungen, Vermutungen und Prognosen des Vorstands sowie ihm derzeit zur Verfügung stehender Informationen basieren. Die zukunftsgerichteten Aussagen sind nicht als Garantien der darin genannten zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse zu verstehen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen. Diese Faktoren schließen auch diejenigen ein, die aap in veröffentlichten Berichten beschrieben hat. Zukunftsgerichtete Aussagen gelten deshalb nur an dem Tag, an dem sie gemacht werden. Wir übernehmen keine Verpflichtung, die in dieser Mitteilung gemachten zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen. Kontakt: Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an: aap Implantate AG; R. Di Girolamo; Vorsitzender des Vorstands / CEO; Lorenzweg 5; D-12099 Berlin Tel.: +49/30/750 19 – 170; Fax: +49/30/750 19 – 290; r.digirolamo@aap.de
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1974315 23.08.2024 CET/CEST