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Studie: Inflation und Zinswende beschäftigen Sparerinnen und Sparer (News mit Zusatzmaterial)

13.09.2022 / 11:10 CET/CEST
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Studie: Inflation und Zinswende beschäftigen Sparerinnen und Sparer

  • Pessimistische finanzielle Aussichten bremsen Sparbemühungen nicht aus
  • Steigende Zinsen machen die Sparerinnen und Sparer nachdenklich, aber nicht hektisch
  • Trotz steigender Zinsen bleibt das Sparbuch unattraktiv
  • Sparpläne werden immer beliebter

Frankfurt am Main, 13. September 2022 – Immer mehr Sparerinnen und Sparer in Deutschland erwarten, dass sich ihre persönliche finanzielle Situation verschlechtert. Dennoch bleiben die Sparbemühungen weiter hoch, insbesondere regelmäßiges Sparen bleibt hoch im Kurs. Viele erwarten zudem weiter steigende Preise, aber auch steigende Zinsen und werden daher ihre Geldanlagen überdenken, aber gut die Hälfte der Befragten bleibt passiv. Dabei bleiben Immobilien, Investmentfonds und Aktien attraktiv, um Geld anzulegen. Ein Ausweichen auf Produkte mit festen Zinsen ist nicht zu beobachten. Dies sind die Ergebnisse aus dem aktuellen Anlegerbarometer von Union Investment, einer repräsentativen Online-Befragung von gut 1.000 Menschen in Deutschland, die in privaten Haushalten über Finanzen entscheiden.

Beinahe vier von zehn Befragten rechnen damit, dass sich ihre finanzielle Situation verschlechtert (38 Prozent). Das sind nochmal zehn Prozentpunkte mehr als im Vorquartal. Im ersten Quartal 2008, während der Finanzmarktkrise, erwarteten dies nur 16 Prozent. Die Zahl derjenigen, die pessimistisch in die eigene finanzielle Zukunft schauen ist damit drei Mal so hoch wie die, die optimistisch nach vorne blicken (12 Prozent). Der Spareifer ist trotzdem ungebrochen: Knapp drei Viertel der befragten Personen besitzen eine Geldanlage, in die sie regelmäßig einen festen Betrag einzahlen (72 Prozent). Von denen, die regelmäßig sparen, legen die meisten zwischen 100 und 250 Euro monatlich zurück (33 Prozent). Dabei wird die private Altersvorsorge als Sparziel am höchsten priorisiert (84 Prozent). Auf Rang zwei der wichtigsten Gründe, Geld zu sparen, landet die Rücklage für Notfälle (79 Prozent). Auch finanzielle Unabhängigkeit und Flexibilität ist unter den Befragten ein wichtiges Sparziel (78 Prozent).  

Steigende Zinsen machen die Sparerinnen und Sparer nachdenklich, aber nicht hektisch

Mehr als drei Viertel der Befragten (77 Prozent) erwarten, dass die Zinsen in den kommenden sechs Monaten steigen werden. Das ist der höchste Wert seit Beginn der regelmäßigen Umfrage im ersten Quartal 2001. Diese Erwartung veranlasst 35 Prozent von ihnen, ihre Geldanlage zu überdenken. Die Hälfte der Befragten (51 Prozent) hält dies jedoch nicht für notwendig. Allerdings wissen die meisten noch nicht, wie genau ihre Reaktion sein wird (62 Prozent). 23 Prozent geben an, dass sie aufgrund der erwarteten Zinsänderungen ihr Geld umschichten wollen. 35 Prozent möchten in festverzinsliche Wertpapiere investieren. Für 43 Prozent aller Befragten ist ein Beratungsgespräch in der Bank eine wichtige Möglichkeit, um eine Einschätzung zur aktuellen Anlagesituation zu erhalten. Dies gilt mehr für Frauen als für Männer (52 Prozent vs. 34 Prozent). Die aktuelle Inflationsrate veranlasst 38 Prozent der Befragten, ihre Geldanlage zu überdenken. „Wer darüber nachdenkt aufgrund der aktuellen Situation sowohl bei der Preis- als auch bei der Zinsentwicklung seine Geldanlage neu zu strukturieren, sollte am besten bei einem individuellen Beratungsgespräch herausfinden, welche Lösung die passende ist. Denn auch wenn die Zinsen steigen, gleicht dies die Inflation nicht aus und es bleibt weiterhin wichtig, auf ertragreichere Alternativen zu setzen“, kommentiert Giovanni Gay, Geschäftsführer bei Union Investment, die Umfrageergebnisse.

Trotz steigender Zinsen bleibt das Sparbuch unattraktiv

Trotz der Erwartung steigender Zinsen, verändern sich die liebsten Geldanlageformen der Sparerinnen und Sparer in Deutschland nur wenig und das klassische Zinssparen bleibt weiterhin wenig attraktiv: Am attraktivsten finden die Befragen eine Geldanlage in Immobilien (72 Prozent) gefolgt von der Betriebsrente mit 60 Prozent. Auf Rang drei der beliebtesten Anlageformen liegen Investmentfonds (48 Prozent), danach folgen Aktien (46 Prozent). Besonders bei den Befragten zwischen 20 und 29 Jahren sind diese beiden Anlageformen sogar noch beliebter (Investmentfonds: 53 Prozent, Aktien: 59 Prozent). 58 Prozent aller Befragten sind der Meinung, dass aktienbasierte Anlagen mit sehr großer Wahrscheinlichkeit die höchsten Erträge bieten. Das Sparbuch finden hingegen nur 14 Prozent attraktiv. Für viele bleibt außerdem Liquidität und Rendite von Bedeutung. 83 Prozent sagen, dass es ihnen wichtig ist, jederzeit auf einen Teil des Ersparten zugreifen zu können. 70 Prozent achten darauf, dass sich das Sparen für sie lohnt.

Sparpläne werden immer beliebter

Um dies zu erreichen, greifen immer mehr Menschen zu Fondssparplänen. Der Anteil der Befragten, die angeben, man erziele mit regelmäßigen Einzahlungen auf Fondssparpläne die höchsten Erträge, steigt in diesem Quartal auf 86 Prozent. Immer mehr Befragte (aktuell 61 Prozent) können sich außerdem einen Fondssparplan ergänzend zu anderen Anlagen sehr gut vorstellen, für 54 Prozent ist er eine gute Basisanlage. Knapp zwei Drittel der Befragten (64 Prozent) schätzen an einem monatlichen Fondssparplan, dass man bereits mit kleineren Beträgen sparen kann. „Die Evolution des Sparens ist bei vielen Sparerinnen und Sparern angekommen. Fondssparpläne sind auch in diesen Zeiten ein guter Einstieg zum Vermögensaufbau“, sagt Gay. Sparpläne sind auch deswegen für viele Befragte attraktiv, weil sie bereits mit kleinen Beträgen am Kapitalmarkt teilhaben können. Dies meinen 64 Prozent. Gut die Hälfte findet sie deswegen attraktiv, weil sie zum Sparen disziplinieren (51 Prozent).

Zur Studie

Das Marktforschungsinstitut Forsa hat im August 2022 im Auftrag von Union Investment 1.010 Menschen im Alter von 20 bis 59 Jahren befragt, die in privaten Haushalten über Finanzen entscheiden und mindestens eine Geldanlage besitzen. Die Befragten nahmen an einer Online-Umfrage teil und konnten sich Zeit und Umgebung der Bearbeitung selbst aussuchen. Bei Umfragewerten, die sich nicht zu 100 Prozent addieren, gibt die Differenz den Anteil der unschlüssigen Befragten an.


Zusatzmaterial zur Meldung:

Datei: Grafiken zur Studie


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