Wie schon in meinem früheren Artikel angesprochen: In den Aktienkurs von Tesla sind verdammt hohe Erwartungen eingepreist. Der Aktienkurs spiegelt die extrem hohen Erwartungen der Anleger und obwohl Tesla immer wieder Zahlen vorlegt, die für andere Autohersteller unerreichbar scheinen, zeigt die Kursentwicklung in letzter Zeit, dass sich doch einige Anleger mehr erhoffen. Dieses alte Lied wiederholt sich wohl auch in der Reaktion der Märkte auf die neuen Quartalszahlen vom Mittwoch. 

Den weltweiten Konjunktursorgen und der Inflation zum Trotz hat Tesla den Gewinn in den letzten drei Monaten ordentlich auf 3,29 Milliarden Dollar gesteigert, das ist fast doppel so viel wie noch vor einem Jahr. Die Erlöse wurden um 56% auf 21,45 Milliarden Dollar erhöht, das ist allerdings knapp unter den prognostizierten 22 Milliarden Dollar. Die Auslieferung von 344 000 E-Autos ist für Tesla ein neuer Rekord, trotzdem bestehen Zweifel, ob die selbst gesetzten, natürlich extrem ambitionierten Ziele, in dieser Hinsicht, für dieses Jahr erreicht werden können.

Tesla

Hier zeigt sich wieder einmal die Crux mit dem Teslakurs, dass sind für einen Autobauer äußerst bemerkenswerte Zahlen. Als die Zahlen für das dritte Quartal am Mittwoch veröffentlich wurden, fiel der Kurs direkt um knapp 6% vorbörslich. Das zeigt wieder einmal wie riesig die Erwartungen an Tesla sind, 50% Wachstum bei einigen Kennzahlen, scheint den Märkten noch nicht genug sein. Auch wenn Tesla wesentlich mehr E-Autos verkauft als die Konkurrenz und bessere Margen aufweist, können diese Zahlen trotzdem nicht genug sein.

Die Nervosität der Anleger kann möglicherweise, wie schon angedeutet mit der extrem hohen Bewertung erklärt werden. Hier sind viele Erwartungen mit eingepreist. Während die globale Autobranche im Schnitt auf ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 10 kommt, steht Tesla hier immer noch bei einem Verhältnis von 55. Für Tesla ist das sogar recht wenig, nach den völlig irrwitzigen 1000 KGV. Damit ist der Spielraum für Fehler sehr klein, Tesla muss Quartal für Quartal liefern. Die Tatsache, dass trotz eines ordentlichen, für andere Autobauer erstaunlichen Wachstums, die Ziele für das gesamte Jahr trotzdem in Gefahr sein können, erzählt uns schon einiges. Nun warten die Anleger weiterhin darauf, ob und wie viele Tesla-Anteile Musk für seinen Twitterkauf auf den Markt werfen muss.

Quelle: BörsenNEWS.de