Tesla hat sein Model 3 aufpoliert – mit größerer Reichweite und modernisiertem Innenraum. Diesmal will der Autobauer die Kunden mit Design und Innovation statt Preisrabatten auf seine Seite ziehen.

Der US-Autobauer Tesla hat am Donnerstag die Neuauflage seines Model 3 der Welt vorgestellt. Die neue Version der Limousine ist effizienter – der Wagen schafft nun mit einer Ladung eine Reichweite von 606 Kilometern. Die Hälfte aller Bauteile wurden  ausgetauscht, berichtete der Tesla Creative-Managers Julian Bilodeau. Auch optisch hat der Autobauer das Modell aufgemotzt. Vorne ist der Viertürer schlanker geworden, die Scheinwerfer schmaler. Die Innenausstattung hat Tesla unter anderem durch einen acht Zoll großen Touchscreen sowie ein Soundsystem mit 17 Lautsprechern ergänzt.

Doch anders als bei den Modellen S und X versucht Tesla seine Käufer beim Model 3 nicht mit Preissenkungen zu locken: In China wird das Unternehmen die Elektroautos ab einem Preis von 35.800 US-Dollar (rund 33.000 Euro) ausliefern. Damit kostet der Wagen zwölf Prozent mehr als seine Vorgängerversion. In Deutschland sollen die Preise bei rund 43.000 Euro beginnen.

Eine Bremse für die Preisschlacht

Auch wenn der gestiegene Preis das Modell nicht massentauglicher macht als zuvor, war eine Überarbeitung dringend nötig, sagen Experten. Vor allem, um technisch nicht hinter chinesischen Konkurrenten wie BYD, Nio oder Xpeng zu bleiben. "Tesla hat herausgefunden, dass man schneller fahren muss als irgendwo sonst auf der Welt, um auf Chinas hart umkämpften Elektrofahrzeugmarkt zu gewinnen", kommentierte Bill Russo, Geschäftsführer des in Shanghai ansässigen Beratungsunternehmens Automobility, gegenüber Bloomberg.

Im Juli fielen die Auslieferungszahlen von Teslas Fabrik in Shanghai auf ihren bisherigen Tiefststand für das laufende Jahr. Der Elektroautoersteller reagierte zuletzt wiederholt mit Preissenkungen, was die Margen des Unternehmens gedrückt hat. "Wenn Sie nicht auf dem neusten und besten Stand sind, sind Preisnachlässe Ihre einzige Waffe", sagt Russo. Auch Wettbewerber aus China stiegen bei der Rabattschlacht mit ein, darunter etwa Xpeng und Zeekr.

Mit der Neuauflage des Model 3 setzt Tesla nun auf Innovation statt Preisdumping. Interessant bleibt, wie chinesische Autobauer darauf reagieren werden. "Teslas höher als erwarteter Preis für sein neu gestaltetes, in China gebautes Model 3 könnte Bedenken zerstreuen, dass BYD, Xpeng, Nio und andere Konkurrenten die Preise weiter senken müssen, um ihre Auftrags- und Verkaufsdynamik aufrechtzuerhalten", erwarten Joanna Chen und Steve Man, Analysten bei Bloomberg Intelligence.


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Autor: mmi für die wallstreetONLINE Zentralredaktion


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Quelle: Wallstreet Online