Der Düsseldorfer Haus- und Hoflieferant der Bundeswehr kann sich über einen neuen Auftrag der Bundeswehr freuen. Für einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag sollen 48 Flugfeldtankwagen ab dem Sommer 2023 ausgeliefert werden und zusätzlich für 12 Jahre Serviceleistungen garantiert werden. Ein guter Zeitpunkt, sich anzuschauen, was bei Rheinmetall momentan so los ist. 

Rheinmetall holprig

Rheinmetall

Nachdem diese Nachricht erst einmal für ein Kursplus von 4 Prozent gesorgt hat, ist dieser Sprung heute Morgen schon beinahe wieder zunichtegemacht. Nachdem Rheinmetall inmitten des Russisch-Ukrainischen Kriegs an der Börse ungeahnte Höhen erklimmen konnte, scheint sich die Aktie seit drei Monaten zunächst in einem Abwärtstrend zu befinden und das trotz des 100 Mrd. Euro Sondervermögen der Bundeswehr für die nächsten Jahre. 

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Aufträge im Herbst

Nachdem die Düsseldorfer zuletzt zwei Aufträge aus der Slowakei und Tschechien verloren haben, durfte man sich im September aber schon über zwei Aufträge aus den USA und einer Nato-Streitmacht über Artillerie- und Loiteringmunition freuen. Diese Aufträge sind aber nicht ansatzweise so wichtig wie der für den Herbst geplante Deal mit Australien für Lynx-Schützenpanzer über 4 Mrd. Euro. Sollte dieser ausbleiben, könnte es zu Abschreibungen kommen. Wichtig wird in Zukunft auch, dass eine strategische Partnerschaft mit dem Münchner Start-Up Helsing vereinbart wurde. Mit dem führenden europäischen Anbieter für Software und KI-Lösungen für Verteidigungssysteme will Rheinmetall eine Transformation der Landstreitkräfte anstreben. 

Ausblick

Scheinbar bleiben die Anleger bislang noch ein wenig skeptisch trotz Neuaufträgen. Schließlich dauert es in der Rüstungsbranche traditionell ein wenig länger bis Neuigkeiten finanziell wirksam werden. Dazu kommt , dass trotz Sonderkonjunktur für die Rüstungsbranche durch den Krieg auf europäischem Boden, auch die Rüstungsindustrie unter immens gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten zu leiden hat. Dementsprechend stieg das letzte operative Ergebnis auch nur relativ marginal auf 206 Millionen Euro. Wir dürfen ebenfalls nicht vergessen, dass auch Rheinmetall auf seltene Erden aus China angewiesen ist und wohl noch niemand weiß für welche Probleme der Taiwan-Konflikt in dieser Hinsicht sorgen könnte.

Trotzdem scheint der allgemeine Zeitgeist für Aufrüstung zu sprechen und viele rechnen wohl damit, dass dies nicht die letzten großen Aufträge sind. Langfristig gehen Analysten davon aus, dass Rheinmetall weiter wachsen könnte, so stuften die UPS den Rüstungskonzern auf ‘Buy’, zuletzt legte Goldman Sachs nach und korrigierte ihr prognostiziertes Kursziel auf 263 Euro. 

Quelle: BörsenNEWS.de