MOSKAU (dpa-AFX) - Der Kreml sieht nach eigenen Angaben trotz westlicher Waffenlieferungen Fortschritte bei der "Entmilitarisierung" der von Russland vor zehn Monaten überfallenen Ukraine. "Man kann feststellen, dass es hier ein wesentliches Vorankommen auf dem Weg der Entmilitarisierung gibt", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Die Zerstörung von Waffen in der Ukraine hatte Kremlchef Wladimir Putin zu Beginn des Krieges am 24. Februar als ein zentrales Ziel genannt.

Am Vortag hatte Putin gesagt, dass das militärische Potenzial der Ukraine und auch die von europäischen Staaten geleisteten Lieferungen von Waffen aus Sowjetzeiten fast erschöpft seien. Zur Übergabe des Patriot-Flugabwehrsystems der USA an die Ukraine meinte er, dass dadurch der Krieg in die Länge gezogen werde. Zugleich bezeichnete er die Waffen als alt. Er meinte, dass Russland die Flugabwehr überwinden könne. "Es findet sich immer ein Gegengift", sagte er.

Die Patriot-Flugabwehr funktioniere nicht so gut wie die russische S-300, behauptete Putin. Russland werde die Patriots "knacken", kündigte er an. Nach Putins Auffassung ist die ukrainische Rüstungswirtschaft am Ende ihrer Leistungsfähigkeit angekommen, die russische hingegen könne ihre Waffenproduktion noch steigern. Er sollte dazu nach Kremlangaben am Freitag auch Vertreter der Rüstungsindustrie in Tula rund 200 Kilometer südlich von Moskau treffen./bal/DP/mis

Quelle: dpa-AFX