Das Vertrauen in Aktien ist bei der arbeitenden Bevölkerung in Deutschland einer YouGov-Umfrage zufolge gestiegen: Mittlerweile hält ein Viertel der Bevölkerung bei der Altersvorsorge Aktien für die vertrauenswürdigste Geldanlage. Auf Platz eins steht nach wie vor das Eigenheim mit 42 Prozent. Die Meinungsforscher befragten im Sommer 3.748 Berufstätige ab 15 Jahren. Auftraggeber waren die HDI Versicherungen, die die alljährliche Berufestudie veröffentlichten. 

Aktien überholen gesetzliche Rente

Im mehrjährigen Vergleich ist das Zutrauen in Aktien damit gestiegen, während die Beliebtheit einer eigenen Immobilie gesunken ist. 2020 waren es noch 51 Prozent, denen das eigene Haus oder die eigene Wohnung am vertrauenswürdigsten erschien, gefolgt von der gesetzlichen Rente und vermieteten Immobilien mit je 22 Prozent. Aktien lagen 2020 mit 19 Prozent noch dahinter. In diesem Jahr überholten die Aktien mit 25 Prozent jedoch sowohl die gesetzliche Rente als auch vermietete Immobilien, Lebensversicherungen und Betriebsrenten schnitten ebenfalls schlechter ab als die Börse. 

HDI-Vorstand Holm Diez wertete das als «umso bemerkenswerter vor
dem Hintergrund, dass deutsche Sparer bisher stark vom
Sicherheitsaspekt in Finanzfragen geprägt waren». Auffällig ist laut HDI ebenso, dass inzwischen auch die mittlere und ältere Generation ab 45 weniger Vertrauen in die gesetzliche Rente haben: 2020 waren es in dieser Altersgruppe noch 30 Prozent der Beschäftigten, die das höchste Zutrauen in die gesetzliche Altersversorgung hatten, in diesem Jahr waren es noch 20 Prozent. 

Frauen weniger misstrauisch gegenüber Aktien 

Eine maßgebliche Ursache der veränderten Sicht auf die Börse ist, dass in Finanzdingen vorsichtige Frauen laut Umfrage Aktien mittlerweile mit geringerem Misstrauen begegnen. Im unmittelbaren Vergleich mit dem Vorjahr 2023 sagten nunmehr 19 Prozent der befragten weiblichen Beschäftigten, dass sie das größte Vertrauen in Aktien hätten, ein Drittel mehr als zuvor. Bei den Männern fiel dieses Plus mit einem Anstieg von 28 auf 29 Prozent viel kleiner aus.

Der Frankfurter Dax als deutscher Leitindex stand Ende 2019 bei gut 13.000 Punkten, abgesehen von einem Rücksetzer 2022 ging es seither nahezu kontinuierlich nach oben, bis Anfang Dezember erstmals die Schwelle von 20.000 Punkten überschritten wurde. Auch die Wirtschaftskrise der vergangenen beiden Jahre hat den Börsenkursen bislang nicht geschadet, obwohl die Gewinne in vielen Wirtschaftszweigen eingebrochen sind.

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