Nach der umstrittenen EU-Einstufung von Gas- und Atomkraftwerken als klimafreundliche Geldanlagen gründen Umweltorganisationen ein eigenes «grünes» Finanzlabel. Damit können Banken, Investoren und Versicherer nachsehen, ob ihre Investitionen basierend auf wissenschaftlichen Kriterien klimafreundlich sind, wie aus einer Mitteilung mehrerer Organisationen wie dem WWF und Ecos am Mittwoch hervorgeht. So wird etwa Infrastruktur für E-Autos als «grün» gekennzeichnet, die Stromproduktion aus fossilen Brennstoffen jedoch als «rot» - also klimaschädlich.

«Die Initiative soll Klarheit für Investoren schaffen, nachdem die EU Gaskraftwerke, Kernkraftwerke, das Verbrennen von Bäumen, intensive Abholzung und andere schädliche Aktivitäten in der EU-Taxonomie als "nachhaltig" bezeichnet hat», schrieben die Organisationen.

Investments, um den Klimawandel zu bekämpfen

In der Taxonomie listet die EU Sektoren, in die investiert werden kann, um den Klimawandel zu bekämpfen. Seit Anfang Januar werden darin auch Investitionen in Gas- oder Atomkraftwerke als klimafreundlich eingestuft. Das hatte für große Diskussionen und Kritik von Umweltorganisationen geführt, da beim Verbrennen von Gas klimaschädliches CO2 ausgestoßen wird und bei der Kernspaltung radioaktiver Müll entsteht. Österreich und Luxemburg sowie mehrere Organisationen klagen gegen die EU-Taxonomie.

Der WWF, Ecos und andere Umweltorganisationen wollen mit ihrer eigenen Taxonomie nun «strenge Kriterien» schaffen, damit Finanzinstitute besser einschätzen können, was klimafreundlich ist und was nicht. Konkret sollen nach und nach alle wirtschaftlichen Aktivitäten nach einem Ampel-Prinzip grün, gelb oder rot eingestuft werden. Die Kriterien dafür sollen regelmäßig überprüft werden von einer Gruppe unabhängiger Experten.

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