Der Dax hat sich am Dienstag trotz einer geldpolitischen Überraschung behauptet. Nach frühen Verlusten von gut einem Prozent fing sich der deutsche Leitindex und stand zum Schluss noch 0,42 Prozent im Minus bei 13.884,66 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte konnte bei 24.962,50 Punkten seinen Abschlag auf 0,25 Prozent eindämmen.

Die Notenbanken haben mit ihrer restriktiven geldpolitischen Haltung die Börsen im Griff: Nach der amerikanischen Fed und der Europäischen Zentralbank in der vergangenen Woche sorgte am Dienstag die japanische Notenbank für den nächsten Stimmungsdämpfer. Sie entschied, die Spanne zu lockern, in der sich die langfristige Anleihenrendite bewegt. Das wurde an den Märkten als erster Schritt hin zu einer leichten Straffung der geldpolitischen Zügel gewertet.

Die Nachrichten gaben den Aktien von Banken Auftrieb und verstärkten den Druck auf Immobilienwerte. Deutsche Bank und Commerzbank belegten mit Kursgewinnen von knapp sechs beziehungsweise gut neun Prozent den ersten Platz in ihren jeweiligen Indizes. Aktien von Vonovia verloren hingegen 2,8 Prozent.

Rheinmetall-Titel litten mit minus 2,8 Prozent weiter unter den Problemen mit dem Schützenpanzer «Puma». Verteidigungsministerin Christine Lambrecht bekräftigte ihre Forderung nach Tempo bei der Instandsetzung des bei Übungen ausgefallenen Gefechtsfahrzeugs und drohte damit, dieses andernfalls nicht mehr zu nutzen.

Die Aktien des Modeherstellers Hugo Boss legten nach einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank um zwei Prozent zu. Für die Aktien des Pumpenherstellers Pfeiffer Vacuum ging es nach einer Anhebung der Umsatzprognose um 1,7 Prozent hoch.

Der Euro setzte seine Stabilisierung fort und stieg auf 1,0630 Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs auf 1,0599 Dollar festgesetzt. Den Yen ließ die Maßnahme der japanischen Notenbank am Dienstag sowohl zum Dollar als auch zum Euro steigen.

Auf dem Rentenmarkt legte die Umlaufrendite von 2,16 Prozent am Vortag auf 2,25 Prozent zu. Der Rentenindex Rex fiel im Gegenzug um 0,29 Prozent auf 126,62 Punkte. Der Bund-Future büßte 0,93 Prozent auf 135,92 Zähler ein.

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