Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat Spekulationen über einen möglichen 600-Millionen-Verlust für Bund und Land Schleswig-Holstein wegen der Northvolt-Finanzprobleme zurückgewiesen. Die Überschriften, die er habe lesen müssen, seien «einfach der Sache nicht angemessen», sagte der Vizekanzler während seines Besuchs in Nairobi. 

Der finanziell angeschlagene schwedische Batteriehersteller Northvolt hat in den USA Gläubigerschutz beantragt. Das Unternehmen meldete ein Restrukturierungsverfahren gemäß Chapter 11 des US-Insolvenzrechts an. Nicht betroffen ist nach Angaben des Unternehmens sein Batteriewerk, das im schleswig-holsteinischen Heide gebaut wird. 

Die finanziellen Probleme hatten Spekulationen ausgelöst, die Krise bei Northvolt könnte für den Bund und das Land Schleswig-Holstein teuer werden. Denn das angeschlagene Unternehmen hat rund 600 Millionen Euro von der staatlichen Förderbank KfW erhalten, für die Bund und Land je zur Hälfte bürgen.

Der Grünen-Politiker Habeck sagte in Nairobi, Northvolt durchlaufe jetzt einen Restrukturierungsprozess. «Das haben schon viele andere Unternehmen erfolgreich durchgeführt.» Dadurch werde Northvolt hoffentlich attraktiver für neue Investoren. «Und wenn das passiert, das Unternehmen sich also neu aufstellt, dann werden auch die Kredite, die ihm gewährt werden, wieder zurückgezahlt. Und da bin ich nicht ohne Hoffnung, dass genau das passieren wird.»

Technische Probleme hätten bei Northvolt zu den finanziellen Problemen geführt, sagte der Wirtschaftsminister. «Aber sie sind lösbar.» Auch andere Unternehmen seien nach dem Durchlaufen eines Chapter-11-Verfahrens «wieder stark an den Markt zurückgekehrt».

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