Die Politiker von SPD und Grünen haben den erneuten Vorstoß des Koalitionspartners FDP, das sogenannte Fracking zur Erdgasförderung in Deutschland einzusetzen, zurückgewiesen.

«Wer heute nationales Fracking fordert, ruft zu teuren Fehlinvestitionen mit gravierenden Nutzungskonkurrenzen auf», kritisiert die SPD-Energiepolitikerin Nina Scheer heute im «Handelsblatt» den Vorschlag des Bundesfinanzministers Christian Lindner (FDP) vom Wochenende, auch in Deutschland zügig in Fracking einzusteigen.

«Fracking steht für eine Vielzahl von Bohrlöchern und Folgerisiken für Trinkwasser, Erdbebengefahren und Klimafolgeschäden und ist deswegen abzulehnen», warnt Scheer.

Grünen-Wirtschaftspolitiker Dieter Janecek merkt im «Handelsblatt» an: «Die Fracking-Vorkommen in Deutschland zur Anwendung zu bringen, würde Jahre in Anspruch nehmen.» In der akuten Energiekrise nutzten sie Deutschland nichts, «und mittelfristig wollen wir ohnehin auf grünen Wasserstoff umsteigen». Lindner hatte gestern zum wiederholten Mal angesichts der Energiekrise für einen schnellen Einstieg in die Erdgasförderung in Deutschland durch das sogenannte Fracking geworben.

Dabei wird Gas oder Öl mit Hilfe von Druck und Flüssigkeiten aus Gesteinsschichten herausgeholt, was Gefahren für die Umwelt birgt. Einige Experten halten die inzwischen verwendete Methode jedoch für verantwortbar. Kritik gibt es auch an der Verflüssigung durch starkes Abkühlen, weil dies nach Angaben von Umweltschützern bis zu 25 Prozent des Energiegehalts des Gases kostet.

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