Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag einen großen Teil seiner kräftigen Vortagesverluste wettgemacht. Unterstützung kam von ermutigenden US-Inflationsdaten. Der Dax schloss 1,83 Prozent höher bei 15.232,83 Punkten. Am Montag hatte er einen Verlust von 3,04 Prozent verbucht.

Der MDax der mittelgroßen Werte stieg um 2,01 Prozent auf 27.779,76 Zähler nach einem Minus von 2,74 Prozent am Montag. Europaweit erholten sich die meisten großen Aktienindizes spürbar, auch in den USA setzten die Börsen zu einem deutlichen Sprung nach oben an. Wie am Dienstag bekanntwurde, schwächt sich die hohe US-Inflation weiter ab. Im Februar stiegen die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat um 6,0 Prozent.

Die Hoffnung auf eine moderatere Geldpolitik der Fed lieferte speziell den Aktien einiger US-Regionalbanken Rückenwind, die sich in der Folge von ihren jüngsten Kurseinbrüchen erholen konnten. Auch die zuletzt stark unter Druck geratenen Aktienkurse der Commerzbank und der Deutschen Bank stiegen um mehr als 4 Prozent.

Fraport-Aktien zählten zu den Verlieren

Die Anleger dürften vor den Zinsentscheidungen der Fed am 22. März und der Europäischen Zentralbank (EZB) an diesem Donnerstag nervös bleiben. Die Anteilsscheine von Volkswagen büßten als Dax-Schlusslicht nach detaillierten Zahlen zum abgelaufenen Jahr 1,6 Prozent ein.

Im MDax fielen die Papiere von Fraport um 0,6 Prozent und gehörten damit zu den wenigen Verlierern. Nach dem stark gewachsenen Passagierverkehr im vergangenen Jahr rechnet der Frankfurter Flughafenbetreiber für 2023 zwar mit einer weiteren Erholung von der Corona-Krise. Die Aktionäre sollen allerdings wegen der weiterhin hohen Schulden infolge der Corona-Krise auch für 2022 und 2023 keine Dividende erhalten.

Die Aktien von K+S setzten sich dagegen an die MDax-Spitze und schlossen 5,4 Prozent höher. Der Düngerkonzern hebt die Dividende nach einem Gewinnsprung im vergangenen Jahr deutlich an und will nach der Hauptversammlung im Mai einen Aktienrückkauf starten.

Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone schloss 2,02 Prozent höher bei 4179,47 Punkten. Für den französischen Cac 40 ging es um 1,9 Prozent nach oben, während der britische FTSE 100 um 1,2 Prozent zulegte. Der New Yorker Dow Jones Industrial stieg zum europäischen Handelsschluss rund 1 Prozent, für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es sogar um mehr als 2 Prozent aufwärts.

Der Kurs des Euro notierte zuletzt leicht tiefer bei 1,0718 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0737 (Montag: 1,0706) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9314 (0,9341) Euro.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,32 Prozent am Vortag auf 2,38 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,01 Prozent auf 126,34 Punkte. Der Bund-Future büßte nach den starken Vortagesgewinnen 1,23 Prozent auf 134,48 Zähler ein.

© dpa-infocom, dpa:230314-99-945505/8