FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Bank legt an diesem Mittwoch (7.00 Uhr) ihre Zwischenbilanz für das zweite Quartal 2023 vor. Nach Einschätzung von Analysten hat Deutschlands größtes Geldhaus vor allem wegen Rückgängen in der Investmentbank von April bis einschließlich Juni deutlich weniger verdient als ein Jahr zuvor.

Zwar dürften die Erträge - also die gesamten Einnahmen des Frankfurter Dax -Konzerns - zum Vorjahreszeitraum um sechs Prozent auf knapp 7,1 Milliarden Euro gestiegen sein. Allerdings rechnen die Branchenbeobachter auch mit höheren Kosten und einer wieder gestiegenen Vorsorge für mögliche Kreditausfälle.

Letztlich erwarten die Analysten im Schnitt einen Vorsteuergewinn von nur noch 1,2 Milliarden Euro im zweiten Quartal. Das wäre knapp ein Viertel weniger als vor Jahresfrist. Unter dem Strich dürften auf die Aktionäre 571 Millionen Euro Gewinn entfallen. Das wären 45 Prozent weniger als im zweiten Quartal des Vorjahres.

Ins Jahr 2023 gestartet war die Deutsche Bank mit einem Milliardengewinn. Konzernchef Christian Sewing versprach weiteres Wachstum: Der Vorstand gehe davon aus, dass die für 2025 angestrebte Eigenkapitalrendite von zehn Prozent nach Steuern "eher das untere Ende der Möglichkeiten" sei. Analysten rechnen dagegen damit, dass die Rendite im laufenden Jahr auf 6,1 Prozent sinken wird. Für das zweite Quartal erwarten sie einen Wert von 4,0 Prozent.

Im Gesamtjahr 2022 hatte die Deutsche Bank den höchsten Überschuss seit 15 Jahren erzielt: Nach Abzug von Zinszahlungen an Inhaber nachrangiger Anleihen standen etwas mehr als 5,0 Milliarden Euro Gewinn in der Bilanz./ben/stw/DP/nas